Re: cd brennen
Moin Werner!
Werner Mahr schrieb am Mittwoch, den 17. März 2004:
> > <http://groups.google.de/groups?selm=bsci69%24bub%241%40news.cs.tu-berlin.d
> >e>
> > <http://groups.google.de/groups?selm=bu378v%24m3h%241%40news.cs.tu-berlin.d
> >e>
> > <http://groups.google.de/groups?selm=bs1ecc%24ncu%241%40news.cs.tu-berlin.d
> >e>
>
> Sorry, aber ich sehe da eine Diskussion über das extrahieren von Audiotracks.
> Was hat das mit brennen zu tun?
Denk eine Runde weiter, es geht um die Protokole/Zugriffsmöglichkeit auf
das rohe Device mit SCSI-ähnlichen Methoden. Unter Linux gibt es eben
verschiedene Methoden, die je nach Lust und Laune der Kernel-Entwickler
bevorzugt wurden und letztendlich ein Chaos für Programmierer
verursachen. Wenn man die üblichen Hass-Atacken von JS auf Linus
rausfiltert, bleibt folgendes übrig:
- SCSI (in der aktuellen Version und IMHO JS Lieblingsmethode, weil er
aus Prinzip alles, was sich nicht absolut genau so wie sein
Solaris/SunOS-SCSI verhaelt hassen muss). Damit geht -scanbus und
x.y.z-ID -Schreibweise.
Die alten experimente mit vers. Protokolen für /dev/sg|/dev/pg lasse
ich mal weg, interessiert heute keinen mehr.
- SCSI via ide-scsi (Abbildung scsi<->atapi auf Kernel-Ebene). Wie SCSI
(s.o.); Nachteile:
- unterstützt kein DMA mit ungeraden* Sektorgroessen
- steht bei Kernel-Entwicklern langfristig auf Abschussliste (mglw.
aus Prinzip wg. diversen Flamewars mit Joerg Schilling). Und ist
auch sonst beim Kernel 2.6 etwas instabil.
- ATAPI:x,y,z - direkte Zugriffsmöglichkeit auf die ATAPI-Geräte (via
ide-cd), funktioniert seit einer best. Kernel 2.4-Version. -scanbus
funktioniert mit dev=ATAPI:
Bei Linux 2.4 werden simulierte bus/id/lun-Nummern ähnlich wie bei
SCSI vergeben. Bei 2.6 wird AFAICS über das ATA-Interface zugegriffen, s.u.
Nachteile:
- unterstützt kein DMA mit ungeraden* Sektorgroessen
- bei 2.4 gehen best. Features nicht, z.B. prcap
- bei 2.6 wird ATAPI: wie ATA: behandelt, s.u.
- /dev/name - (unter Kernel 2.6) Zugriff über den neuen ATA-Treiber im
Kernel 2.6 (via ide-cd). Es wird direkt die angegebene Device-Datei
geöffnet und damit wird gearbeitet.
Vorteile:
- DMA geht mit "ungeraden" Sektorgroessen
- man kann endlich direkt das Gerät angeben, ohne kranke Umwege über
simulierte SCSI-IDs
- ATA:x,y,z - Nachträglich von Joerg einhacktes "Feature", um Geräte
über SCSI-ähnliche IDs anzusprechen, mit dem ATA-Treiber.
Nachteile:
- in der nicht-Debian-Version: Schreibzugriffe über (/dev/hd*) (keine
Datenveränderung, aber trotzdem Schreibrechte nötig). Bei Debian
wurde das korrigiert.
-scanbus geht mit ATA: aber trotzdem nur als root.
So, und Ganeff oder Andreas können mich jetzt ruhig korrigieren, wenn es
falsch ist.
*: gerade, ungerade heisst, Groesse an eine 2er-Potenz ausgerichtet. Das
ist 2048 (gerade) bei Daten-CDs im TAO-Modus, aber z.B. "ungerade" bei
Audio-CDs.
Gruss,
Eduard.
--
Ein Löffel voll Tat ist besser als ein Löffel voll Rat.
-- Deutsches Sprichwort
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