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Re: Installation auf freie Partition?



Am 04.09.03 hub Hans Musil folgendes in die Tasten:

> Die Installations-CD geht offensichtlich davon aus, dass sie über meine
> gesamte Festplatte verfügen kann. Da ich für diese Experimente meinen
> privaten (Arbeits-)PC nutze, kann ich das natürlich nicht akzeptieren.
> Folglich habe ich bisher keine Installation durchführen können.

Richtig ist, dass eine Installation von Skolelinux die ganze Festplatte belegt 
und alle vorhandene Partitionen und Daten löscht.

Es gibt aber eine Möglichkeit, Skolelinux als UserModeLinux-Anwendung 
einzurichten, ohne die Platte zu schreddern. 

UserModeLinux heißt, einen Linux-Kernel in einem laufenden Linux-System wie 
eine beliebige Anwendung zu starten. Dieser Kernel greift dann nicht mehr auf 
die Festplatte sondern nur noch auf eine File zu, der das Dateisystem einer 
Festplatte sozusagen simuliert.

Um das einzurichten, müssen im wesentlichen drei oder vier Dinge getan werden. 

1. Das bereits laufende Linuxsystem, also das Wirtsystem, ist um die Fähigkeit 
zu bereichern, UserModeLinux laufen lassen zu können. Das geht bei Debian 
einfach durch Einspielen der beiden Pakete uml-utilities udn vlan mittels der 
Debian-Paket-Verwaltung apt-get.

Sollte das Wirtsystem kein Debian-System sein, sollte als erstes der 
Komplett-Umstieg auf Debian erwogen werden. Nur, falls es trifftige Gründe 
geben sollten, nicht gänzlich auf Debian umsteigen zu wollen, sollte man sich 
auf die Suche nach entsprechenden Paketen für das vorhandene Wirtsystem 
machen. Unter 

http://user-mode-linux.sourceforge.net/

wird man sicherlich fündig.

2. Ein vollständiges Dateisystem ist als File zu erzeugen. Man nimmt im 
Regelfall fix und fertige Files, die man aus dem Internet laden kann. Hier 
wählt man ein Filesystem, das bereits ein vorinstalliertes und lauffähiges 
Debian-Woody enthält.

3. Anschließend wird der Kernel wie jede andere Anwendung auch im Userspace 
gestartet. 

Sobald das Gastsystem läuft, installiert man die Skolelinxu-typischen 
Softwarepakete und hat dann ein lauffähiges Skolelinux-Paket.

Das einspielen der Skolelinuxpakete erfolgt wie bei Debian allgemein üblich 
über apt-get.

Im Unterschied zu einer normalen Installation wird die Festplatte des 
Wirtsystemes nicht verändert. Alles spielt sich in dem File ab, der das 
Dateisystem einer Festplatte simuliert. Die reale Festplatte bleibt 
unverändert. Es ändert sich nur der Inhalt eines Datenfiles, den man 
jederzeit wieder löschen kann.

Bei der Installation können die beiden Alternativen Server und Standalone 
gleichzeitig (d.h. nacheinander) gewählt werden. Sie vertragen sich.

4.Sobald Skolelinux im Userspace läuft, kann man die Files verfielfältigen und 
mehrere Skolelinux-Rechner gleichzeitig simulieren, die sogar untereinander 
kommunizieren können. So läßt sich ein ganzes Skolelinux-Netzwerk simulieren.

Dafür ist jedoch Rechenleistung erforderlich.

Eine Skolelinux Pre 39 habe ich auf einem Dell Notebook mit Pentium VI 1,6 MHz 
mit Debian-Woody als Wirtssystem problemlos zu Laufen gebracht. Zum Spielen 
mit einer Skolelinux-Instanz reichte die Rechenkranft.

Skolelinux Pre 40 habe ich nicht ausprobiert. Es ist aber nicht mit Problemen 
zu rechnen.

Eine kurze Beschreibung der genauen Vorgehensweise mit weiteren Fundstellen 
findet sich unter
http://www.skolelinux.de/wiki/TestInstallation

Viel Erfolg!
Peter Voigt






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