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[Debian]: Re: ++Kritik: Sendmail.iga



Herbert <e9125433@stud2.tuwien.ac.at> wrote:

> ° Du erwähntest, daß Du UUCP verwendest und daher Dein Rechner einen
>   festen Hostnamen hat. Hast Du diesen Namen beim NIC (oder wo?)
>   registrieren müssen? Deine IP-Adresse ist aber weiterhin eine
>   dynamisch vom Provider zugeteilte, nicht wahr?

Meist bekommt man den Hostnamen vom Provider. Der kann unterhalb von
domain.de ja beliebige Hostnamen in den Nameserver eintragen. Wenn man 
natürlich eine eigene Domain (direkt unter .de) haben will, dann wird
das ganze teuer und aufwendig, weil es über DE-NIC (oder wer auch
immer momentan für die Domain-Vergabe in .de zuständig ist) laufen
muß.

Ein fester Hostname muß nicht gleichbedeutend mit einer statischen
IP-Nummer sein. Ein Provider kann beispielsweise alle Mail für
host.domain.de sammeln (indem ein MX für host.domain.de eingetragen
wird) und diese Mail dann gesammelt per UUCP (oder SMTP oder sonstwie) 
an den Kunden zustellen. Für letzteres ist eine statische IP nicht
nötig, es nicht nichtmal eine IP-Verbindung nötig (UUCP kann ja auch
direkt übers Modem arbeiten statt über IP).

> ° Datei 'mailertable': Ist ein Smarthost also ein dezitierter
>   Mailserver-Rechner in meinem lokalen Netzwerk, der die Mails zum
>   Provider sendet?

Das hängt davon ab :-)

Prinzipiell ist ein Smarthost ein Rechner, dem man alle Mail schickt,
die nicht über andere explizit angegebene Wege geroutet wird. In
meinem lokalen Netz ist also mein Mail-Server der Smart-Host für die
anderen Rechner. Auf meinem Mail-Server ist dann der Mail-Server
meines Providers als Smarthost eingetragen.

>   Wie senden andere Rechner im lokalen Netz die Mails an den
>   Smarthost? POP?

POP ist nur zum Abholen von Mails zu gebrauchen, nicht zum
Verschicken. Das Verschicken läuft gewöhnlich per SMTP.

>   Durch die Datei 'mailertable' kann man nun einen anderen Server
>   (zB außerhalb des lokalen LAN) damit beauftragen die Mails zu
>   versenden, stimmt das?

Mailertable und Smarthost sind eigentlich Routing-Informationen für
Mail. Der Smarthost übernimmt dabei die Aufgabe der "Defaultroute" und 
die Mailertable ist die Routing-Table. Du kannst also in der
Mailertable irgendwelche Spezial- und Sonder-Routings für Mail
definieren, z.B. ist der Rechner fred.foo.de per UUCP direkt
angeschlossen, dann wirst Du die Mail für free.foo.de nicht über den
Smarthost routen sondern direkt:
fred.foo.de	uucp-dom:fred.foo.de

Oder mein alter XT (mit KA9Q) soll seine Mail direkt per SMTP
erhalten, dann trage ich ein:

genua.rhein.de	smtp:[genua.rhein.de]

Die eckigen Klammern sind hier wichtig, denn sonst schickt Sendmail
die Mail an den MX von genua.rhein.de und das ist wieder mein
Provider, außerdem muß zur Ermittlung des MX auf einen Nameserver
zugegriffen werden und das möchte ich natürlich auch vermeiden.

Ich kann natürlich auch ganze Netze auf anderem Wege routen:

fidonet.org     ftni:p1.f42.n2450.z2.fidonet.org

Hier werden alle Mails ins Fidonet über ein lokales Fidonet-Gateway
geroutet.
Wenn dann keine Adresse in der Mailertable matcht, wird die Mail halt
über den Smarthost verschickt.

>   Aber genau das wäre doch ein Relaying-Auftrag, oder?

Durchaus möglich. Aber mein Provider bietet mir natürlich an, seinen
Mailserver für Relaying zu nutzen (das darf aber natürlich nur ich als 
sein Kunde und nicht irgendwer in der weiten Welt).

Tschoeeee

        Roland

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