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Re: Unterschied testing (Etch) zu stable (3.1 r2/Sarge)



On 22.04.06 15:15:04, Kai Herlemann wrote:
> Jochen Schulz schrieb:
> >Kai Herlemann:
> >>die grafisch ist?
> >>    
> >
> >Noch nicht. Aber es gibt Fortschritte:
> >http://wiki.debian.org/DebianInstaller/GUI
> >
> >Ich will das nicht zu einem Flamewar ausarten lassen (was schwer ist,
> >weil das ein Reizthema ist), aber trotzdem: warum ist es für den
> >unbedarften User so viel einfacher, Knöpfe in einer GUI anzuklicken, als
> >auf Enter zu drücken? Ich seh da irgendwie den Unterschied nicht.
> 
> Ich möchte gerne sagen, was ich daran so schrecklich finde: mir sieht sie 
> einfach zu alt und zu primitiv aus.

Es ist wesentlich schwerer eine vernuenftige TUI zu schreiben als eine
GUI. Soviel zu primitiv und mal ehrlich: Ich will nicht das mein System
huebsch aussieht (jedenfalls nicht in erster Linie) sondern dass es
funktioniert. Ganz davon abgesehen dass ich die Installationsroutine
mittlerweile 3 mal (in 4 Jahren) durchlaufen habe auf 2 PCs. Das Ding
sieht man 1x als Heimnutzer und dann nie wieder.

> SUSE ist da besser.

Das kommentiere ich jetzt mal nicht.

> Man kann sie auch besser bedienen.

Das wage ich zu bezweifeln. Bunt != gut bedienbar. Fuer mich ist es
einfacher mit den Cursortasten+Enter zu navigieren als mit der Maus. Die
Wege sind deutlich kuerzer. Andere koennen mit der Maus besser umgehen
deswegen braucht man aber noch lange keinen X Server.

> Beispielsweise kann man sie auch ganz einfach per Schaltflächen oder
> Extrafenster bedienen.

Das gibts bei Sarge auch, wenn ich Menuepunkt X anklicke komme ich in
ein Untermenu mit den Einstellungen fuer die gewaehlte Option. Wieso ich
da zig Fenster brauche die sich vllt. auch noch alle selbst stoeren
verstehe ich nicht.

> Jemand anders sagte hier auch, dass selbst Windows keine Fenster bietet. Dazu 
> kann ich nur sagen: Windows bietet aber eine optisch bessere 
> Installationsroutine.

Hae? Einen blauen Hintergrund mit kaum/gar keinen Navigationsbalken oder
aehnlichem. Kaum Menue? 

Das Basissytem bei Windows installierst du nicht grafisch.

> Der größte Vorteil ist, dass die SUSE- und 
> Windows-Installationsroutine ganz einfach besser anzusehen ist.

Ich verstehe immernoch nicht warum du es bunt brauchst, aber wenn dus
bunt willst nimm doch SuSE. IMHO ist die "Farbigkeit" der
Installationsroutine nicht unbedingt ein aussagekraeftiges Argument
fuer/gegen eine bestimmte Distri.

> Jemand anders meinte auch, er wüsste nicht, welchen Vorteil YaST bietet. Das 
> möchte ich gerne sagen. Man kann durch die einzelnen einzustellenden Optionen 
> klicken: Software, Hardware etc.. YaST ist, wie die SUSE-Installationsroutine, 
> auch besser anzusehen. Man kann auch ganz einfach die entsprechende Option 
> anklicken, das enstprechende Gerät auswählen ein Häckchen abhaken usw..
> Zusammenfassung: YaST ist ein Paket aus vielem. Man kann nicht nur eins - z.B. 
> Hardware - konfigurieren, sondern alles - auch Software, Netzwerk, Partitionen 
> usw. - konfigurieren und einstellen.

Ich kenne Yast und ich weiss auch das das fuer einen unbedarften User
vieles einfacher macht. Deswegen wuerde ich unbedarften Usern auch nicht
unbedingt zu Debian raten, Debian ist eher was fuer Leute die sich schon
ein wenig auskennen mit Linux und denen YaST zu viele Steine in den Weg
legt. Genau das tut es naemlich wenn man "mehr" will als es bietet.
Ausserdem kann YaST nur die zum Zeitpunkt seiner Entwicklung bekannten
Optionen bereitstellen, wenn die darunterliegende Software neue Optionen
bereitstellt muss man entweder selbst Hand anlegen (was dann durch YaST
wieder erschwert wird) oder warten bis SuSE ein neues Release backt.

> Der größte Vorteil an SUSE ist, dass man in YaST bzw. in der auf YaST 
> basierenden Installationsroutine die Software anklicken kann, die man haben 
> will. Möchte man eine Software löschen, so geht auch das ganz einfach. Und: 
> die Software ist in einzelne Kategorien eingeteilt.

Das heisst mit richtiger GUI: synaptic.

> Bei der Debian-Installation 
> wusste ich überhaupt nicht, wo ich welche Software möglicherweise finde.

Deswegen wird seit Sarge aptitude als Paketverwaltungstool empfohlen,
das entspricht im Prinzip synaptic, man braucht aber keinen X11 Server
dafuer.

BTW: Was machst du eigentlich wenn X11 nicht geht, da kommst du ja gar
nicht klar oder ;-)

> Außerdem muss man bei Debian jede einzelne CD einlegen, damit die 
> Installationsroutine auch weiß, was da drauf ist (sie muss die CDs 
> durchgehen). Bei SUSE muss man das nicht.

Nein muss man nicht, bei Debian musst du nur 1 Zeile in deine
sources.list eintragen und kannst dann alle Pakete aus dem Netz ziehen.

Und selbst wenn du (z.B. wegen Schmalbandanbindung) auf optische Medien
ausweichst gibts ne DVD statt 12-15 CD's.

> Ich werde mir Etch kaufen, denn Sarge ist mir zu alt. Was mir zu alt ist: z.B. 
> ist da noch KDE 3.2 drauf (oder 3.3, ich erinnere mich nicht mehr genau). Ich 
> dachte wirklich, da wären nicht nur Sicherheitsupdates drauf, sondern auch 
> neue Pakete.

Na dann wuensch ich dir viel Spass, in Etch stehen naemlich demnaechst
ein paar groessere Umwaelzungen an die einiges an Problemen mit sich
bringen werden.

Nimm lieber Sarge und installiere z.B. KDE 3.5 von www.backports.org.

Davon abgesehen: Immer dieser Versionsfetischismus, das fuehrt doch zu
nix (ausser haeufigem Neuinstallieren und Problemen).

> Es scheint mir so zu sein, dass Etch ungefähr das ist, was bei 
> SUSE die aktuellste Version ist. Der Vergleich basiert darauf, dass Etch nicht 
> ganz sicher ist, aber auch andere Distributionen wie SUSE von Debian nicht als 
> ganz sicher eingestuft werden. SUSE wird von Debian also ungefähr als genauso 
> sicher eingestuft, wie Etch von Debian in Sachen Sicherheit eingestuft wird.

Das ist ein schlechter Vergleich. Auch SuSE liefert Sicherheitsupdates
fuer ihr aktuelles Release. Etch ist eine _Entwickler_ version von
Debian, die etwas stabiler ist (und manchmal etwas laenger broken) als
Unstable. Sicherheitsupdates wern in Etch meist spaeter gefixed als in
Sarge oder Unstable. Etch ist etwas fuer Leute die 

a) Ihr System nie updaten (wollen) bis Etch stable ist
b) Fuer Leute die _genau_ wissen was sie tun.

Andreas

-- 
Truth will out this morning.  (Which may really mess things up.)



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