Re: Frage zu Software-Raid oder: Wie Datensicherung organisieren.
Am Freitag, 11. Februar 2005 09:42 schrieb Küchler, Peter:
> Am Freitag, den 11.02.2005, 05:59 +0100 schrieb Matthias Houdek:
> > Nun muss ich mich doch noch mal einmischen, denn das was Mario da
> > von sich gegeben hat ... - naja.
> >
> > Am Donnerstag, 10. Februar 2005 18:03 schrieb Peter Kuechler:
> > > Am Donnerstag, 10. Februar 2005 16:15 schrieb Mario Holbe:
> > > > Matthias Houdek <linux@houdek.de> wrote:
> > > > > Wo ist da das RAID1? RAID1 mit einer Platte?
> > > >
> > > > *shrug* Wo ist da Dein Problem?
> > > > "If up to N-1 disks are removed (or crashes), all data are
> > > > still intact." In diesem Fall ist N = 1.
> > >
> > > Aha. Du betreibst also mit absicht einen defekten Spiegel.
> > > Ein Spiegel mit nur einer Platte ist nicht vollständig und somit
> > > defekt.
> >
> > Danke.
>
> Keine Ursache, es ist halt so wie es ist;-)))
>
> > Mit nur einer Platte habe ich einfach kein RAID 1 mehr (und auch
> > kein anderes). Ich habe einfach eine Platte - Punkt
>
> Ich würde es etwas anders ausdrücken.
> Wenn ich ein funktionieren RAIDverbund habe und dann eine Platte
> rauslöse, dann habe ich mit der naoch laufenden Platte immer noch ein
> RAID1, allerdings ein defektes! Wenn ich alle RAID-Informationen von
> dr Platte nehme, dann habe ich wirklich kein RAID mehr. Solage diese
> Infos noch vorhanden sind, ist es möglich das System wieder in einen
> korrekten Zustand zu bringen.
>
> [...]
>
> > > > Dann hast Du ein dummes RAID-System. Ein vernuenftiges erkennt
> > > > das selbststaendig - naemlich schlicht und ergreifend daran,
> > > > welche Platte Du zum RAID hinzufuegst - das muss zwangslaeufig
> > > > die neue sein.
> >
> > Nein, ein ziemlich intelligentes RAID.
> > Wenn es nämlich nach dem Hochfahren unterschiedliche Daten auf
> > beiden Platten findet, werden die Daten synchronisiert, und zwar
> > nach dem jeweils neuesten Stand (bzw. vorhandenen Stand). Wenn ich
> > eine leere
>
> Oops, in die Verlegenheit bin ich noch nie gekommen.
> Machen die ICPs das tatsächlich so?
Nie probiert, aber ich meine, sowas gelesen zu haben. Scheint irgendwie
auch logisch, weil ja auch ein Crash im laufenden Betrieb auf beiden
Platten unterschiedliche Ausfälle erzeugen kann (sicher sehr, sehr
selten, aber nicht auszuschließen). Wenn das System dann wieder
hochfährt, wird so der bestmögliche Stand wirderhergestellt. Es wird
wechselseitig abgeglichen.
Und ich kann mir gut vorstellen, dass das genau so passiert, wenn man
eine Platte mit sehr ähnlichem Datenbestand neu ins RAID aufnimmt.
> Ich habe immer nur "saubere" Platten benutzt...?
Ja, zum Ersetzen einer defekten ist das ja auch normal, und ansonsten
wechselt man im RAID keine Platten hin und her. Wozu auch.
> > Platte hinzufüge (z.B. um eine defekte zu ersetzen), so wird eben
> > komplett gespiegelt. Das ist sehr vernünftig und letztendlich auch
> > der Sinn eine RAID: Wiederherstellung aller Daten so weit wie
> > möglich, wenn eine Inkonsistenz festgestellt wird, um eine maximale
> > Ausfallsicherheit zu gewährleisten.
> >
> > Oder ich beeinflusse eben diesen Automatismus und definiere eine
> > Platte zum Master, dann wird die andere gnadenlos plattgemacht mit
> > den neuen Daten.
>
> Haaalt, ich glaube hier irrst Du dich. Das passiert normaler weise
> nur beim neu anlegen des RAIDs. Im normalen Betrieb ist das nichts
> so. Wäre ja auch schlimm, denn es könnte ja auch mal die Masterplatte
> kaputt gehen...;-)
Das meine ich ja: Ich setze das RAID neu auf, und dabei kann ich eine
Platte zum Master machen, um diese Daten ins RAID zu übernehmen.
> > > Mir kommt es eher so vor als hättest du noch nie einen richtigen
> > > Hardwareraidcontroller in der Hand gehabt (ich rede hier von
> > > SCSI-Kontrollern). Dann würdest Du die Einstellmöglichkeiten von
> > > ICP-Vortex, LSI (Mylex) oder Adaptdreck kennen.
> > > Da kannst Du genau die Raidkonfiguratonen einstellen, die es per
> > > Definition gibt. (RAID 1, 5, 10. (0 zähle ich nicht, weil es kein
> > > RAID ist))
> >
> > Jepp. Vortex finde ich persönlich mit am besten (kann aber auch
> > daran liegen, dass ich die hier am häufigsten vorgefunden habe ;-).
>
> Ja, war damal meine erste Wahl. Hatte im Betrieb die 5-Kanal
> Kontroller im Einsatz, haben mich nie im Stich gelassen. Leider mußte
> ich jetzt davon weg, weil die solche Geschosse nicht mehr bauen. Die
> einzigen, die noch für unser Konzept gepasst haben, sind die 4-Kanal
> Kontroller von LSI, ehemals Mylex (kennst Du bestimmt auch).
Praktisch nicht, aus dem Katalog schon ;-)
> > > > >> Der Befehl heißt mount. Du kannst eine beliebige Platte aus
> > > > >> einem Software Raid1 Verbund überall einfach so mounten.
> > > > >> Ansonsten wäre die Backuplösung reichlich sinnlos.
> > > > >
> > > > > Du hast da oben keine einzelne Platte eines RAID-Systems
> > > > > gemountet oder umountet, sondern eine Platte, die ehemals in
> > > > > einem RAID-System war.
> > > >
> > > > Genau.
> >
> > Eben. Und wo habe ich da jetzt mal so im laufenden RAID eine Platte
> > rausgenommen? Ohne vernünftigen Hot-Plugable-Controller dürfte da
> > kaum was möglich sein.
>
> Du wirst lachen, mit SCSI-Platten geht das sogar sauber:-))
> Du kannst eine SCSI-Platte unmounten, syncronisieren und danach
> abmelden:
>
> echo "scsi remove-single-device 0 0 1 0" > /proc/scsi/scsi
>
> Damit hättest Du das Gerät mit der SCSI-ID 1 am Kontroller 0 Kanal 0
> und Lun 0 abgemeldet. Dann ziehst du den Stecker für die
> Stromversorgung. Da ein ausgeschaltetes SCSI-Gerät den Bus nicht
> beeinflussen darf kannst Du den SCSI-Stecker hinterher abziehen.
> Das gleiche geht auch rückwärts und funktioniert tatsächlich.
> Ist aber nix für die Produktion (ist sicher klar) sondern eher zum
> vorführen was alles geht:-)
Naja, ich hab auch schon mal im laufenden Betrieb eine IDE-Platte
abgezogen (aus versehen, beim Testen in einem offenen PC). Nach dem
Anstecken lief die auch wieder brav mit (war aber nicht die
Systemplatte). Allerdings hing sie alleine am 2. IDE und es wurde
während dieser Zeit wahrscheinlich nicht drauf zugegriffen. Und ich
würde mich auch nciht dafür verbürgen, dass das immer klappt ;-)
> > > > > Hast du da nicht was von dem Vorteil geschrieben, dass du
> > > > > permanenten Zugriff auf die Daten hast? Wo hast du den denn?
> > > >
> > > > Genau da.
> >
> > Wo? Beim Auflösen des RAID?
>
> Wenn er es genau so macht wie ich es oben beschrieben habe, dann
> sollte es tatsächlich funktionieren. Nur würde ich es persönlich
> ausser zu Experimentierzwecken nicht tun. Mein Chef würde mir die
> Rüber runter schneiden und vor Gericht auch noch Recht bekommen;-)
Ja, klar mag das funktionieren. Aber es ist alles andere als einfach und
unkompliziert. Und permanenten Zugriff hat er auch nicht (weil er das
RAID ja zwischendurch stoppen muss).
> [...]
>
> > Weshalb ich wohl ganz gut daran tue, Software-RAID gaaaanz weit
> > links liegen zu lassen.
>
> Ich hauch.
>
> Nochmal:
> Ich finde die Idee an sich ja interessant und es zeugt auch von
> technischem knowhow wenn man sowas fehlerfrei handeln kann.
> Aber nicht alles was technisch machbar ist, ist auch immer bzw. in
> jeder Umgebung sinnvoll.
Ja, und es ist erweckt den flachsen Eindruck bei dem einen oder anderen,
dass ein RAID-System etwas mit Datensicherung zu tun hat.
--
Gruß
MaxX
Hinweis: PMs an diese Adresse werden automatisch vernichtet.
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