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Re: MacOS X horror



Am Sonntag, den 16.01.2005, 21:47 +0100 schrieb Michelle Konzack:
> Am 2005-01-16 21:12:12, schrieb Christian Schmidt:
> > Hallo Michelle,
> 
> > > Das führt aber zwangsläufig dazu, das Mac $USER alle par Monate neu
> > > Festplatten kaufen müssen oder ?
> > 
> > Du spinnst.
> 
> Warum, wenn die Datein alle doppelt abgelegt werden...

Warum kannst du nicht einfach mal die Luft anhalten, bis du etwas
begriffen hast? Verdammichnochmal. Immer diese unsachlichen
Kommentare...

Ein HFS+ ist ein Dateisystem, welches mehrere Streams pro Datei
unterstützt - in diesem Fall zwei. Ressourcefork und Datafork. Diese
Struktur dient nur dazu, Daten *logisch zu trennen*. Die Daten werden
dadurch nicht "mehr".

Beispiel: Wenn man aus einem Programm ein EPS abspeichert, wird zum
Zwecke der schnellen Verarbeitung der Datei eine kleine Vorschau mit in
die Datei geschrieben. Mach dir ein "PC-EPS" in einem geeigneten Tool
auf (Hexeditor), und du erkennst hinter dem Postscriptcode, ganz am
Ende, etwas, was ganz und gar nicht nach PostScript aussieht. Daß ist
ein Pixelbild mit der Vorschau. Das erzeugende Programm muß natürlich
Previews unterstützen, sonst isses witzlos.

Sprich: Plattenplatz = eps-Code + Vorschau in *einer* Datei.

Die gleiche Datei, von Mac-Software erzeugt, packt des eps in die
Data-Fork, das Preview in die Ressourcefork. 

Sprich: Plattenplatz = eps-Code in Data + Vorschau in Ressource.

Zusammen in beiden Fällen gleich viel. Nagel mich nicht auf ein Bit
fest, aber es ist etwa gleich viel.


Wenn der Mac Daten auf einem Filesystem ablegt, welches nicht fähig ist,
"Forks" oder "Streams" zu verwenden, werden beide Forks einfach in zwei
flachen Dateien abgelegt. Aber auch hier gilt:

Plattenplatz = eps-Code in Data-Datei + Vorschau in Ressource-Datei.

In der Regel ist das so gehalten, daß beim umkopieren die unsichtbaren
Ressource-Forks (Das ist die Datei mit dem "._") nicht mitgenommen
werden - diese Daten gehen verloren, und das ist auch gewollt, denn
darin stehen die nicht-portablen, Mac-proprietären Infos. Im Falle des
obigen eps'es eine Vorschau im "pict"-Format, mit der kaum ein anderes
System was anfangen kann.



Das Problem mit riesen Ressourcen ist etwas, was unter bestimmten
Umständen auftreten kann - es ist dann aber auf ALLEN Systemen
vorhanden, es wird nur nicht sichtbar, weil man dort die beiden Forks
nicht getrennt betrachten kann.

Beispiel:
Ich erstelle in einem DTP-Programm ein leeres Dokument in der Größe von
1x1 Meter. Dann zeichne ich eine Linie quer durchs Bild und speichere
das ganze als eps.
Der Postscriptcode ist dann nur ein paar Bytes lang, irgendwas mit
"line(x1,y1,x2,y2)". Dann wird an die Datei ein Preview drangeklebt -
und das ist, trotz der geringen Auflösung von 72 oder 96 dpi eben immer
noch einen ganzen Quadratmeter groß. Egal ob Mac-Pict-Ressource, oder
plattes Dosen-Tif, in der Datei steht ein kompletter Quadratmeter
Previewbild.

Das ist beileibe kein alltägliches Problem, aber es kommt vor. Abhilfe
schafft es z.B., die Größe des Bildes zugunsten der Auflösung
umzurechnen. Wohlgemerkt, *umrechnen*. Das bedeutet nicht, daß man das
Bild konvertiert, sondern nur, daß die gleiche Menge Pixel anders
angegeben wird. In Photoshop geht das im Dialog "Bildgröße". Statt eines
100x100cm-Bild in 72dpi kann man z.B. ein 10x10cm-Bild in 720dpi
verwenden (die Zahlen sind falsch, man braucht eine Quadratwurzel, aber
ich erkläre nur das Prinzip). Dazu wird nicht mal was umgerechnet, die
Daten bleiben unverändert, aber das Preview ist nur noch 10x10cm groß
statt 1x1 Meter.


Wahrscheinlich ist im vorliegenden Fall mit den JPGs etwas
vergleichbares passiert.

Gruß, Ratti



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