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Re: Out-Of-Memory killer



Hallo Mario,
On Sun, Dec 27, 2020 at 10:25:38AM +0100, Mario Blättermann wrote:
> Am Do., 24. Dez. 2020 um 08:05 Uhr schrieb Helge Kreutzmann
> <debian@helgefjell.de>:
> > On Wed, Dec 23, 2020 at 10:30:33PM +0100, Mario Blättermann wrote:
> > > Am Mi., 23. Dez. 2020 um 21:52 Uhr schrieb Helge Kreutzmann
> > > <debian@helgefjell.de>:
> > > > Vorschlag:
> > > >     Out-Of-Memory (OOM): Speicherknappheit (OOM)
> > > >     Out-Of-Memory killer: Speicherknappheit-Killer (oder OOM-Killer)
> > > >
> > > > 1) Offliner Beitrag:
> > > >    Ich würde "Speicherengpass" vorschlagen, denn das ist, was es ist, und was der OOM-Killer (hoffentlich) beseitigt
> > > >    Killer wäre i.O.
> > > >
> > > > 2) Erik Pfannenstein
> > > >    »Speichermangel-Abbrecher«
> > > >    »Speichermangel-Terminierer« → nicht so gut, Terminierer für Speichermangel
> > > >    Nicht:
> > > >    * Speicherüberbelegungssschutz
> > > >    * Speicherüberdruckventil (kleine Anspielung auf macOS)
> > > >    * Speicherlastbegrenzer (nicht unähnlich zu deinem Vorschlag)
> > > >
> > > > 3) Carsten Bachert:
> > > >    Speichergrenzfunktion
> > > >
> > > > 4) Holger Wansing
> > > >    Speicher-voll-Terminierer
> > > >
> > > >    nicht übersetzen?
> > > >
> > >
> > > +1, siehe unten.
> >
> > > > Beim Wort »memory« sind wir uns noch einig, aber dann hat jeder eine
> > > > andere Idee.
> > > >
> > > > Aus meiner Sicht ist wichtig, dass das »killer« in der Übersetzung gut
> > > > rüberkommt, denn das ist, was den Anwender berührt, wenn plötzlich in
> > > > einer Online-Sitzung der Client abgeschossen wird (ist mir live
> > > > passiert, echt super!).
> >
> > …
> >
> > > >     Out-Of-Memory (OOM): Speicherknappheit (OOM)
> > > >     Out-Of-Memory killer: Speicherknappheit-Terminierer (oder OOM-Terminierer)
> > > >
> > > > Da wir alle andere Ideen haben, wäre das kein guter Kandidat für die
> > > > Wortliste.
> > > >
> > > > Gibt es zu dieser Argumentation, auch von den noch stillen aktiven
> > > > Übersetzern (mindestens zwei fallen mir spontan ein) noch Ergänzungen?
> > > > Ich würde dann nach den Feiertagen mir das in den
> > > > Handbuchseitenübersetzungen vorköpfen.
> > > >
> > > Wie die Vorschläge gezeigt haben, gibt es keine wirklich brauchbare
> > > Übersetzung dafür. Ich schließe mich daher Holgers Meinung an, es gar
> >
> > Nein, das stimmt nicht. Es gibt brauchbare Übersetzungen dafür, nur
> > kein Konsens, welche die geeigente ist. Daher kein Eintrag für die
> > Wortliste.
> >
> 
> Ich fange mal ganz von vorn an. Was machen wir hier? Richtig, wir
> übersetzen englische Texte, um denjenigen Lesern das Verständnis zu
> erleichtern, die der englischen Sprache nur unzureichend mächtig sind.
> Diese Hilfestellung ergibt aber nur dann Sinn, wenn wir unsere Texte
> so gestalten, das der Leser sie auch versteht. Was hier in den letzten
> Tagen als Übersetzung für »OOM killer« durch die Liste rauschte,
> gehört meiner Meinung nach nicht dazu.

Ich akzeptiere das natürlich als Deine Meinung.

> > > nicht zu übersetzen. Allerdings würde ich den Leser dennoch nicht im
> > > Regen stehen lassen, sondern es so handhaben, dass der Begriff beim
> > > ersten Vorkommen in jeder Handbuchseite bzw. sonstigen Dokumentation
> > > einmal per Klammereinschub kurz erklärt wird. Beispielsweise so, um an
> > > Carstens Erläuterung anzuknüpfen:
> > >
> > > »OOM-Killer (gewichtetes Beenden von Prozessen bei Speicherknappheit)«
> >
> > Das würde ich als FIXME fürs Original sehen, wenn das erklärt werden
> > muss. Vielleicht ändert sich die Bedeutung auch mal (dann wird z.B.
> > der älteste oder der schnellste oder .. Prozess beendet). Daher ist
> > das so für mich keine Option.
> >
> > > Damit entfällt auch das Einpassen einer wie auch immer gearteten
> > > Übersetzung in die deutsche Grammatik, was fast zwangsläufig zu
> > > gewagten denglischen Konstruktionen führt.
> >
> > Das ist hier kein Problem, da wir kein Verb diskutieren und die
> > einzige grammatikalischen Anpassungen, die mir einfallen, das Genetiv
> > „s“ und der Plural sind, letzterer wahrscheinlich eher selten, das
> > könnte im System zu Chaos führen :-)).
> >
> > Zudem sind wir wahrscheinlich im Ergebnis nicht weit auseinander:
> >
> > Ich würde beim ersten Auftreten des Begriffs das englische Original
> > auch dazu nehmen, zusammen mit der Abkürzung OOM, die ich dann im
> > nachfolgenden Text durchgängig verwenden würde, also in der Form:
> >
> > Bei Speicherknappheit (Out-of-Memory, OOM) wird …. Sobald die OOM-
> > Situation beendet ist …
> >
> > Damit käme der deutsche erklärende Begriff genau einmal im Text vor
> > (oder zweimal, wenns in der ersten Überschrift ist, wo ich das nicht
> > so machen würde) und wer wissen will, was OOM ist, sucht vom Anfang an
> > nach "OOM" und findet es.
> >
> > Bei dem »Killer« bin ich leidenschaftslos. Erik und Holger hatten den
> > Begriff "Terminierer" in die Diskussion eingebracht, was ich gut fand.
> > Der Offline-Beitrag hatte gesagt, "Killer" ginge auch. Mario, wäre
> > »Terminierer« für Dich ein „no-go“? Sonst fände ich das eigentlich
> > eine gute Lösung, kann aber auch mit Killer leben.
> >
> Wenn mir einer hier erklären kann, was »Terminierer« gegenüber
> »Killer« verbessert, habe ich kein Problem damit. Ich kenne das Wort
> »Terminierer« allerdings so nicht. Es klingt zu konstruiert. Denkt

Für mich ist »terminieren« wie »killen« gängiges Denglisch. Wie
beschrieben, geht beides, allerdings kam immer wieder der Wunsch auf,
die drastischen Begriffe des Originals durch neutralere Begriffe zu
ersetzen. Wenn wir dieser Maxime nicht (mehr) folgen wollen, wäre die
Lösung ganz einfach

Killer → Mörder

Dann hätten wir ein Verb, ein Substantiv und sprachlich wäre alles
klar.

Beim denglischen Begriff »terminieren« für beenden haben wir das auch
fast, denn es gibt das gleiche Wort mit anderer Bedeutung im Deutschen
auch. 

Beim »Killer« haben wir dagegen wieder den klaren Bezug zum ermorden,
ohne den wirklichen Vorzug der deutschen Verbform. Oder soll ich jetzt
Prozesse andere Prozeese „killen“ lassen?

> auch immer daran, dass solche Begriffe nur dann sinnvoll sind, wenn es
> sie nicht nur in unserem kleinen manpages-l10n-Universum gibt. Der
> Hilfe suchende Leser wird wohl bei seinen Recherchen oft auf
> englischsprachige Texte stoßen, in denen »OOM killer« vorkommt uns
> sich dann fragen, ob die Begriffe wohl Synonyme sind oder nicht. Ein

Das Problem haben wir immer. Aber gerade in den Handbuchseiten hat der
Benutzer es einfach - er liest einfach das englische Original. Das ist
sehr unelegant, aber eine direkte Lösung. 

Allerdings hoffe ich, dass er mit der Handbuchseite alleine weit genug
kommt (ich selber bin gerade gestern bei einem technischen Problem
nach eingem Gebrauch von Suchmaschinen doch wieder bei der
Handbuchseite zur Lösung gelangt). Dann benötigt er die englischen
Begriffe gar nicht. 

> »Terminierer«, der genau so wenig deutsch ist wie ein »Killer«, hilft
> niemandem weiter. Hört endlich auf damit, händeringend nach
> Übersetzungen zu suchen, nur damit mal wieder ein einzelnes Wort etwas
> deutscher klingt. Das ist es nicht wert.

Dann könnten wir streng genommen immer bei den englischen Begriffen
bleiben. Auch Fachbegriffe gibt es in mehreren Sprachen, und wenn
keiner anfängt sondern einfach nur die englischen Begriffe
nachplappert, dann speaken wir alle soon deutsch für runaways. oops.

(Das schließt in keinster Weise aus, bestimmte Begriffe nicht zu
übersetzen, siehe ältere Diskussionen, wenn es wirklich nicht sinnvoll
ist.)

Ich hoffe, das erklärt den Hintergrund ausführlich genug. 

Und wenn wir uns jetzt doch wieder auf »Killer« einigen sollten, dann
kann das schnell durch Suchen und Ersetzen angepasst werden, es ist
also nichts verloren.

Viele Grüße

            Helge

-- 
      Dr. Helge Kreutzmann                     debian@helgefjell.de
           Dipl.-Phys.                   http://www.helgefjell.de/debian.php
        64bit GNU powered                     gpg signed mail preferred
           Help keep free software "libre": http://www.ffii.de/

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