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Re: mutt vs. kmail & Co.



On Wed, 21 Aug 2002, Jens Benecke wrote:

 
> Banales Beispiel: ich abonniere eine neue Mailingliste 
> (oder will bloss bestimmte Mails anders einsortieren).
 
> Mutt+vim+MTA+procmail+fetchmail+...:
> ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
> Bei mutt brauche ich erst einmal einen lokalen MTA, durch den jede Mail
> geht. Das halte ich auf einem reinen Desktop-Rechner für überflüssig, da
> sollte nullmailer oder sowas völlig reichen, um root-Mails in eine mbox
> zu schieben. Ausserdem ist das zusätzlicher Konfigurationsaufwand.

Genau! Ich nutze hier eben diesen nullmailer auf meinem Laptop und
bin sehr zufrieden. Die Konfiguration beschraenkt sich mehr oder
weniger auf das Eintragen eines smtp-Hosts und ist problemlos per
Script an die mommentane Netzwerkumgebung meines Laptops anzupassen.

> Wenn ich auf einen lokalen MTA verzichten möchte kann ich z.B. procmail
> nicht benutzen (wobei ich das nicht als Nachteil empfinde - procmail
> habe ich nach sieben Jahren Linux (davon fünf Debian) immer noch nicht
> *wirklich* begriffen).

Also dass simmt nicht! Procmail kann mittels formail aus jedem
beliebigen mailfech-Programm (fetchmail, getmail) ohne Zuhilfename
eines MTA's "gefuettert" werden. 

| # .getmail/getmailrc
| postmaster      = "|/usr/bin/formail -s /usr/bin/procmail"

Und Procmail ist nicht so komplex wie es am Anfang scheint. Jeder der
sich etwas mit egrep auskennt sollte eine Regel wie diese:

| :0:
| * ^X-Loop:.*(debian-user-de|debian-user-german)@.*
| debian-user-german/

Formulieren koennen. Uebrigens ist auch maildrob einen Blick wert!

> Alternativen, die wenigstens procmail+fetchmail zusammenfassen, wie z.B.
> getmail (was direkt in maildir/mbox injiziert und keinen lokalen MTA
> benötigt), können nur nach (Delivered-)To: Adresse filtern, und
> scheitern somit, sobald man sich mit derselben Mailadresse in zwei
> Mailinglisten einschreibt. Und der getmail-Entwickler hat kein
> Interesse, das zu ändern.

[Siehe oben]

> Dann muss die procmailrc angepasst werden. Das ist gleichbedeutend mit
> dem Filter-Erstellen oben. Nur ist das hier leider längst nicht alles:
> Mutt selber muss noch wissen, dass es eine neue mailbox gibt,

Das mache ich hier mit folgendem muttrc-Eintrag "On-the-Fly" ;-)

| mailboxes    ! `find ~/Mail -type d -print -maxdepth 2 |sort |xargs`

> es muss wissen, mit welcher Identität(*) ich hier arbeiten will, und
> es kann immer noch kein "save-hook=." (speichere geschriebene Mails
> in dem Ordner, wo ich gerade bin, bzw. in dem Ordner, der zu der
> gerade benutzten Identität gehört!).

Das mit den Identitaeten hatt Martti Rahkila ziemlich gut geloesst.
Genaueres unter http://www.acoustics.hut.fi/~mara/mutt/profiles.html.

Und anstatt solcher "save-hook's" nutze ich hier send-hooks. Hier ein
Beispiel wie ich ferhidere dass eMails an eine bekannte Liste nochmal
extra irgentwohin gespeichert werden:

| # Spezial ML settings
| send-hook ~l     "set locale='C' \
|                   signature='/usr/games/fortune.en ~/.sig/|' \
|                   attribution='On %{%a, %d %b %Y}, %n wrote:\n' \
|                   record="""
|		    ^^^^^^^^^^

> Das muss wieder procmail erledigen, und nur(?) dazu muss die Mail
> zusätzlich überflüssigerweise einmal quer durch den lokalen MTA gedreht
> werden. Das heisst, ich sehe meine selbst geschriebene Mail im lokalen
> Ordner erst, wenn ich einmal in mutt "$" betätigt habe - und sie ist als
> "Neu" gekennzeichnet, was ich irgendwie blödsinnig finde (meine eigenen
> Mails will ich nicht noch mal lesen, die sollen bloss archiviert
> werden!).

Hmm, villeicht kann man ja als record was in der Richtung von:

| set record="|/usr/bin/formail -s /usr/bin/procmail"

angeben. Somit waehre wider procmail (evtl. mit einer extra procamilrc
fuer diesen Zweck) fuer das Sortieren zustaendig. [!!UNGETESTET!!]

> Mein Ziel ist, so eine Einstellung an *EINER* zentralen Stelle machen zu
> können, und auf den (sonst unnötigen) lokalen MTA zu verzichten. Ich
> lese meine Mails momentan genau aus diesem Grund über SSH direkt auf dem
> Mailserver.

Hmm, da bleibt dir wohl nichts anderes uebrig als einen
"all-in-one"-MUA wie Kmail (sylpheed) zu nutzen. Obwohl Mutt mit Hilfe
einiger Patches (die ja villeicht bei dem Standart debian-mutt schon
dabei sind) auch das meiste davon zustande bekommt.
 
> Identitäten
> ~~~~~~~~~~~
[siehe oben]

> Sonstiges: 
> ~~~~~~~~~~

[...]

> - Die grafische Umgebung bietet natürlich prinzipbedingte Vorteile -
>   z.B. mehrere Mails nebeneinander angucken (um z.B. Teile aus einer
>   anderen zu zitieren etc), und so weiter. Ich bin kein Mausfanatiker,
>   aber das ist allemal praktischer als immer erst ein zweites Mutt zu
>   öffnen, oder die erste Mail als Entwurf zu speichern, oder sowas.

Ja da hast Du recht. Es waehre ziemlich cool wenn es eine Moeglichkeit
gaebe waehrend des Editierens einer eMail mal "schnell" in einer
anderen nachzuschauen ... 


   Gruss, Markus

-- 
"I worry about my child and the Internet all the time, even though she's too 
young to have logged on yet. Here's what I worry about. I worry that 10 or 15
years from now, she will come to me and say 'Daddy, where were you when they 
took freedom of the press away from the Internet?'"
                               --Mike Godwin, Electronic Frontier Foundation 

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