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Re: Buster ohne systemd



Martin Steigerwald <martin@lichtvoll.de> wrote:

> Nur teilweise. Ich bin durchaus auch darauf eingegangen, was meine
> Erfahrungen sind, wie gut unter *Debian* bzw. Devuan, gängige Dienste
> noch mit Sysvinit funktionieren. Und da ist bislang meine Erfahrung,
> dass sehr vieles einfach funktioniert.

Das ist auch meine Erfahrung. Vieles funktioniert (noch) mit systemd.
(Wenn man Dinge in bestimmten Desktop-Environments, die sich stark an
systemd angekoppelt haben, mal wegnimmt.)

Mit Betonung auf "noch". Ich bin da leider ein wenig pessimistischer,
das die Zukunft angeht, egal wieviel Arbeit in die Erneuerung,
Weiterentwicklung und Aufrechterhaltung der anderen Init-Systeme angeht.

Wenn man sich einmal ansieht, seit wann systemd erst wirklich in der
Breite Verwendung findet und was in der kurzen Zeit sich bereits in
dessen Richtung verschoben hat, versteht man hoffentlich meinen
Pessimismus.

Debian Stretch (2017) war das erste Debian Release mit vollem system Support
(Jessie hatte ja nur eine Tech-Demo.), Buster (2019) ist das zweite Release.

Ubuntu LTS selbst hat mit 16.04 (2016) das erste systemd-basierte Release
gehabt.

RHEL 6 hat noch Upstart benutzt, erst RHEL 7 (2014) verwendet systemd.

SLES 11 hatte noch SysV-Init, SLES 12 (2014) verwendet systemd.

SLES 12 und RHEL 7 haben damit zwar theoretisch die Nase vorn, aber
meiner Erfahrung nach mit Software, die SLES oder RHEL benutzt, wurde
bis ~2016/17 noch fast immer nur der Vorgänger als unterstützte Version
für den Produktionsbetrieb supported.

Alles zusammen kann man meiner Ansicht nach sagen, dass systemd in der
großen Breite erst ab Mitte/Ende 2016 eingesetzt wurde.

Und in den drei/zwei Jahren seitdem hat systemd doch mehr Umwälzungen
erzeugt wie alle andern Init-Systeme in 30 Jahren vorher.

Daher meine Aussage von "noch" von weiter oben.

Grüße,
Sven.

-- 
Sigmentation fault. Core dumped.


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