Re: Einstiegsprobleme: OpenOffice, Squid, Mails und NTFS-Sticks
Vielen Dank erstmal an euch für die Antworten und vorallem die Hinweise,
wo ich weitere Infos bekomme.
Zu deiner Frage, Ralf, wie ich auf Skolelinux gestoßen bin (Achtung,
längere Geschichte!): Neben der Realschule bin ich auch noch für die
Hauptschule im Ort (etwa 250m entfernt) zuständig und als ich dort vor
etwa 1,5 Jahren anfing, fand ich einen PC-Raum mit 16 Win2k-Rechnern
Baujahr vor dem Kartoffelkrieg mit einem nicht lizensierten 2000er
Server vor. Innerhalb der ersten Woche war also meine erste Amtshandlung
(ich war da als 1-Euro-Jobber), die Daten des Servers zu sichern und dem
Rechner dann ein legales Win2k zu verpassen sowie das ganze Netzwerk
umzubauen. Nun war aber nur noch lokale Anmeldung möglich, alles lief
über Freigaben und ihr könnt euch vorstellen, wie unzufrieden ich damit
war. Also suchte ich nach einer kostengünstigen (möglichst kostenlosen,
Schulen haben nun mal nicht die Mittel die sie haben sollten)
Alternative. Zuerst dachte ich an einen Debian-Server mit
OpenSuse-Clients, für die Benutzer sieht OpenSuse ja fast aus wie XP.
Als ich dann nach einem Mastereye-Ersatz für Linux suchte, stieß ich
fast zwangsläufig auf Infos über Skolelinux. Leider war ich "damals"
noch nicht selbstbewust genug, auf diese Lösung zu bestehen und so blieb
es in der Hauptschule bisher bei Win2k, nun sogar mit einem
Win2003Fileserver+Proxy (time4kids = Squid *ggg*). Irgendwie haben die
Lehrer Angst vor Linux, na ich werd sie schon noch überzeugen, dachte
ich mir.
Und nun kam die Chance, als in der Realschule die Hardware eine
Umstellung auf XP nicht mehr mitmachte (Die Rechner wurden schon von den
Kimbern für die Simulation von Schlachten gegen die ollen Römer
benutzt). Hier sah ich DIE Möglichkeit, eine Terminallösung aufzubauen
und da Skolelinux ja weitestgehend vorkonfiguriert ist, sollte es
innerhalb der gesetzten Frist zumindest soweit laufen, dass der
EDV-Unterricht wieder stattfinden kann.
Kurz zu der Schule: Es sind etwa 325 Schüler der Klassen 5 bis 10 und
dazu kommen 25 Lehrkräfte. Im PC-Raum stehen momentan 15
funktionstüchtige Terminals (Festplatte abgeklemmt) und der dazugehörige
Kombiserver, der auch DHCP für das restliche Netzwerk anbietet und über
eine Symantec Hardware-Firewall ins Internet geroutet wird. Außerdem
sind im Verwaltungsbereich noch 4 WinXP-Rechner und es gibt eine
Netbook-Klasse (mit WinXP, über WLAN-Accesspoint ans LAN angebunden).
Diese werden momentan noch am Tjener vorbei direkt über die Firewall ins
Internet gelassen.
Ein Lastenheft in schriftlicher Form gibt es nicht, da ich nun aber noch
fast zwei Wochen Urlaub habe, ist ja genug Zeit, dies nachzuholen. Ich
habe davon zwar schon mal gehört, mich bisher aber immer auf mein
Gedächtnis verlassen. Über Vor- und Nachteile brauchen wir hier nicht zu
sprechen ;-).
Mein Plan sieht momentan erst einmal so aus, dass nach den Osterferien
im PC-Raum wieder Arbeiten mit Office-Anwendungen sowie
Internet-Recherche möglich sein muss. Dazu muss ich lediglich noch den
Drucker am Server anschließen und das OpenOffice auf einen neueren Stand
bringen. Für den Datenaustausch habe ich vorerst schon zwei Ordner für
alle verfügbar gemacht, einen für die Orginale und einen für die
Ergebnisse und der Lehrer muss dann diese Ordner entsprechend
vorbereiten bzw aufräumen. Daher eben auch die Frage wegen des
USB-Sticks, ich hatte es am Tjener selbst ausprobiert und auch an einem
der Terminals.
Da die Schüler der Netbook-Klasse ihre Freiheit (ohne Jugendschutz ins
Netz) gerne missbrauchen und sogar während des Unterrichts WoW und
ähnliches zocken oder Downloads fahren, besteht hier auch dringender
Handlungsbedarf, daher auch meine Frage bezüglich Squid und ob White-
oder Blacklist zu bevorzugen ist. Ich befürchte bei einer
Blacklist-Lösung, dass diese Schüler dann über externe Proxys weiter
spielen und saugen werden, auch wenn ich alle WoW-Server sperren würde,
zumindest aber weiter im ICQ, SchülerVZ etc unterwegs sein werden.
So, nun habt ihr eigentlich einen guten Überblick, was noch vor mir
liegt und wie gesagt: Grundbegriffe sind vorhanden aber allein wenn ich
irgendetwas von Hand installieren oder gar kompilieren soll, dann stoße
ich schon auf absolutes Neuland vor. Die nächsten Tage und Wochen werden
für mich jedenfalls sehr spannend und wohl auch lehrreich.
Und wenn dann an der Realschule alles so läuft, wie ich es mir
vorstelle, kann ich vielleicht auch die Kollegen aus der Hauptschule mit
dem laufenden System überzeugen, dass Linux überhaupt nicht so
kompliziert und furchterregend ist und dann kann ich dort vielleicht
gleich weitermachen ;-)
Beste Grüße an euch und danke an alle, die diesen Roman gelesen haben
Jürgen
Reply to: