Re: Letzte Rückmeldung zu meinem neuesten Debian Abenteuer
Bernhard Stoevesandt wrote:
Hallo,
bevor ich diese Liste verlasse, will ich euch kurz schreiben warum und
wie es dazu kam. Denn ich finde die Idee von Debian noch immer gut und
richtig. Rückmeldungen können das System verbessern und da hoffe ich drauf!
Da Du die Liste verlässt, schicke ich die Mail auch privat an Dich.
[...]
So ging ich also an die Installation. Alle Angegebenen
Hardware-Komponenten und mir notwendig erscheinende Treiber habe ich
versucht zu installieren. Das fiel nicht leicht. Zwar kannte ich meine
Hardware, aber das System gab keine Rückmeldung, was es automatisch
schon erkannt hatte. So war mir nicht klar, ob meine Netzwerkkarte
automatisch eingebunden würde, oder ob ich einen extra Treiber versuchen
müsste zu installieren. Ich habe also einfach die Treiber durchprobiert
und geguckt, welche das System nimmt. Dazu war die Information für viele
Treiber extrem dünn. Es war mir zum Teil überhaupt nicht klar, wofür ich
welche brauche. Dass ich ide-scsi für einen ATAPI-Brenner brauche, das
kannte ich schon. Aber der Rest??? Also habe ich so viel wie möglich
probiert.(Das dauert)
Besser ist es wahrscheinlich das auszuwählen bei dem man sich sicher ist
und nicht zu probieren. Nach der Installation lassen sich die Module mit
modconf nachladen.
[...]
Dann kommt tasksel. Tja, eigegentlich ganz gut gemacht. Es soll
schließlich die erstes umfassenderes System, dass dan nur noch ergänzt
werden muss installieren. Nur ging das so deutlich nicht aus dem Text
hervor. Vor allem fehlte, dass weitere Programme anschließend bequemer
anders nachinstalliert werden können - als z.B. mit dselect, dass danach
abgefragt wurde.
tasksel sorgt erstmal für eine Grobauswahl. Da Du jetzt weist, dass
Pakete später einfach nachinstalliert/entfernt werden können, könntest
Du bei der Installaton auch auf dselect verzichten.
[...]
Nächsten Tag habe ich versucht das bisher geladene zu starten und kam
auf die Text-Opberfläche. Login als root.(weiss nicht mehr genau, ob das
der genaue ablauf war, aber so ungefähr). Dann habe ich versucht Sachen
nachzuinstallieren, was aber nicht funktionierte, weil ich nicht mehr
wusste mit welchen Programmen und auch kaum Werkzeuge zum Suchen
vorfand. Also habe ich mich zur Neuinstallation entschlossen.
Man kommt kaum darum herum sich mit den Werkzeugen der Paketverwaltung
zu beschäftigen. Pakete suchen kann man mit apt-cache search oder auf
der Debian-Website oder im Paketmanager unter KDE usw. Andere
Distributionen bieten da meines Wissens eher weniger Werkzeuge.
Diesmal etwas routinierter durch alle Abfragen durch und mich auch durch
den Abbruch von dselect nicht irritieren lassen. Ich habe auch gleich
ein 2.4.18.-Kernel-Image mit angegeben, weil es mir irgendwie sinnvoll
erschien. Ich hatte noch irgendwo im Hinterkopf, dass da einige Sachen
drin sind, die in 2.2.20 vieleicht nicht bei sind.
Also habe ich mit der Installation der Programme angefangen. Dabei waren
die vielen Abfragen echt nervig. Ich habe mir vieles davona uf Zettel
geschrieben, weil ich mir das alles sowieso nicht merken kann. Dazu
waren die Hinweise für mich zum Teil kaum verständlich, da sich darin
sehr viel auf Abkürzungen und Programme bezogen wurde, die ich nicht
kenne. Das verunsichert. So kam es denn auch, dass ich den
2.4.18.-Kernel nicht verlinkte, weil ich mir unsicher war, ob das
sinnvoll sei und der Text dazu sich irgendwie verunsichernd anhörte.
Schließlich ging es um das booten des Kernels und mir war es wichtig,
dass doch die alten Partitionen nicht verloren gingen.
Den ganzen Text kenne ich jetzt nicht, aber durch die gute
Paketverwaltung wird die Installation eines Kernels erleichtert. Ein
wenig Wissen muss man bei Installation eines neuen Kernels anscheindend
doch mitbringen und sei es nur um den Text zu verstehen.
Tja, zumindest hat das alles soweit geklappt. Nach vielem hin und her
und mehreren Versuchen war alles auf der Platte (es war mal wieder sehr
spät geworden) und es ging zum Neustart am nächsten Tag (immer Abends).
Zu meiner Überraschung könnte ich nun im Lilo zwischen Linux und
Linux(old) wählen. Ich tippte mal, dass damit der Kernel 2.4. und der
Kernel 2.2. gemeint seien. Sicher war ich mir nicht. Naja, Linux 2.4.
funktionierte nicht und brach mit Kernel-Panic ab, was mich nicht
übberraschte, weil ich den nicht verlinkt hatte.
Wieso warst Du überrascht, dass Du jetzt zwischen den beiden Kernels
wählen konntest?
Also 2.2. geladen, gestartet und es lief - außer der Soundkarte (besagte
AWE64 SB-Karte). Also erstmal den Kontrollcenter befragt. Da ich den
nicht verlinkten 2.4.-Kernel erstmal nicht brauchen konnte und auch die
nötigen Orte für die Links (hatte ich mir zwar aufgeschrieben, aber
nicht gefunden) nicht fand, beschloss ich diesen Kernel aus dem Lilo per
Kontrollcenter zu entfernen.
Das klingt doch sehr eigenartig. Meinst Du das KDE- oder
Gnome-Kontrollzentrum? Kann man damit einen Kernel deinstallieren?
Gesagt getan und neustarten - nur wie? Wenn ich mich Abmelde kann ich
nden Rechner nicht herunter fahren. Am Ende blieb nur der Wechsel zu
root und shutdown -r now. Das ist blöd, denn den Rechner sollen
schließlich noch andere benutzen können, ohne das er den ganzen Tag
läuft. Wenn die aber alle sich als root einloggen können, war es das mit
der Sicherheit. Fand ich zumindest nicht besonders gelungen - oder ich
habe da mal wieder etwas nicht gefunden.
Das kann man ändern, aber Du hast Recht, dass da Verbesserungsbedarf
besteht. Oft wird auch gleich kdm installiert bei dem das imho per
Default möglich ist.
[...]
Fachlich waren die Antworten weiterhelfend. Da ich den 2.4.18 Kernel
schon installiert hatte, dachte ich mir müsste das noch gehen. Nur bekam
ich ihn nicht mehr in das Lilo. Also habe ich ihn deinstalliert - um
ihn anschließend zu installieren. Wieder gab es die alten Abfragen.
Diesmal gab ich an er solle verlinken. Nur diesmal gab es einen Fehler
in Lilo vga sei zwei Mal zugewiesen. Habe ich also lilo.conf (glaube
ich) aufgerufen um das zu korrigieren. Lilo geschrieben. Wieder das
Image deinstalliert - neu installiert. Diesmal lief alles ohne Fehler.
Also habe ich den Computer neu gestartet. Und O-Wunder, Lilo zeigte mir
nur noch Linux(old) an - nix mehr mit Linux. Das hatte ich zwar vorher
gewollt, war jetzt aber störend.
Die /etc/lilo.conf spricht eigentlich für sich und man sollte wirklich
nicht ständig mit dem Kernel experimentieren, wenn man gar nicht weiß,
was man da tut.
Also nächster Abend der entschluss: Alles noch einmal. Was vorher ging
sollte doch am Ende bei nächsten Mal wieder funktionieren.
Neuinstallation von allem. Wieder durch alles durch. Die Tücken von
dselect waren ja bekannt. Ich komme auch durch alles durch und die
Software sollte sich installieren, da meldet das Programm ,dass es
konstatnt eine Reihe von Programmen nicht lesen kann. Bei der ersten cd
ging es noch nach 2 Versuchen, bei der 2. CD werden aber extrem viele
Lesefehler gemeldet und die verändern sich nicht. Ich breche also ab und
beschließe manuell nachzuinstallieren. Doch leider gibt es noch keine
grafische Oberfläche. Das Debian Programm, dass ich nun zur installation
kennengelernt habe heißt dselect und lässt sich auch aufrufen.
Allerdings sind alle von mir zur Installation vorgesehenen Programme
schon markiert und das Programm meint nichts mehr tun zu müssen. Es
erkennt nicht, dass vieles zwar markiert, aber nicht installiert ist.
Debian kann wahrscheinlich nichts für Fehler auf den CDs.
Jetzt, ohne funktionierende CDs und mit einem Verkrüppeltem
Betriebssystem, beschließe ich nach ca. 10 Tagen, an denen ich fast nur
in einer Ausnahme mehr als 7 Stunden geschlafen habe, dass Debian etwas
für Leute ist, die a) viel Zeit haben b)ihren Computer als Primäres
Hobby betreiben - nicht als Werkzeug c) sehr viel Erfahrung mit Linux
haben. Mindestens eine dieser Bedingungen sollte zumindest wahr sein ist
meine Schlussfolgerung und ich greife zur SuSE 8.0., die nun ganz o.k.
auf meinem Rechner läuft.
Du hast Linux schon benutzt, also solltest Du eigentlich in der Lage
sein Debian zu installieren. Bei b) muss ich stark widersprechen. Eher
das Gegenteil ist der Fall. Benutze erstmal eine Weile SUSE 8.0 und
versuche es in einem (halben) Jahr nochmal mit Debian. Dann werden Dir
einige Probleme, die Du jetzt hast, vielleicht schon ziemlich einfach
vorkommen. :-)
Ich finde das selbst ziemlich schade, weil ich wie gesagt, die Idee von
Debian gut finde. Auch sind mir wirklich viele Texte aufgefallen, die
ich einfach nicht verstanden habe (und ich benutze Linux jetzt
wenigstens hin und wieder seit ungefähr 2 Jahren). Da hatte ich das
Gefühl, ich hätte vielleicht Lust etwas bessere Texte mal dafür zu
schreiben, die andere Menschen mit weniger Ahnung davon auch noch
verstehen. Ich bin nun nicht so, dass ich der Meinung bin ein Computer
sollte so funktionieren wie ein Toaster - Knopf an und alles läuft. Ich
weiß aber, dass viele der Menschen in meiner Umgebung, sehr wohl der
Meinung sind, das sollte so sein, weil der Computer für sie eben auch
nur ein Werkzeug ist - auch wenn sie dier Idee von Linux nicht abgeneigt
gegenüberstehen. Im Moment bin ich allerdings etwas abgenervt und muss
mich erstmal erholen.
Da ich nun kein Debian mehr auf dem Rechner habe - melde ich mich also
von dieser Liste ab. Vielen Dank zumindest an eure Unterstützung.
Vielleicht beim nächsten Mal,
Ich hoffe die Geschichte hat noch ein Happy-End und Du wirst in naher
Zukunft helfen Debian einfacher für Anfänger zu machen. Viel Glück bei
Deiner Umstellung auf Linux.
Jens
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