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Re: Defragmentation



On Sun, Jun 30, 2002 at 11:50:05AM +0200, Eckhard Sebastian Maass wrote:
 
> Meine / ist zwischen 9 und 11% defragmentiert (non-contiguos bei den
> gelegentlichen fscks heisst doch fragmentiert, oder?). Auf der / sind
> /home, /boot, /var/, /usr usw.  Nach man defrag brauche ich ja nicht
> nur ein ungemountetes /, auch das defrag-Programm darf sich nicht auf
> der Partition finden, die es defragmentiert - richtig?

Du brauchst nicht defragmentieren. Wirklich nicht.

Ich habe mich mal mit den ReiserFS Entwicklern darüber unterhalten (in
linux-kernel - d.h. es waren auch einige extN Gurus dabei). ext2
verteilt die inode bitmaps über die Platte, alle paar MB. D.h. Dateien,
die größer sind als (IIRC) 8MB, sind _per_ _definition_ fragmentiert,
weil dazwischen inode bitmaps liegen.

Das erhöht die Performance, weil die Plattenköpfe nicht (wie bei FAT)
ständig an den Anfang der Platte zurück müssen, sondern alles zusammen
liegt.

Mit der Zeit pendelt sich ein bestimmter Fragmentierungsgrad ein.
Meistens sind das ein paar Prozent. 10% ist viel, aber nicht übermäßig
viel. Bei vielen großen Dateien ist das durchaus normal.  

Dateien, die sich ständig in der Größte ändern, liegen dort, wo noch
etwas "luft" dazwischen ist, Dateien, die sowieso nur gelesen werden,
werden zusammengepfercht und es ist wenig (nicht unbedingt kein) Platz
dazwischen.

Wenn du jetzt hingehst und defragmentierst, kennt der defragger die
'historie' der Dateien nicht, und stopft deine Squid-Cache Dateien
mitten (physikalisch) zwischen Dateien aus /usr, weil das GIF, was du
heute im Browser angeguckt hast, da zufällig exakt in eine Lücke
reinpasst. Und deine Log-Dateien landen auch in ihrer _momentanen_ (!!)
Größe in Löchern, in denen sie _momentan_ (!!) genau reinpassen.

Aber morgen ist das GIF expired und die Logdatei um ein paar (hundert)
kb größer. (Logdateien werden nicht neu geschrieben, sondern im 'append
mode' geöffnet, d.h. sie wandern nicht an eine komplett neue Stelle.)
Wachsende Dateien sind Zustände, die kennt defrag nicht, und daher muss
das Dateisystem das kompensieren - indem es wieder Fragmente anlegt, und
zwar potenziell viel mehr als vorher.


Die Folge: In ein paar Wochen hast du 20-30% Fragmentierung. Wetten?
 

Also: lass es. :)


-- 
mfg, Jens Benecke  /// http://www.linuxfaq.de, http://www.linux.ms
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	-- http://bsdvault.net/article.php?sid=527&mode=&order=0

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