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Re: Debian nicht "professionell"??



Matthias Ochs <matthias.ochs@mo-photo.de> writes:
>   gestern hatte ich eine Diskussion über die Kosten von Windows
> (Server) und Linux im professionellen Bereich.
> 
> Soweit war das Gespräch ganz sachlich, geärgert hat mich nur die
> Behauptung, dass auch für ein "richtiges, professionelles" Linux
> entsprechend hohe Kosten fällig sind. Insbesondere Red Hat mit seinen
> Enterprise Server Versionen wurde hier angeführt.
> Der Knackpunkt war, dass behauptet wurde nur mit einer solchen
> "professionellen" Distrubution könne ein produktiver Serverbetrieb
> (gr. Fileserver, Hochverfügbarkeitssysteme, etc.) realisiert werden
> _nicht_ hingegen mit "Hobbydistributionen" wie Debian... :-(

[...]

> Mein Verständnis war immer, dass auch z.B. Red Hat in der Masse "nur"
> offene Software verwendet die auch für Debian oder andere
> nicht-kommerzielle Distributionen verfügbar sind, oder?

Ich denke nicht, daß diese Diskussionen über technische Aspekte auch nur
die Hälfte der Punkte abdecken, die bei einer Kaufentscheidung eine
Rolle spielen.

Zum einen sind da Kunden, die eine bestimmte alternativlose Software
zwingend brauchen. Denen ist es völlig egal, ob man das auch mit wine
oder sonstwie zum Laufen kriegt, wenn in den Spezifikationen steht, die
Software werde mit Win2000 und XP unterstützt (oder meinetwegen auch
Solaris oder MVS, das konkrete Produkt ist völlig egal) dann wird auch
genau das gekauft, in der Regel inklusive mitzertifizierter Hardware.

Und dann ist da noch der Aspekt des "Executive Entertainment": wenn sich
die Entscheider einer Firma von einer Firma mit Stammsitz im Nordwesten
der USA zu einer Vorführung neuer Software-Features, garniert mit
Golf-Spiel und Wellness, einladen lassen, könnte man auf den Gedanken
verfallen, daß das zukünftige Kaufentscheidungen auch abseits der
vorgeführten Features beeinflussen können.

Thomas Jahns
-- 
"Computers are good at following instructions,
 but not at reading your mind."
D. E. Knuth, The TeXbook, Addison-Wesley 1984, 1986, 1996, p. 9



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