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Re: Nachhaltig .. (was: Fwd (debian-news-german@lists.debian.org): Skolelinux für Schulen in Rheinland-Pfalz)



Am Montag 16 März 2009 schrieb Christian Maxen:
> Wegen des gleich zweifachen Verwendens ("Nachthaltigkeit"/
> "nachhaltige Entwicklung") im Zitat, verweise ich
> (wiederholt)eindringlich und ausdrücklich auf den verbreiteten
> Sprachmissbrauch der
> Begrifflichkeit:'nachhalt'.

Hallo Christian - ich dachte zunächst, du seist über das überflüssige T 
gestolpert (nachts halt!) - aber ich erinnere mich an deine Vorbehalte 
hinsichtlich des Modewortes "Nachhaltigkeit". 

Ich selbst bin dem Wort erstmalig in einem Hauptseminar der 
Anthropogeographie begegnet - wir hielten ein Referat zur Weltbank und 
stießen allerorten auf den Begriff "sustainable Development". Dahinter 
steckte die Erkenntnis, dass sich Wachstum (insbesonders wenn es durch 
Entwicklungshilfe induziert werden soll) nicht allein an prozentualen 
Zuwächsen zu messen ist, sondern an dessen Tragfähigkeit. 

Irgendwann wurde damit begonnen, "sustainable" mit "nachhaltig" zu 
übersetzen - und schnell wurde dies Wort zum Modewort, mit dem sich 
Sozial- wie Wirtschaftswissenschaften gerne als "up-to-date" auswiesen. 

Daher rührt sicher der nachhaltig inflationäre Gebrauch des Wortes - aus 
dem sich sicher auch Euphemismen ableiten, die du beobachtet hast. In 
der Politik und bei Entscheidungsträgern ist dieser Begriff m.E. aber 
nach wie vor ein Türöffner - ich finde daher bislang nichts anrüchiges 
daran.

Die Nachhaltigkeit von Skolelinux lässt in mind. 5 Bereichen ausweisen:
1. Die Software selbst kann einfach aktualisiert werden.
2. Offene Standards und Schnittstellen erlauben die nachhaltige Nutzung
   der Dokumente, die unter Skolelinux angelegt wurden.
3. Offener Quellcode und die Community machen die Zukunft des Systems
   unabhängig vom Fortbestehen eines Projekts oder einer Firma.
4. Das gelernte Wissen von Admin und Anwender behält seinen Wert, da es
   die Entwicklergemeinschaft gemeinsam mit den Anwendern eine 
   größtmögliche Kontinuität gewährleistet.
5. Vorhandene Hardware kann nachhaltig und ökologisch sinnvoll 
   weitergenutzt werden. Softwareupgrade setzen auf Optimierung
   der Resourcennutzung statt hungrig nach neuer Hardware zu verlangen.

vgl. auch 
http://deshalbfrei.org/moinmoin/software_schule?highlight=nachhaltig

Gruß
Ralf


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