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Re: OpenSource ein Zukunftsmodell ?(was: Ist die Knoppix schon tot !!!????)



Hallo Wolfgang.

Ich erlaube mir einmal etwas zu kürzen und den Betreff
zu wechseln.

On Sun, 07 Sep 2003 22:10:08 +0200
Wolfgang Jeltsch <wolfgang@jeltsch.net> wrote:

> Am Samstag, 6. September 2003, 00:42 schrieb Miriam
> Winterling:> Hi Wolfgang.

[...] Konsenz gekürzt.

>
> Das wollte ich mit mit dem obigen mit "wenngleich"
> beginnenden Nebensatz sagen.
> 
> [...]
> 
> > Nach einem neuen Rechtsempfinden zu rufen löst nicht das
> > Problem. Ein Lösungsansatz liegt eher in einer
> > Neubewertung von persönlichen Zielen, Werten. Das kommt
> > auch wieder, aber es dauert seine Zeit.
> 
> Ich verstehe nicht genau, was du meinst. Könntest du das
> mal genauer erklären?


Wenn du etwas verbietest, dann tut man es obwohl es verboten
ist und man rechnet die mögliche Strafe in seine Handlungen
mit ein oder man tut es nicht weil man bestraft werden
könnte. Damit wird aber eigentlich nichts verändert. Die
Leute, die durch den Verkauf von Kopien Geld machen wollen
entscheiden sich also bewußt für erste Möglichkeit. Die
Leute die ihren 200-ten Film kopiert haben, haben 200 DVDs
im Schrank stehen und sind für Bekannte 'ne prima Mediothek.
Wissen aber auch, daß ihr Handeln strafbar ist.

In letzter Konsequenz liegt in beiden Fällen der Wunsch nach
Prestige zugrunde, daß dieses Handeln motiviert. 

Wenn ich mir jetzt aber sage, ich schaue mir den Film im
Kino an und zwar ganz bewußt, dann zahl ich für diesen Film
nicht nur an der Kinokasse, sondern auch mit meiner
Lebenszeit, die ich dafür verwende.  

Kann ich mir das nun aber nicht leisten, bin aber totzdem
der Meinung, daß ich das haben muß, warum auch immer, nährt
es diesen Kreislauf. CDrecord ist klasse, macht aber nicht
viel her, vorallem wenn man keine man-Page lesen kann oder
will. Es würde mich auch schwer wundern, wenn's das nicht
für windoof geben würde. Nero 90.0 oder WinOnCD 89.0 machen
aber mehr her, wenn man sich als Computerfachmann ausgeben
will, da man ja die neuesten Tools hat. IMMER!! Dieses
"immer" ist das wichtige. Findet jetzt aber ein Umdenken auf
ein nachhaltiges Wirtschaften statt, dann hat die Industrie
ein Problem mit ihren Wachstumsraten, somit haben die Börsen
ein Problem, somit haben die Aktionäre ein Problem,
Aktionäre sind aber auch nur Verbraucher. Da haben wir den
Schlamassel.

Ich bin keine Öko-Tante, aber durch diverse Erfahrungen habe
ich meinen Blickwinkel entwickeln müssen oder auch können.
Ich habe hier zwei Rechner, wovon einer als Server
durchlaufen soll. Die Idee von OpenSource Arbeitkraft zu
verkaufen und nicht ein eigentlich nicht greifbares Produkt
ist zwangsläufig die einzige Lösung. TCPA, DRM ... müssen
letztendlich ins leere laufen. Die Kopierschlacht kann von
der Industrie nicht gewonnen werden, denn es wird immer
jemanden geben, der es zumindest probiert.  

Beispiel Musik: Es gab eine zeitlang soviel Musik in den
Läden, mittlerweile nicht mehr. Schuld sind die
Raubkopierer, angeblich. In Analogie zu OpenSource wird es
wichtiger Musik zu machen, als "nur" Musik zu konsumieren.
Verdienen können dabei nur die Plattenfirmen und die
Superstars. Viele kleine Konzerte von Künstlern bei denen
sich herumgesprochen hat, daß er/sie gut ist, ernährt den
Mann/ die Frau. Es ernährt allerdings nicht die
Plattenindustrie, das ist das Problem der Plattenindustrie.

Ich denke damit wird's klar. Und wenn die Industrie jammert,
dann habe ich da wenig Mitleid. Denn in letzter Konsequenz
müssen wir unsere Arbeitsbedingungen umbauen. Auch der
Flächenverbrauch und die Zersiedelung müssen gestoppt
werden, denn Fläche und Natur sind keine kostengünstig
beliebig reproduzierbaren Güter.

Ein Interessanter Link auf viele interessante Links ist
http://www.geldreform.net These ist, daß wir auf jedes
Produkt, daß wir konsumieren mindestens 30% des Kaufpreises
für Zinsen ausgeben. Zinsen des Herstellers die durch
kreditfinanzierte Investitionen begründet sind und nicht
durch Material- bzw. Arbeitskosten.

MfG
    Miriam



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