skolelinux installations-versuch
Hallo,
in den Osterferien wollten Martin und ich in meiner (ok, sie gehört nicht
wirklich mir) Schule Skolelinux installieren.
Bisher hatte ich kmLinuxTSE in der ersten Version im Einsatz.
Wir hatten einen Tag Zeit um Skolelinux (pr 46 - Haupt- und Terminalserver) zu
installieren und einige Optimierungen von kmLinuxTSE einbauen.
--Pro Arbeitsplatz gibt es einen anonymen Benutzer.
--Die Verzeichnisse der anonymen Benutzer werden beim Logout geputzt.
--Die Konfigurationsdateien der Gruppenmitglieder "Lehrer" und "Schueler"
werden beim Logout geputzt.
--Beim Logout werden alle Prozesse des benutzers gekillt.
--Jeder Benutzer hat nur eine best. Anzahl an Prozessen und RAM-Größe zur
Verfügung
--Diskettenzugriff am Terminal
Als wir Mittags immer noch mit LVM kämpften und den großen Brocken "bestehende
User in LDAP einpflegen" noch nicht mal begonnen hatten, haben wir dann
abgebrochen und die "neue" Version von kmLinuxTSE installiert.
Ein paar Stichpunkte zu unserem Installationsversuch
--Netzkarten wurden falschrum ekannt (die schnelle muss ins Terminalnetzwerk
und die lamgsame an den Internetrouter)
eth0 eth1 tauschen in /etc/network/interfaces
--dhcpd.conf : für 2.karte: war ein Eintrag notwendig
"shared network BLA"
--dns server eintragen /etc/bind/named.conf unter forewarders
--quellen müssen in /etc/apt/sources.lists auskommentiert werden
--norwegische Kommentare in dhcpd.conf
--bei der Installation legt man keinen Benutzer an, den braucht man aber um
sich am Terminal anzumelden, root darf das nicht, deswegen X auf server :-(
--beim ersten start von konqueror erscheint nicht die webmin-oberfläche
--webmin und kde sind englisch, trotz deutscher sprachauswahl
--es gibt keine anonymen benutzer
--home heißt home0 (meine Schüler sind /home gewöhnt)
--partitionen sind zu klein (der Bug ist schon bekannt, wie wir im irc
erfuhren) (lvm ist für uns noch ziemlich neu, das hat Zeit gekostet ...)
--cups klappt über http://localhost:631, nicht mit http://tjener:631
-Zu LDAP sind wir dann nicht mehr gekommen.
Kleinigkeiten am Rande:
--power-off funktioniert nicht
--ll-alias fehlt
--shell nicht farbig
--vim nicht farbig
--viele schulische optimierungen fehlen noch (s.o.)
Fazit: Noch braucht es sehr viel Zeit und Fachwissen eine
Skolelinuxinstallation so hinzubekommen.
Viele Kleinigkeiten sind noch unschön, viele notwendige Funktionen fehlen
noch.
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Ein paar allgemeine Gedanken:
Ein Argument für viele Schulserver ist, dass sie leicht installierbar und
administrierbar sind. Arktur (zumindest den letzten den ich kannte) ist da
ein gutes Beispiel, man installiert ihn und er läuft.
Allerdings ist seine Funktionalität arg begrenzt (Terminalserver fehlt).
Meiner Meinung nach sollte Skolelinux nicht den Fehler machen zu suggerieren,
es sei einfach zu installieren. Dazu ist es noch zu ungeschliffen.
(Vielleicht ist es sogar leicht zu installieren, unter bestimmten
Voraussetzungen.
Aber spätestens Etherbootroms in die Netzkarten einbauen
und ThinClients mit unterschiedlicher Hardware ans Laufen zu bekommen ist
eine Überforderung für die Zielgruppe, die sich durch das "leicht
installierbar"-Argument ansprechen lässt.
Ja- ich weiss, dass ltsp nicht direkt Skolelinux ist.)
Es ist mit LVM, LDAP und Thin-Clients/Fat-Clients für komplexere Strukturen
ausgelegt, da ist die didaktische Reduktion natürlich enorm schwer.
Seit langem besteht die Forderung, dass nicht Lehrer sondern Fachleute die
Schulnetzwerke administrieren sollen. Da kann Skolelinux sein ganzes
Potential ausspielen.
Natürlich bleiben Lehrer eine wichtige Zielgruppe, eine weitere (vielleicht
die wichtigere?) sollten Linux-Profis und kommunale Entscheidungsträger sein.
Vielleicht bringt das LinuxNetzwerk-NRW am 12.Mai Kontakte.
Beste Grüße
Jochen
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