[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

Re: [RFR] man://manpages-de/man2/execve.2.po (Teil 1/3)



Hallo Helge und Mitlesende,

Helge Kreutzmann schrieb am  7. Januar 2018 um 17:51

> On Sun, Jan 07, 2018 at 02:20:19PM +0100, MarkusHiereth wrote:
> > Helge Kreutzmann schrieb am  7. Januar 2018 um 09:42
> 
> > Der Norddeutsche Rundfunk hat eine Position zu Bindestrichen? In
> > Ordnung. Ich schaue aber jetzt nicht nach, ob mir der Bayerische
> > Rundfunk diesbezüglich auch etwas nahezulegen hat :-) .
 
> Ich schaue lieber beim WDR vorbei.

Das Problem ist, dass keiner der Sender, weder NDR noch BR noch WDR
die Bindestriche sicht- oder hörbar zur Ausstrahlung bringt.

Das ist zwar gut für das Programm, aber schlecht für mich, wenn ich
dort etwas zur Rechtschreibung mitnehmen wollte.


> > > > > #. type: Plain text
> > > > > msgid ""
> > > > > "If the executable is an a.out dynamically linked binary executable "
> > > > > "containing shared-library stubs, the Linux dynamic linker B<ld.so>(8)  is "
> > > > > "called at the start of execution to bring needed shared objects into memory "
> > > > > "and link the executable with them."
> > > > > msgstr ""
> > > > > "Falls das Programm eine dynamisch gelinkte Programmdatei im a.out-Format "
> > > > > "ist, die Laufzeitbibliothekenstümpfe enthält, dann wird der dynamische "
> > > > > "Linker B<ld.so>(8) von Linux am Anfang der Ausführung aufgerufen, um die "
> > > > > "benötigten Laufzeitobjekte in den Speicher zu bringen und das Programm mit "
> > > > > "ihnen zu verlinken."
> >  
> > > > "Laufzeitbibliothekenstümpfe" finde ich ausgesprochen
> > > > scheußlich. Mein Anspruch an einen Übersetzer wäre hier nicht, mit
> > > > Wortbildungsoptionen zu arbeiten, sondern den eigenen Lesern
> > > > nahezubringen, was Sache ist. "stub" musste ich im Wörterbuch
> > > > nachschauen. Darin heißt es, das sind auch die Teile eines
> > > > Scheckhefts, die nach Herausreißen eines Schecks zurückbleiben und
> > > > auch Belegcharakter haben. Insofern könnten die "Stümpfe" hier
> > > > Stellen sein, wo dann Programmcode aus einer Laufzeitbibliothek
> > > > auszuführen ist. "dynamisch gelinkt" und "Stümpfe enthältend"
> > > > würden damit auf denselben Sachverhalt abheben, Zweiteres wäre
> > > > eine Paraphrasierung von Ersterem. Sollte der Sachverhalt korrekt
> > > > erfasst sein, ließe sich der mit Wenn beginnende Nebensatz sicher
> > > > einleuchtend ins Deutsche übertragen.
  
> > > Wie ist der konkrete Änderungsvorschlag? Ich bleibe lieber technisch
> > > Vollständig als sprachlich perfekt.
 
> > Nun ist zwar unklar, ob ich diesen Änderungsvorschlag liefern soll,
> > weil Du ja schreibst, Du erhieltest lieber die vorliegende, meines
> > Erachtens eher verwirrende Redundanz. Aber hier ist einer:
> > 
> >   Wenn es sich um eine ausführbare Datei mit Ansatzstellen für
 
> Ich verstehe Deine Resentiments gegenüber den »stümpfen«, aber weiß
> nicht, ob »Ansatzstellen« besser ist. Ich habe auch »Anküpfungspunkte«
> überlegt, aber je weiter wir uns von der direkten Übersetzung
> entfernen (nur aus ästhetischen Gründen), desto unwohler wird mir,
> weil ggf. der Leser den Rückweg suchen könnte.

In Ansatzstellen ist insofern besser als das "stub" des Originals,
also ihre Relevanz wohl nicht darin liegt, dass ein Glied abgehackt
wurde, sondern dass dort allgemeinverfügbarer (shared) Code angesetzt
/ angefügt werden muss, damit das Programm seine Arbeit tun kann.



> >   dynamisch gelinkte, allgemeinverfügbare
> >   Laufzeitbibliotheksfunktionen im a.out-Format handelt, wird beim
 
> s.u., die Übersetzung teile ich nicht.
> 
> >   Start der Ausführung der dynamische Linker B<ld.so>(8) von Linux
> >   aufgerufen. Er lädt die entsprechenden Objekte in den Speicher und
> >   verknüpft sie mit der ausführbaren Datei.
> 
> Ok, zwei Sätze könnte ich draus machen, aber dann entfällt die
> Begründung (»to bring ???«). 
> 
> Linken ??? Verknüpfen halte ich für keine gute Idee, weil wir sonst auch
> vom »Linker« sprechen, 

Das Argument für einen Ersatz von "verknüpft" durch "linken" ist
nachvollziehbar.


> > Die Ausarbeitung dieses Änderungsvorschlags hat mich übrigens auf
> > einen Fehler stoßen lassen: a.out ist nicht das Format der
> > ausführbaren Datei, sondern das der Laufzeitbibliothek. Grundlage für
 
> »a.out dynamically linked binary executable« ist für mich eindeutig
> der Bezug zum Programm, nicht zur Bibliothek. Es gibt das a.out-Format
> und das (heute gebräuchliche) ELF-Format.
 
> > diesen Fehler ist, dass im Englischen Girlanden von Wörtern gebildet
> > werden können und erst die Übertragung ins Deutsche zwingt, zu klären,
> > was auf was bezogen ist. Ich möchte nichts unterstellen, aber mit aus
> > drei oder vier Komponenten bestehenden zusammengesetzen Hauptwörtern,
> > kommt man um diese Arbeit herum und überlässt das Problem demjenigen,
> > der anhand der Dokumentation für sich etwas klären will.
 
> Manchmal ist das Original in der Tat schwer zu interpretieren, aber
> ich glaube, meine Fassung trifft das schon. Wir scheinen also
> verschiedene Interpretationen des Orignals zu haben; ggf. kann hier
> jemand Drittes seinen Standpunkt äußern?

Zu der Problematik, ob es a.out- oder ELF-formatierte ausführbare
Dateien gibt:

- Wir haben es doch mit Maschinencode, binären Daten zu
  tun. "Formatierung" halte ich für unvereinbar mit dieser Gegebenheit.

- "an a.out dynamically linked binary executable" lässt sich durchaus
  so deuten, dass das "a.out" angibt, welcher Typ von
  Bibliotheksfunktionen zu der Binärdatei passt. Meine Aussage, dass
  das englische Original hier der richtigen Auslegung bedarf, ist auch
  nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern exemplarisch für eine
  Aussage, wonach das Deutsche eine recht präzise - und deshalb
  lernintensive - Sprache ist. Die Anpassung von Adjektiven an das
  Geschlecht von Hauptworten, die Beugung von Verben nach Subjekt des
  Satzes und Präpositionen, all das dient dem Verständnis des
  Sachverhalts.

- bevor ich schrieb, dass sich das a.out-Format nicht auf die binäre
  Programmdatei beziehen kann, sondern auf die Laufzeitbibliothek,
  schaute ich in meinem alten Linux-Buch nach. Da gibt es einen
  Abschnitt "Bibliotheksformate und -versionen" und Michael Kofler
  bezeichnet a.out und ELF als Format der Bibliothek. 


> > > > > #. type: Plain text
> > > > > msgid "Any alternate signal stack is not preserved (B<sigaltstack>(2))."
> > > > > msgstr ""
> > > > > "Jeder alternative Signal-Stack wird nicht erhalten (B<sigaltstack>(2))."
> > > > 
> > > > "Alternierend", also sich abwechselnd mit zwei Gegenständen
> > > > beschäftigen, könnte hier die zutreffende Übersetzung sein.
> >  
> > > Jein. Eigentlich korrekt, aber mittlerweile haben (leider) viele
> > > Autoren vergessen, dass alternierend nur zwei sein können. Daher
> > > belasse ich es lieber mit dem unverfänglicheren alternativen.
> > > 
> > > Besser ist allerdings
> > > Alle alternativen Signal-Stacks werden ???
> > 
> > Ein Verweis auf die Schluderei begründet für mich nicht, das wichtige
> > Verb "alternieren" und seine Ableitungen aufzugeben.
 
> Ich bin im Deutschen ggf. (etwas) ungenauer; glaube aber auch hier,
> das mehrere gemeint sind, sonst hätte der Autor »the alternate« oder
> ggf. »An alternate« geschrieben, das »Any« deutet für mich auf meine
> Interpretation hin. 

Das "Any" ist in der Tat ein Indiz dafür, dass es auch mehr als zwei
Stapel geben kann.

Viele Grüße
Markus


Reply to: