[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

Re: Fwd: Leitfaden für Bereitwillige



Hi,

Holger Wansing <linux@wansing-online.de> wrote:
> Da könntest du natürlich recht haben, allerdings ist es nun mal auch
> ein komplexes Themenfeld.
> Ok, dann werde ich das Werk grundsätzlich erst mal so lassen, ist ja
> auch weniger Arbeit für mich :-)))

So, hier die nächste Fassung, mit einigen Erweiterungen/Änderungen,
u.a. die von Markus hier auf der Liste genannten.


Holger


-- 
============================================================
Created with Sylpheed 3.5.1 under 
	D E B I A N   L I N U X   9   " S T R E T C H " .

Registered Linux User #311290 - https://linuxcounter.net/
============================================================


DER ULTIMATIVE LEITFADEN FÃ?R SOLCHE, DIE DEBIAN-Ã?BERSETZER WERDEN WOLLEN

(erstellt von Pfannenstein Erik <debianignatz@gmx.de>, Ã?berarbeitungen von
Holger Wansing <linux@wansing-online.de> und Markus Hiereth <translation@hiereth.de>)



*Arbeitsablauf/Workflow:*
Im Prinzip läuft es so ab: Ã?bersetzen â?? Korrekturlesen lassen â?? als Bugreport  
einreichen. (Dabei Priorität »wishlist« und die Markierung »l10n« setzen
sowie einen Betreff verwenden, der mit [INTL:de] beginnt.)

*Statusseiten: Was gibt's zu tun?*
Sortiert nach den verschiedenen Themenbereichen gibt es mehrere Statusseiten,
auf denen man einen Ã?berblick bekommen kann, welche Arbeiten anstehen:
debconf: https://www.debian.org/international/l10n/po-debconf/de
po: https://www.debian.org/international/l10n/po/de#i18n
po4a: https://www.debian.org/international/l10n/po4a/de
Website: https://www.debian.org/devel/website/stats/de.html

*Editoren:*
Man kann grundsätzlich jeden ernstzunehmenden Editor mit Syntax-Highlighting
verwenden (Kate, Gedit, Geany, vim, Notepad++, u. v. a.), allerdings gibt 
es für das po-Format auch spezielle Programme, zum Beispiel »virtaal« oder
»Lokalize«. Sie bieten den Vorteil, dass man mit Format/Aufbau der po-Datei
nichts zu tun hat, sondern einfach nur die englischen und deutschen Texte
sieht.

*E-Mails*
Damit auf den oben aufgelisteten Statusseiten angezeigt werden kann, was 
gerade gemacht wird, gibt es einen Robot, der den Verkehr auf der Mailingliste
debian-l10n-german@lists.debian.org auswertet, und dort die entsprechenden 
Informationen sammelt. Damit dies funktioniert, muss bei solchen E-Mails
für die Betreffzeile ein spezielles Format eingehalten werden:

Grundsätzlicher Aufbau:
[RFR] po://courier/po/de.po

Es dürfen keine weiteren Texte eingefügt/angehängt werden, keine zusätzlichen
Leerzeichen oder ähnliches.

Beschreibung der einzelnen Teile:

Der erste Teil (oben [RFR]) enthält den Bearbeitungsstatus. Er Kann folgende 
Werte enthalten:
  [ITT] Intent To Translate - ich beabsichtige, dies zu übersetzen
  [TAF] Travail � Faire - möchte ich nicht mehr übersetzen, kann jemand anderes übernehmen
  [RFR]	Request For Review - eine Ã?bersetzung zur Korrekturlesung vorlegen
  [LCFC] Last Chance For Comments - �bersetzung quasi fertig, letzte Chance für Einwände oder Kommentare
  [BTS#<Nummer>] Bug Tracking System - als Bugreport <Nummer> eingereicht (Ã?bersetzung abgeschlossen)
  [DONE] Erledigt, allerdings ohne Fehlerbericht (kann bedeuten, sie wurde direkt beim Paketbetreuer eingereicht, oder die Ã?bersetzung wurde abgebrochen)

Der zweite Teil (im obigen Beispiel »po://«) enthält die Art der
�bersetzung. Das können u.a. sein:
  po-debconf:// â?? debconf-Ã?bersetzung; wird bei der Installation des jeweiligen Pakets angezeigt
  po:// - eine klassische po-Datei; das sind z.B. �bersetzungen der Programmoberfläche
  po4a:// - eine mit po4a verarbeitete Ã?bersetzung; das sind meist Dokumentationen, wie auf https://www.debian.org/doc/ zu finden
  man:// - �bersetzung einer Handbuchseite (Hilfe zu Shell-Befehlen; mit »man <programmname>« in der Shell zu erreichen)

Der dritte Teil (»courier«) ist der Paketname. Durch den Namen des Pakets
zu ersetzen, zu dem die �bersetzung gehört / in dem sie enthalten ist.

Der letzte Teil (»po/de.po«) ist der Pfad zu der po-Datei im Paket. Kann meist so übernommen werden.

Beispiele für solche Betreffzeilen:
  [RFR] po-debconf://diaspora-installer/debian/po/de.po
  [RFR] po://ripperx/po/de.po
  [LCFC] po4a://packaging-tutorial/po/de.po
  [BTS#886627] po-debconf://wdm/debian/po/de.po
  [DONE] po://openafs/po/de.po
  [TAF] man://manpages-de/man2/mount.2.po

Die vom Robot gesammelten Informationen sind unter 
https://l10n.debian.org/coordination/german/de.by_type.html
zu finden, au�erdem flie�en die Daten auch in die oben aufgeführten Statusseiten ein.

*Wörterbücher*
  https://dict.cc
  https://dict.leo.org/englisch-deutsch
  https://wiki.debian.org/Wortliste

*Glossar*
debconf: kommt während der Installation zum Einsatz und übernimmt die  
(Erst-)Einrichtung der Anwendung. Kann auch später mit dpkg-reconfigure 
aufgerufen werden, um die Anwendung von Grund auf neu zu konfigurieren

po: eine po-Datei enthält die Strings/Zeichenketten, die direkt aus dem 
Programm entnommen wurden (z. B. Menüeinträge und Button-Beschriftungen).
Ein Eintrag besteht im Wesentlichen aus drei Teilen:
* Steuerinformationen (als Kommentar)
* Vorlage (üblicherweise Englisch; mit »msgid« bezeichnet)
* �bersetzung (»msgstr«)

Zeilen in po-Dateien sind per Konvention höchstens 80 Zeichen lang und werden 
jeweils mit " angefangen und beendet. Zur Bearbeitung wird ein Editor mit 
Syntax-Highlighting und 80-Zeichen-Hilfslinie wärmstens empfohlen (siehe 
Editoren). 

*Testwerkzeuge*

für debconf-�bersetzungen:
Das Programm podebconf-display-po aus dem Paket po-debconf
ermöglicht es, die �bersetzung aus der po-Datei quasi »live« zu testen. Es
zeigt die deutschen debconf-Texte so an, wie sie später auch der Anwender
sehen würde.

für �bersetzungen von Software-Dokumenation:
Das Programm po4a-translate aus dem Paket po4a erstellt aus dem
englischen Original und dem Meldungskatalog in der deutschen po-Datei
das Dokument in deutscher Sprache, z.B. eine Handbuchseite in Deutsch.

grundsätzlich für alle po-Dateien:
Mit dem msgfmt-Befehl (aus dem Paket »poedit«) kann man die Syntax der fertigen
po-Datei wie folgt überprüfen:
»msgfmt --check --statistics --output-file=/dev/null <name-der-po-Datei>« 
Gibt das Programm die Anzahl der Zeichenketten aus, ist alles i. O. Formatfehler 
werden direkt bemängelt.

Bitte auch drauf achten, dass die Datei UTF-8-kodiert ist (sonst werden die Umlaute 
beschädigt) und der Header ausgefüllt wird (das sind Felder am Anfang der Datei,
in denen zum Beispiel eingetragen wird, wer sie übersetzt hat).


Und los geht's :-)


Reply to: