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Re: DTP unter Linux: Ist Scribus zuverlässig?



Hallo,

Gerhard Reuteler <gerhard.reuteler@aon.at> writes:

> für das Setzen unserer Schulzeitschrift soll ein DTP-Programm zum
> Einsatz kommen.
> Hat jemand Erfahrung mit Scribus? Ist es stabil genug? Kann es die
> grundlegenden Dinge, die es für mehrspaltigen Satz von Text und Bild
> braucht?

Version 0.7.1 ist schon recht brauchbar. Zwar kommt es vom
Funktionsumfang her noch nicht an Quark XPress heran, und es gibt
gelegentliche Abstürze, aber insgesamt macht es einen sehr sympathischen
Eindruck, und es lassen sich auch größere Dokumente erstellen, ohne dass
man einen Herzinfarkt bekommt.

Kommen wir zu den Nachteilen:

* Bei einer Zeitschrift wirst du vermutlich mit Stilvorlagen arbeiten
  wollen. Die sind noch nicht wirklich brauchbar: Schriftart, -größe und
  -farbe lassen sich in den Stilvorlagen nicht speichern. Allerdings
  kannst du hier improvisieren, indem du z.B. häufig verwendete
  Überschriften in der Bibliothek ablegst, sie von dort in das Dokument
  ziehst und dann den Rahmeninhalt änderst.

* Anscheinend kann Scribus nichts mit Tiff-Dateien anfangen.

* Keine "Rückgängig"-Option!

* Der PDF-Export taugt noch nichts. Dafür ist aber der EPS-Export
  zuverlässig.

* Einige kleine Bugs in der Darstellung: Die Werkzeugspitzen werden
  teilweise nicht angezeigt, oder Textrahmen verschwinden zeitweise
  (tauchen dann aber wieder auf). Texte solltest du grundsätzlich
  importieren, statt sie direkt im Rahmen zu bearbeiten.

Abgesehen von diesen Einschränkungen kann ich Scribus ab Version 0.7.1
empfehlen. Es wird auch verhältnismäßig schnell weiterentwickelt.

> Gibt es eine brauchbare Alternative? 

LaTeX wurde dir ja schon empfohlen. Das nimmt dir ziemlich viel Arbeit
ab, und das Ergebnis sieht schick und professionell aus - allerdings
auch sehr, na ja, "wissenschaftlich". Falls eure Zeitschrift in erster
Linie aus Text besteht, wäre das vielleicht die richtige Wahl. Für
Layout-Spielereien bist du mit einem DTP-Programm aber besser bedient.

Viel Spaß,
Mika

-- 
When any government, or any church for that matter, undertakes to say
to its subjects, "This you may not read, this you must not see, this
you are forbidden to know", the end result is tyranny and oppression,
no matter how holy the motive. 			-- Robert A. Heinlein


--
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