[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

Re: Verspielt Debian das bisher aufgebaute Vertrauen in die Sicherheit?



Juergen Sauer <juergen.sauer@automatix.de> wrote:

> Ausserdem werden Verbesserungsvorschläge im Ubuntu auch mal ernst
> genommen und nicht im eigenen Saft verlabert.

Ubuntu hat, im Unterschied zu Debian, einen Posten, der sozusagen ein
direktes Eingreif- und Vetorecht hat und Mark, der diesen Posten
besetzt, hat dieses Recht auch schon ausgeübt.

Es sollte jedem klar sein, das ab einer bestimmten Organisationsgröße
eine Direkt-Demokratie nicht funktionieren kann, weil man sich
schlichtweg nicht auf eine gemeinsame Stoßrichtung einigen kann.

Deswegen braucht es eben eine Art "Diktator" an der Spitze, der
Entscheidungen fällt, die dann eben so umgesetzt werden müssen.

Debian steht sich meist selbst im Weg, eben weil versucht wird bis ins
Letzte mit jedem einen Konsens zu erzeugen.

Dabei geht viel Energie verloren, die sinnvoller in andere Dinge
investiert worden wäre.

Deswegen kommt Ubuntu voran, weil jemand (nötigenfalls auch unbeliebte)
Entscheidungen trifft (und auch das nötige Kleingeld hat, um Probleme
damit zu bewerfen und zu lösen) während bei Debian alles erst
totdiskutiert wird, bis es keinen mehr interessiert.

Und _wenn_ eine Gruppe innerhalb Debian einmal etwas entscheidet, dann
wird gleich nach bzw. gegen "Cabal" etc. geschrieen.

Natürlicb gibt es solche Gruppen innerhalb von Debian, die eine
bestimmte Macht haben. Im Unterschied zu Ubuntu, wo dies offen klar ist,
will es innerhalb Debians nur keiner wahr haben.

Das Projekt ist nun einmal nicht mehr der kleine Entwicklerzirkel aus
villeicht 100 Developern, mit denen man schnell einen Konsens finden
konnte.

Es sind über 1100 Leute beteiligt, alle mit unterschiedlicher Motivation
und Antrieb.

Das hier einmal der Holzhammer nötig ist und jemand klipp und klar sagt,
was gemacht wird und wohin es zu gehen hat, ist mehr als überfällig,
meine ich.

Auch wenn dabei dann sicherlich einige aus Protest das Projekt verlassen
werden.

Aber hier muss man dann natürlich auch wieder sagen: "If you can't stand
the heat, stay out of the kitchen." (Ja, ich weiss, das ist platt^3.)

S° (kein DD, nur externer Beobachter des ganzen Treibens)

-- 
Sven Hartge -- professioneller Unix-Geek 
Meine Gedanken im Netz: http://sven.formvision.de/blog/



Reply to: