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Re: /var läuft voll, Verursacher nicht klar



Martin Steigerwald - 04.11.21, 12:58:02 CET:
> Michael Limburg - 04.11.21, 11:57:00 CET:
> > Am 04.11.2021 schrieb Martin Steigerwald:
> > > Ich würde da zunächst mal in /var/log schauen. 5.4 GiB sind nach
> > > ziemlich viel aus.
> > 
> > Wenn man's nicht anders konfiguriert, sammelt systemd-journald
> > eifrig Daten und speichert die dauerhaft unter /var/log/journal. Da 
> > kommen ganz locker ein paar GB zusammen. Hier sind es pro Monat etwa 
> > 250MB bei einem User.
> > 
> > IMHO ist das bei Ubuntu anders, da ist/war das entsprechende Log
> > nach Shutdown weg.
> 
> Und das ist in Debian standardmäßig so kaputt konfiguriert, dass /var
> voll läuft?
> 
> Ich bekomme das nicht mehr mit, da ich mittlerweile alle meine Systeme
> auf Devuan umgestellt habe.

Okay, der Fairness halber:

Natürlich kann /var auch mit rsyslog voll laufen, wenn sehr viele 
Meldungen anfallen oder /var ziemlich klein ist. Ich denke jedoch mit 
Journald geht das auf Desktop-Systemen leichter, da da auch alles, was 
sonst nur in ~/.xsession-errors landet, auch noch im Systemd-Journal und 
bei Einsatz von Rsyslog zusätzlich noch in user.log landet. Natürlich 
ist ~/.xsession-errors auch aus vielen Gründen nicht optimal: Da rotiert 
niemand irgendetwas, soweit ich weiß – da kann dann $HOME volllaufen. 
Und Zeitstempel fehlen da auch drinnen.

Dann noch zwei Aspekte:

1) SystemMaxUse geht auch mit Prozent-Werten, z.B. 10% des Platzes auf 
einem Dateisystem. Aber das kann ebenfalls überlaufen. Aber es gibt auch 
SystemKeepFree. Das Problem damit dürfte sein, dass das dann auch arg 
viel werden kann, wenn es viel freien Speicherplatz gibt. Sinnvoll wäre 
ein Maximum von z.B. 1 GiB in Kombination mit SystemKeepFree. So genau 
habe ich mir die Manpage von journald.conf jetzt aber nicht angeschaut. 
Ich habe lange Zeit zwar Systemd im Rahmen von Linux-Kursen 
unterrichtet, privat interessiert es mich jedoch allenfalls am Rande.

2) Erst mit Debian 11 gibt es in Debian standardmäßig ein persistentes 
Journal¹. Das lässt sich natürlich auch wieder rückgängig machen. Plan 
ist, rsyslog in der Standard-Installation komplett zu entsorgen, soweit 
ich das mitbekommen habe.

[1] https://www.debian.org/releases/bullseye/amd64/release-notes/ch-whats-new.de.html#persistent-journal

Ciao,
-- 
Martin



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