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[Debian] Anwender und unstabile Software (was: guten dselect Server für mozilla gesucht)



* "Norbert" == Norbert Tretkowski <tretkowski@strg-alt-entf.org> writes:

> * Benedikt Meurer wrote:
>> * "Norbert" == Norbert Tretkowski <tretkowski@strg-alt-entf.org> writes:
>> * Lothar Schweikle-Droll wrote:
>  ^
> Da hats dir das Quoting zerlegt.

Ist mir noch garnicht aufgefallen, aber jetzt wo du es
sagst. Anscheinend hat supercite ein Problem mit Sternchen als erstem
Zeichen, muss ich mal prüfen.

>> >> ich suche ein Server, den ich in /etc/apt/sources.list eintragen kann,
>> >> damit ich immer die neueste Mozilla Version habe.
>> >> Im woody Pfad ist noch immer die 0.9.5
>> > Nimm die Version aus unstable.
>> Mit anderen Worten: Schiess dir gleich in den Fuß ;-).

> Er will nunmal neuere Software als die die in woody vorliegt. Und
> ich sagte ja nicht das er auf sid updaten solle, sondern nur das er
> sich Mozilla und das drumherum (ist nicht wirklich viel) ziehen und
> installieren solle.

Nun, Mozilla ist nicht unbedingt ein Fünf-Zeilen-Code-Programm,
sondern eine ziemlich komplexe Anwendung. Ausserdem ist Mozilla ein
Browser (mittlerweile sogar mehr als das), d.h. im heutigen
Computeralltag vieler Mitmenschen eines (wenn nicht sogar das)
meistgenutzte Programm. Als solches erwartet man natürlich von diesem
Programm, das es so funktioniert, wie man sich das als Anwender
vorstellt.

Neben dem primären Drang nach Funktionalität und vorallem Stabilität
in der Funktionsweise, existiert bei vielen Zeitgenossen mittlerweile
auch ein Drang nach Aktualität, der bei manchen Anwendern (wohlgemerkt
Anwender, nicht Entwickler oder Tester), desöfteren dazu führt, dass
sie sich zunehmend instabile oder noch nicht ausreichend getestete
Software installieren, aus welchen genaueren Beweggründen auch immer. 

Soweit ist daran nichts verwerfliches, denn es ist ja ein Problem des
Anwenders, wenn er sich nicht als stabil gekennzeichnete Software
installiert. Man sollte auch meinen, es wäre ein Vorteil für die
Entwicklung des Produkts, wenn möglichst viele Leute, die neuesten
Releases anwenden. 

Aber ich bin der Meinung, dass man hier einem Trugschluss erliegt:
Denn erstens ist es für die Entwickler des Produkts nur dann von
Vorteil, wenn ein Anwender die Software testet, wenn dieser auch im
Stande ist, vernünftige Bugreports zu schreiben, bzw. überhaupt
gewillt ist, welche zu schreiben; und zweitens setzt sich leider immer
mehr der Trend durch, dass besagte Anwender, wenn Schwierigkeiten mit
einem noch nicht als stabil gekennzeichneten Produkt auftreten (und
das ist nicht selten der Fall), sich mit ihrem Problem, welches sie
sich selbst zuzuschreiben haben, statt einen Bugreport abzusetzen,
bzw. sich mit den dafür verantwortlichen Personen in Kontakt zu
setzen, einfach mal wild im Usenet in irgendwelche Gruppen posten, die
wenig bis garnichts damit zu tun haben, oder auf Mailinglisten um das
Mitleid der anderen Leute ringen. Ich erinnere mal einfach an den
Poster in dcoulm, der Mozilla nicht kompilieren konnte und deswegen
einen neuen Windows-vs-Linux-Flame anzetteln musste. Sowas stört
einfach die anderen eigentlich an seinem Problem völlig unbeteiligten
Leser, zumal es schon sowieso völlig Off-Topic war.

Es ist natürlich kein Problem, die Leute entsprechend zu "scoren",
bzw. das Killfile um einen Eintrag zu erweitern, aber auf die Dauer
ist es nicht unbedingt die richtige Lösung. Viel sinnvoller wäre es,
wenn man den Leuten direkt von Anfang an das richtige Verhalten
erklären würde, obwohl ich mir hier auch nicht sicher bin, ob das
wirklich fruchten würde, aber es wäre vielleicht mal einen Versuch
wert.

Und gerade bei Debian hat es schon seinen Sinn, dass die Distribution
in stable, testing und unstable unterteilt ist. Das sollte normalen
Anwendern schon die entsprechende "Sicherheit" geben, nicht unbedarft
an nicht stabile Software zu gelangen. Wer sich dann dennoch an
testing oder gar unstable begibt, sollte sich zumindest 100%ig darüber
im klaren sein, was er tut, denn dann kann er sich nicht mehr auf die
Tester verlassen, die das vor ihm getestet und als stable oder testing
empfunden haben, sondern wird selber zu einem Tester. Das bringt dann
allerdings die entsprechenden (hoffentlich irgendwann einmal)
stillschweigend akzeptierten Bedingungen mit sich, die ich oben
bereits ausgeführt hatte.

Gut, das Szenario mag manchem jetzt vielleicht etwas unrealistisch
erscheinen, weil unbelehrbare wird es immer geben (sonst hätte
vielleicht irgendwann dcoulm wirklich nur noch mit Linux zu tun :-),
aber vielleicht könnte man sich ja trotzdem mal bemühen, etwas mehr
Disziplin seitens der Anwender durchzusetzen. Das betrifft natürlich
nicht nur den Bereich des Softwaretestens, sondern allgemein den
Bereich der Softwareanwendung, und schliesst natürlich auch noch für
Anfänger und vielleicht auch manch fortgeschrittenen Anwender os
schwer zu verstehende Selbstverständlichkeiten, wie das Lesen von
Dokumentationen _vor_ dem Posten mit ein. Wobei ich mich hiermit
natürlich keineswegs nur auf Norbert beziehe, der bekanntlich wohl
einer der Engagiertesten ist, wenn es darum geht, Disziplin bei
Anwendern durchzusetzen, sondern allgemein auf alle Anwender,
Entwickler, Maintainer, Tester und sonst irgendwie involvierte
Menschen.

Das ganze ist in diesem Thread zwar mehr als Off-Topic, aber
vielleicht wird es doch langsam mal Zeit, dass es zur Sprache kommt,
wie ich finde.

Gruss Benedikt

PS: Ich wollte jetzt nicht unbedingt unterstellen, dass der
Ursprungsposter ein Anwender besagter Kategorie ist, aber die
Wahrscheinlichkeit dafür liegt ziemlich hoch, sonst hätte er
vermutlich nicht in der Gruppe gefragt, sondern direkt bei google und
dort auch ziemlich schnell eine Antwort gefunden.

BTW: Hat eigentlich mal jemand die man page für google fertig
gestellt?

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