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Re: XFree-Problem



Am Sonntag, 21. März 2004 18:08 schrieb Marlis & Dennis Merbach:

> keine rechte Vorstellung, etwa wie man zusätzliche Software installiert

Einfach wie jede Software auf dem Terminalserver installieren. Danach kann die 
neue Software von allen an diesem Terminalserver angeschlossenen Thin-Clients 
genutzt werden. 

> Wie viel Leistung braucht eigentlich ein Terminal-Server, um z.B. jene
> 18 Clients zu versorgen, und wie sieht es mit der Netzwerk-Last beim
> Booten etc. aus?

Das Entscheidende ist die Größe des RAM's. Bei 18 Thin-Clients sollte der 
Voll-Ausbau auf 2 GByte in Erwägung gezogen werden. Eine Pentium IV - CPU 
sollte es auch sein, weil sie  über einen grossen 2nd-Level-Speicher verfügt.

Das Booten kann einige Momente dauern, der begrenzene Faktor dürfte aber 
weniger das Netzwerk, als die eingesetzte PC-Technik sein.

> Ich weiß auch nicht, ob die vorhandene Netzwerk-Architektur das hergibt.
> Alle Rechner hängen an einem Switch, ein schön gestaffelter Aufbau wie
> auf den Übersichtsbildern zu Skole ist nicht machbar (wurde alles frisch
> und teuer vom Stadtschulamt in Auftrag gegeben ohne zu fragen, aber das
> ist ein anderes Kapitel) Wäre das trotzdem möglich?

Häufig stellt die Verbindung des Switch's zum Terminalserver den Engpaß dar. 
Hier fliessen alle Daten der einzelnen Thin-Clients zusammen.

Wenn z.B. 18 Thin-Clients eine Voll-Last von jeweils 100 MBit/sec verursachen, 
müßte die Verbindung zum Terminalserver theoretisch 18 GBit/sec möglich 
machen, um die Thin-Clients sofort zu bedienen.

Glücklicherweise handelt es sich hierbei um einen theoretischen Fall. Die 
X-Oberlfäche eines Thin-Clients verursacht kaum eine Last von 100 MBit/sec.

Früher schloß man mehrere Rechner an eine Ringleitung an, die zum Switch 
führte. Solche Verbindungsgeräte nannte man damals nicht Switches sondern 
Hub's. Wesentliche Eigenschaft war, dass sich alle angeschlossenen Geräte 10 
MBit/sec teilen mußten.

19 Switch über eine dieser alten Ringleitungen an einen Hub oder an einzelnen 
Port des Switch's anzuschliessen, würde kaum befriedigende Ergebnisse zeigen.

Man kann diese alten Leitungen aber gut einsetzen, wenn man sie nur auf dem 
Teilstück zwischen Thin-Client und Switch einsetzt und wenn jeder Thin-Client 
seine eigene private Verbindung zum Switch erhält.

Dann würde auf dem Teilstück zwischen Switch und Terminalserver maximal 19 * 
10 MBit/sec anfallen, wenn der Switch überhaupt soviel weitergeben kann. Weil 
aber nicht alle Thin-Client gleichzeitig senden bzw. empfangen, sollte eine 
Verbindung von 100 MBit/sec zwischen Switch und Terminalserver reichen. 

Dann könnten immerhin 10 Thin-Clients mit voller Last gleichzeitig bedient 
werden. Der 11. Thin-Client müßte zur Not ein paar Sekunden warten. In der 
Schulpraxis wird es dazu im Normall selten kommen. Beim Booten der 
Thin-Clients könnte man das möglicherweise merken, wenn denn wirklich alle 
zur gleichen Sekunde hochgefahren werden.

Bei der Verbindung zwischen Switch und Terminalserver handelt es sich um das 
Nadelöhr, das laufend beobachtet werden sollte.

Falls  die Leistung dieses Netzsegmentes nicht ausreicht, können zwei 
Terminalserver nebeneinander betrieben werden, die über getrennte Switches 
jeweils 9 Thin-Clients bedienen. 

Einer der beiden Terminalserver könnte zusätzlich die Funktion des 
Hauptservers übernehmen. Dann wäre kein Vollausbau auf 2 GByte RAM 
erforderlich, vermutlich würden jeweils 1 GByte RAM für die Terminalserver 
reichen, solange 'normale' Anwendungen gefahren werden.

Gruß
Peter Voigt



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