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Re: Debian-Versionspolitik / Debian-Desktop



On Samstag, 25. Oktober 2003 11:45, Martin Samesch wrote:
> On Fri, Oct 24, 2003 at 12:41:44PM +0200, Frank Evers wrote:
> >
> > Du hast natürlich Recht, nur schrieb Markus:
> >
> > "
> > Sicherheitslücken - was ja immer relativ ist ;-), sollte ganz klar
> > den testing Zweig nutzen. Zielgruppe: Desktop-User.
> > "
> > Der Desktop-User ist ganz klar nicht die Zielgruppe für Testing! Es
> > ist
>
> Was ist "der Desktop-User"?
>
> Den gibts ja auch mit mehr oder weniger Erfahrung.

Was ich mit Desktop-User meine (und was Makus glaube ich auch in etwa 
meine) ist in etwa folgendes:
Ein Nutzer, der (bevorzugt) graphische "fertige" Anwendungen verwenden 
möchte um damit bestimmte eng umrissene Dinge zu tun. Dabei interessiert 
ihn _daß es funktioniert, nicht so sehr wie es funktioniert. Die Gruppe 
der Desktop-User setzt sich dabei z.B. aus Office-Usern, Multimediausern 
usw. zusammen.
Ein Desktop-User kann dabei natürlich auch gleichzeitig der Gruppe der 
erfahrenen Anwender zuzuordnen sein, die Betonung liegt hier aber auf 
/kann/.

> > doch das gleiche Problem wie bei Windows, nicht das Betriebssystem
> > ist schlecht sondern die Benutzer, die sich um bekannte
> > Sicherheitslücken nicht kümmern. Wer testing nutzen will muß auch die
> > einschlägigen Listen lesen und ggf sein System absichern, dann ist
> > testing gut und ein kalkulierbares Risiko. Für den durchschnittlichen
> > Desktop-User treffen diese Voraussetzungen nicht zu.
>
> Was ist für Dich ein durchschnittlicher Desktop-User?

Die überwiegende Zahl der privaten Windows-Nutzer passen für mich in das 
Schema "durchschnittlicher Desktop-User". Bei der Migraion nach Linux 
sind sie es dann auch noch und ich halte es für angebracht  ihnen zu 
raten von testing die Finger zu lassen.
Um nicht mißverstanden zu werden: auch unter den regelmäßigen 
Linux-Nutzern gibt es einen groen Prozentsatz solcher Desktop-User.

> > Im übrigen: Fehler und Sicherheitslücken werden in der Regel von
> > erfahrenen Usern und Entwicklern gemeldet, nicht von
> > durchschnittlichen "Desktop-Usern".
>
> Erfahrene Benutzer (und solche, die sich dafür halten) und Entwickler
> werden vermutlich eher unstable verwenden, Desktop-User sollten stable
> benutzen. Wer bleibt also für testing übrig?

Ehrlich gesagt glaue ich, daß ein großer Teil der Entwickler für die 
eigenen produktiven Systeme stable verwendet. Daß Testing ein wenig 
Stiefkind bleibt ist schon klar, nur bin ich nicht der Meinung, daß man 
Leuten eine Distri empfehlen sollte, die nicht für sie gemacht ist, nur 
damit sie per trial&error die Fehler finden und dabei Schaden bei sich 
und anderen anrichten.

> Ob jemand Bugreports schreibt und bzgl. Sicherheitslücken
> entsprechende Listen verfolgt, hängt IMHO wenig von der Erfahrung ab.
> Dazu sollte auch ein interessierter Neuling in der Lage sein. OK, ob
> für einen Bug die Entwickler zuständig sind oder der Paket-Betreuer
> ist nicht immer einfach zu erkennen.

Sorry, brauchbare Bugreports werden meistens doch nur von erfahreneren 
(nicht denen, die sich nur dafür halten) Nutzern verfaßt.
Viele Postings auf dieser Liste zeigen allerdings den guten Willen wie 
auch die Unsicherheit der Leute.

> Ich habe übrigens mehr oder weniger mit woody angefangen und benutze
> es immer noch, also unstable (war woody ursprünglich) -> testing ->
> stable (mit Backports). Sorry, sagte ich das schon...?

Woody war natürlich nie unstable, aber das wirst du sicher wissen.

-- 
Gruß Frank



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