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Re: Letzte Rückmeldung zu meinem neuesten Debian Abenteuer



Bernhard Stoevesandt wrote:
Hallo,
bevor ich diese Liste verlasse, will ich euch kurz schreiben warum und wie es dazu kam. Denn ich finde die Idee von Debian noch immer gut und richtig. Rückmeldungen können das System verbessern und da hoffe ich drauf!


[...]

Schade dass Du gehen willst. Nur kurz ein paar Bemerkungen: Ich kam nach
SuSE 5.1 zu Debian. Mit SuSE 4.7 oder so ähnlich auf dem Rechner hatte
ich meine ersten Linux-Erfahrung und bei der "SuSE-externen" Suche nach
Problemlösungen (Webseiten, HowTo's, ...) merkte ich dann ziemlich
schnell dass SuSE != Linux und dass es das irgendwie nicht sein kann.
Ich konnte mit Yast und der rc.config umgehen, hatte aber absolut keinen
Plan wie das wirklich im Hintergrund funktioniert. Also SuSE -> Tonne,
die Kollegen nutzen RedHat und ich wollte einfach mal 'was Anderes
versuchen und kam durch Zufall zu Debian. Und obwohl ich mit SuSE
vertraut und auch damit arbeiten konnte war Debian sowas wie der Sprung
ins kalte Wassser. Und da musste man das Schwimmen lernen, da man eben
nicht wie z.B. bei SuSE an die Hand genommen wird. Ich war mehrmal kurz
davor den ganzen Quark zu löschen und Debian zu verbannen, aber die
Sturheit hat sich ausgezahlt - seit ein paar Jahren bin ich der festen
Überzeugung dass es keine bessere "Backend-Linux-Distribution" (File-
server, Webserver, Mailer, Router, Firewalls, ...) als Debian gibt. Das
Paketsystem ist der Hammer, die Pakete sind hochwertig, das Gesamtsystem
erlaubt dem User große Freiheit beim Konfigurieren, man hat praktisch
immer den Eindruck dass man ein System vor sich hat, bei welchem von den
Paketbetreuern vorausgedacht wurde. Die Tools sind prima (update-rc.d,
update-modules, alternatives, run-parts, ifup/down, ...) - DOCH: Um die
Qualität und Leistungsfähigkeit einzuschätzen muss man wissen was wie
wo warum funktioniert, quasi den "Debian way of Linux". Und genau das
ist der Punkt an welchem es bei Debian doch sehr krankt, was das "An die
Hand nehmen" oder eine Einführung in die Debian-Spezifika anbelangt.
Keine Frage - es ist alles vorhanden und auch alles dokumentiert, aber
sich da erst einmal einzuarbeiten erfordert Fleiss. Nicht den Kopf
hängen lassen, aller Anfang ist schwer und braucht Zeit! Aber wenn man
einmal begriffen hat wie der Debian-Hase läuft dann erkennt man welche
Macht eigentlich in dieser Distribution steckt. Zumindest ging es mir
damals so. Mir gefallen auch nicht alle Dinge, z.B. die Sturheit bei
Paketupdates - ypbind unter Potato hört z.B. bis heute nicht auf Signale
und man kann es nicht beenden. Also zieht man sich die entsprechend
gepatchten Quellen und baut sich selbst das Paket in einer neueren
Version. Aufgrund der Organisation (z.B. Struktur auf den FTP-Servern)
und den Tools von Debian ist das absolut kein Problem ...


Gruß,
ab



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