A. Hausmann: > > da ich erst seit einer guten Woche bei Debian dabei bin, bin ich doch > recht verwirrt über die - aus meiner Sicht - unzähligen Zweige und > Forks, aus denen Debian besteht; da gibt es Alioth, Sid u.s.w. Grundsätzlich: <http://www.de.debian.org/doc>. > Kann mir - und damit vielleicht auch anderen Neuligen hier - jemand > erklären, was mit diesen verschiedenen Zweigen auf sich hat? Debian gibt es in drei "flavours": stable, testing und unstable. Jeder dieser Zweige hat einen Codenamen. Aktuell heißt stable "sarge", testing heißt "etch" und unstable heißt (und wird immer heißen) "sid". Neue Programmversionen landen immer zuerst in unstable. Wenn eine bestimmte Zeit (IIRC zehn Tage) keine kritischen Fehler gefunden werden, wandert das Paket automatisch nach testing - allerdings auch nur, wenn alle Pakete, von denen das Programm abhängt, auch schon in testing sind (sonst wäre es ja nicht installierbar). In unregelmäßigen Abständen gibt es ein neues Release. Vorbereitend wird testing eine Weile eingefroren ("frozen") und es werden nur noch kritische Fehler (release-critical ("RC") Bugs) korrigiert. Wenn keine mehr vorhanden sind, wird eine Kopie des aktuellen testing gemacht und als 'stable' deklariert. Das alte testing bekommt einen neuen Codenamen und es fließen wieder neue Pakete von unstable nach testing. Und so weiter. Software in stable wird ab dem Release nicht mehr aktualisiert, es werden nur noch sicherheitskritische Fehler gefixt. Außer dem gibt es auch noch "experimental". Darüber kann ich wenig sagen. Es ist AFAIK eine Testumgebung für neue major releases von Programmen und enthält noch häufiger kaputte Programme als unstable. Das von Dir angesprochene Alioth ist erstmal nur so etwas wie Sourceforge, eine Art Softwareprojekt-Verwaltungseite: <http://alioth.debian.org/> mit Webspace, Versionskontrollsystem, Mailinglisten usw.. Hier werden einige experimental-Pakete verwaltet und die Entwicklung von Projekten koordiniert, die von Teams entwickelt werden. Außer in stable, testing und unstable gibt es keine "offiziellen" Debianpakete. Es gibt aber einen Haufen Services wie backports.org, apt-get.org oder die Pakete von Christian Marillat. Teilweise, weil viele User sich ein 'stable' mit aktuelleren Paketen wünschen, teilweise, weil die Lizenzen der Programme sich nicht mit dem "Debian Free Software Guidelines" vertragen und deshalb nicht von Debian vertrieben werden dürfen. J. -- We are lining up to see you fall flat on your face. [Agree] [Disagree] <http://www.slowlydownward.com/NODATA/data_enter2.html>
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