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Re: woody oder sarge? / Anleitungen zum Testen von Sarge



Am Dienstag, 8. Februar 2005 16:51 schrieb Dirk Mikkelsen:
> persönliche Aussage: Wenn Sarge, dann mind(!!). 2
> Wochen vorher aufsetzen und Features abtesten (und
> ggf. hier Hilfe holen). Ggf. 2. Platte als Fallback
> bereithalten oder wie Ralf empfohlen: Tjener Woody,
> LTSP Sarge.

Hallo Dirk, liebe Sarge-Interessenten :)

ein Fallbacksystem ist stets sinnvoll - allemal, wenn es um den 
Hauptserver (Tjener) mit der Nutzerdatenbank (Ldap) geht.

Es wurden in der letzten Zeit eifrig weitere Fehler der Alpha-Version 
von Finn-Arne behoben. Es wurde zu intensiven Tests aufgerufen. Dazu 
gleich einige Hinweise. 

Schön ist, dass durch harnäckige Verweigerung einer 
Komplettpartitionierung nun die manuelle Einbindung freier Partitionen 
möglich ist, und man so recht einfach einem LTSP auf Woody-Basis als 
Zweitsystem eine Sarge-Installation zur Seite stellen kann. Grub 
erkennt automatisch auch die alte Installation (Dual Boot). Damit hat 
man immer noch sein Fallback, wenn Sarge aus dem Ruder läuft.

Nun zu einigen wertvollen Hinweisen zum Testen:
Finn-Arne erstellt im Abstand weniger Tage aus den vorliegenden 
Sarge-Quellen für Debian-Edu das sog. bzzware-Image. Dank rsync lässt 
sich ein einmal geladenes Image inkrementell aktualisieren (statt 650 
MB werden nur die sich unterscheidenden Speicherblöcke geladen, zuletzt 
waren das 400 MB):

$ rsync ftp.skolelinux.no::skolelinux-sarge/sarge-i386-1.raw local.raw

wobei "local.raw" durch den Dateinamen des lokal vorliegenden Images zu 
ersetzen ist. 

Die Option "-n" bewirkt einen Trockenlauf, was insofern sinnvoll ist, 
als die Tatsächliche Ausführung des Aktualisierungsbefehls sich u.U. 
für 1-2 Stunden nicht weiter meldet (bis der Prozess abgeschlossen 
ist). 

Die Option "--bwlimit" erlaubt eine Bandbreitenbegrenzung (Wert in 
kB/s), was hilfreich ist, wenn nebenbei noch im Netz gearbeitet werden 
soll.

Hat man das Image erst einmal fertig herunter geladen, stehen 
unterschiedliche Testmöglichkeiten zur Auswahl:

1. Vollinstallation auf eigens dafür vorgesehenem Rechner 
   (Profile: Tjener, Tjener+LTSP, Workstation, Standalone)
2. Wie oben bereits erwähnt ist auch die Installation als 
   Zweitsystem jetzt möglich. Eine gewisse Erfahrung mit der
   Partitionierung unter Linux ist hier hilfreich.
3. Virtuelle Maschinen emulieren einen Computer im Computer.
   Das ganze läuft quasi in einer Sandkiste ab - damit wird das
   eigene System geschützt. Neben der kostspielen kommerziellen
   Variante VMWare hat sich in den letzten Monaten der freie
   Emulator "qemu" (gleichnamiges Debian-Paket ab Sarge) etabliert.

   a) Installation von qemu sowie eines virtuellen Netzwerktreibers:
      #apt-get install qemu vtun

   b) Erzeugen einer Image-Datei, die als virtuelle Festplatte verwendet 
      werden soll:
    (vgl. http://developer.skolelinux.no/~klaus/notater/x4250.html)
      
      dd of=/tmp/disk1 bs=1024 seek=600000 count=0
      --> erzeugt ein dynamisch Wachsendes Image von max. 6 GB im /tmp-
          Verzeichnis mit dem Namen disk1. Ggf. vorher mit "df -h" 
          nachsehen, wo so viel Platz noch verfügbar ist.

   c) Liegt das Image der sarge-CD lokal als Datei /tmp/sarge.raw vor,
      so startet der folgende Befehl die Installation:

      qemu -boot d -hda /tmp/disk1 -cdrom /tmp/sarge.raw
      --> gebootet wird von Laufwerk D (= CDRom)

      Liegt statt dessen eine Installation-CD im CD-Laufwerk, so ist 
      "/tmp/sarge.raw" zu ersetzen durch das entsprechende Device
      (z.B. /dev/cdrom, ein Blick in /etc/fstab verrät mehr)

      Soll ein LTSP-Server installiert werden, ist die Option "-nics 2" 
      anzugeben, damit qemu 2 Netzwerkkarten emuliert.

   d) Wenn der Debian-Installer die virtuelle Festplatte in einem ersten
      Durchgang soweit vorbereitet hat, dass sie bootfähig ist, muss 
      beim nächsten Neustart von /tmp/disk1 gebootet werden. Dazu genügt 
      es, die Option "-boot d" wegzulassen:

      qemu -hda /tmp/disk1 -cdrom /tmp/sarge.raw
      --> Bootet von -hda, die CD wird als Installationsquelle benötigt.

Viel Spaß beim Testen - und viele konstruktive Rückmeldungen 
wünscht
Ralf.

      
      

           
      

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