[Debian]: Re: Warum nutzt ihr Debian?
Arne P. Boettger <Createx@t-online.de> wrote:
> Tja, ich finde es schon traurig, daß viele Tools für mich nur dann
> nutzbar sind, wenn ich die qt-libraries und KDE installiere, wie
> z.B. kmonisdn oder was ich heute in der c't gelesen habe, ein
> PalmPilot-Programm unter KDE. Geht sowas nicht auch unter dem
> einfachen X-Windows? Ich finde es nämlich absolut blöd, wenn ein
> Programm von einem Windowmanager abhängig ist.
Da hast Du was mißverstanden. Qt ist kein Windowmanager und KDE ist
auch viel mehr als ein Windowmanager. Vielmehr ist Qt ein ziemlich
geniales (meine persönliche Meinung) Widgetset, also eine
Zusammenstellung von Elementen, mit denen man eine X-Applikation
basteln kann, also ähnlich zu Motif, Athena (Xaw), GTK+, XForms,...
KDE enthält dann zunächst einmal eine Library, die Qt nochmal
erweitert und genau den Teil von KDE brauchst Du für die diversen
KDE-Programme, die Du oben aufgezählt hast. Darüber hinaus bietet KDE
noch einen Windowmanager, den Du aber auch durch einen beliebigen
anderen Windowmanager (z.B. fvwm) ersetzten kannst. Außerdem enthält
KDE noch einen Filemanager (kfm), welcher Drag&Drop zwischen
KDE-Applikationen ermöglicht, dieser ist aber zur Benutzung der
meisten KDE-Programme ebenfalls nicht nötig.
Jetzt zur Frage, ob/warum die Programme nicht ohne Qt/KDE arbeiten
können. Manche der KDE-Programme basieren auf anderen Programmen, die
ohne Qt/KDE auskommen (z.B. basiert kscd auf xmcd, welches Motif
benötigt und mit dem freien Lesstif zusammenarbeitet. kmidi basiert
auf timidity, welches alternativ mit Motif/lesstif, Tcl/Tk, SLang und
ncurses als Interface gebaut werden kann. KLyX basiert auf LyX,
welches mit dem nicht-freien und nichtmal im Source verfügbaren XForms
gebaut wurde). Die Portierung dieser Programme nach KDE hatte
insbesondere den Sinn, den ansonsten sehr unterschiedlich aussehenden
Programmen ein einheitliches Look&Feel zu verleihen.
Andere KDE-Programme wurden direkt für KDE geschrieben, was
insbesondere daran liegt, daß man mit Qt und der KDE-Library sehr
einfach (verglichen mit Motif oder Athena) X-Applikationen schreiben
kann. Bei diesen Applikationen kommst Du natürlich auf keinen Fall
ohne Qt und KDE aus, Du kannst nur hoffen, daß bald ein GTK+ Fan oder
Gnome-Entwickler das Programm nach GTK+/Gnome portiert. GTK+ ist
nämlich anscheinend ähnlich komfortabel wie Qt, es ist nur ein wenig
zu spät gekommen, als sich KDE schon für das nicht freie Qt
entschieden hatte...
Tschoeeee
Roland
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