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[Debian]:Re: wdm



Stefan Nobis <stefan@snobis.de> writes:

> Dieses ganze Desaster bekomme ich aber immer dann, wenn ich als
> Admin systemweite Vorgaben an Enviroment-Variablen machen möchte und
> zwar sowohl für X11-User wie auch Non-X11-User.

Stimmt, so sieht das im Moment aus und hat auch keiner bestritten.
Das ist aber schon vom Denkansatz IMHO leicht realitätsfern.

Wenn Du auf einer Kiste X11-User und Non-X11-User hast (Remotezugang
mal aussen vor - dürfte nicht die Regel sein), dann wird X sicherlich
i.d.R. bei Bedarf über startx gestartet und der Unterschied im
Environment zwischen Konsole und X fällt schon mal flach.

Läuft auf einem Rechner xdm, kannst Du im Normalfall die Konsole
vernachlässigen und Dich auf X konzentrieren.

Es mag ja auch Leute geben, die auf einem Rechner mit laufendem xdm
regelmäßig die Konsole benutzen, aber üblich ist sowas
nicht. (Kommerzielle Unixoide stellen Dir da übrigens meist nur eine
oder gar keine Textkonsole mehr zur Verfügung).
Wer unbedingt beides hinbekommen möchte, muß zur Zeit einfach ein
wenig Aufwand betreiben.

> Und AFAIK wurde /etc/environment genau hierfür geschaffen.

Das ziehlt nicht primar auf den Unterschied Konsole vs. X/xdm, um
den es sich hier dreht, sondern eher darauf, das Setup für die
verschiedenen Shellvarianten leichter koordinieren zu können.  
Das ist nämlich viel ärgerlicher und in der Praxis relevanter, als nur
der Unterschied Konsole vs. X/xdm.
Da leistet /etc/environment immerhin halbwegs brauchbare Dienste.
 
> Einstellungen, die ein einzelner User machen will, interessieren dabei
> ja auch nicht, der darf die /etc/environment ja auch gar nicht
> antasten. Deshalb frage ich mich, wie du ständig auf ~/.xsession
> kommst? 

Doch die interessieren. In diesem Thread ging es erst einmal vorrangig
um den Environmentunterschied von Konsole und X/xdm. /etc/environment
als Komponente der systemweiten Einstellungen kam erst im späteren
Verlauf in's Spiel.

Erst einmal geht es nur um das Environment im Allgemeinen, und da ist
xsession nun einmal bei einem xdm-Setup der Ansatzpunkt, um daran
zu drehen.  Die Betonung liegt dabei besonders auf ~/.xsession im
Gegensatz zu /etc/X11/Xsession, weil dort das meiste geschehen sollte
und systemweit nur das unbedingt zur bloßen Funktion notwendige
Minimum.

Wenn Du Dich auf die systemweiten Einstellungen konzentrierst und
alles da reinpackst, hast Du das Konzept nicht verstanden und machst
was falsch.
99% aller Environment Einstellungen gehören in den Userbereich.
Wenn Du als Admin der Meinung bist, Weitergehendes wäre aber durchaus
sinnvoll, dann packst Du das besser als Template nach /etc/skel und
verbackst es den Usern auf die Art.
Ansonsten haben nämlich die User, die Admins mit so einen Hang zum
aufoktroieren haben, eine Heidenarbeit, sich die Vorgaben aus /etc
wieder zusammenzuklauben und im Home wieder überzubügeln.
Das Vergnügen habe ich als User schon einige Male gehabt und dabei
ununterbrochen den Admin verflucht.
Es ist einfach ätzend, einen Account zu bekommen, dessen profiles und
rcs praktisch leer oder nicht vorhanden sind, während man systemweit
meterweit Vorgaben verpaßt bekommt.

Schon von daher ist /etc/environment von recht untergeordneter
Bedeutung, weil da ohnehin nicht viel drin stehen kann, selbst, wenn
es funktionieren sollte.

> Oder beziehst du dich nur auf Leute, die ihren Rechner alleine
> nutzen und damit sowohl User als auch Admin sind?

Ganz im Gegenteil.

Bei privat genutzen Rechnern sieht es tendentiell eher aus wie bei
einer typischen Suse-Installation: Meterlange Vorgaben im systemweiten
Setup, weil sowas für den privaten Heimnutzer ein wenig bequemer ist,
als sich um Konfigurationsmöglichkeiten der Accounts sinnvoll zu
kümmern.
Einfach alles - samt Localesettings und esotherischer Promptspielereien
- nach /etc/profile und fertig.

cu,

marcus

-- 
As usual, this being a 1.3.x release, I haven't even compiled this
kernel yet.  So if it works, you should be doubly impressed.
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