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Re: Buster ohne systemd



Sven Hartge - 06.09.19, 22:12:06 CEST:
> Martin Steigerwald <martin@lichtvoll.de> wrote:
[…]
> > Sven Hartge - 06.09.19, 19:57:19 CEST:
> >> Paul Muster <exp-311219@news.muster.net> wrote:
> >> > einige meiner Systeme laufen nach wie vor ohne systemd.
> >> > Sichergestellt wird das durch diese Konfiguration:
> >> > 
> >> > system:~# cat /etc/apt/preferences.d/no-systemd
> >> > Package: systemd-sysv
> >> > Pin: release o=Debian
> >> > Pin-Priority: -1
> >> > system:~#
> >> > 
> >> > Wird das mit Buster weiterhin funktionieren? Oder gehen die
> >> > Debian-Entwickler mittlerweile davon aus, dass alle Systeme mit
> >> > systemd laufen?
> >> 
> >> Offiziell nicht.
> >> 
> >> Aber du hast natürlich das offensichtliche Problem, das der Code,
> >> welcher nicht-systemd-Systeme unterstützt mit der Zeit vom Bitrot
> >> heimgesucht wird, weil er nicht mehr wirklich weiter gepflegt wird.
> > 
> > sysvinit, startpar, insserv und einige weitere erfahren seit einiger
> > Zeit intensive Pflege in Debian. Ich hab vor einiger Zeit dabei mit
> > geholfen, dass eine Zusammenarbeit zwischen Debian und
> > Devuan-Entwickler entstand (Debian Init Diversity). Und ich würde
> > sagen, die war bisher äußerst produktiv.
> 
> Du mißverstehst mich.
> 
> Ich meine nicht den SysV-Init-Code selbst, sondern den Code, der
> sich in Pakete und Programmen befindet, wie z.B. Init-Scripte selbst
> oder auch nur der Glue-Code, der in Paketen oder an andere Stelle
> benötigt wird, um mit SysV-Init zu interagieren.
> 
> Das gerade erneuerte Energien in die SysV-Init-Tools gesteckt werden,
> weiß ich sehr wohl, ich lese debian-devel.
> 
> Das ändert aber leider nichts an der Tatsache, das außerhalb der Blase
> der Init-System-Entwicklung die Entscheidung pro-systemd schon längst
> gefallen ist.

Das sehe ich etwas differenzierter. Auf meinen Devuan-Server habe ich 
bislang nur bei Knot Resolver gesehen.

> Ich selbst erlebe gerade, wie Hersteller von (proprietärer) Software
> nur noch systemd unterstützen und gar keine SysV-Initscripte mehr
> mitliefern oder, in einem Fall, gar nicht mehr ohne systemd-Features
> funktioneren wollen, weil bestimmte Funktionen aus dem eigenen Code
> entfernt und durch die externe systemd-Implementierung ersetzt
> werden.

Proprietäre Software interessiert mich für meine eigenen privat 
genutzten Server nicht. Im Unternehmensumfeld… ja sehe ich das durchaus 
als Herausforderung. Dort nutze ich Debian mit Systemd, habe in den 
Kursen auch als für Teilnehmer verfügbare VM-Vorlagen aber mittlerweile 
Devuan mit drinnen, und habe auch vor die Sysvinit-Folien erst mal 
weiterhin bereit zu stellen.

Und auch hier gibt es weiterhin Hersteller, die beides anbieten. So 
haben sämtliche Pakete des Elastic Stacks beides und es gibt da mit ich 
glaube das heißt pleaserun ein Framework, das automatisch Systemd-
Dateien und Init-Skripte erzeugt. Die nutzen das nämlich.

Es gibt auch einige Hoster, die Devuan anbieten, und auch Unternehmen, 
die damit arbeiten. Vielleicht nicht viele, aber einige.

Ich sehe Sysvinit viel weniger als eine Blase als Systemd. Ein Thema, 
das ich mit Systemd habe, ist ja gerade der Anspruch, ja, ich würde 
sagen, die Arroganz einiger Upstream-Entwickler den heiligen Gral 
gefunden zu haben. So habe ich das zumindest interpretiert, was ich da 
selbst an Reaktionen auf Bugreports gesehen hab und wovon ich gelesen 
hab.

> Den Rest deines Rants snippe ich einfach einmal, da deine Aussagen auf
> einem grundlegenden Mißverständnis meiner Aussage basieren.

Nur teilweise. Ich bin durchaus auch darauf eingegangen, was meine 
Erfahrungen sind, wie gut unter *Debian* bzw. Devuan, gängige Dienste 
noch mit Sysvinit funktionieren. Und da ist bislang meine Erfahrung, 
dass sehr vieles einfach funktioniert.

Ciao,
-- 
Martin



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