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Re: [OT] Wespennest Streaming (was: Re: MedithekView! (was:Re: Opera - Video Problem))



Hui,


ein extrem komplexes Thema....

vielleicht noch ein zusätzlicher Gedanke: Durch die zunehmende
Verfügbarkeit von Streaming in der Fläche wird hoffentlich alte,
vermutlich energieineffiziente Technik zurückgebaut.

Insgesamt sollten wir uns im Klaren darüber sein, dass 'unsere'
Technologie unter ökologischen Aspekten nur äußerlich betrachtet
'sauber' ist. Die Produktionsprozesse und vor allem auch die
Entsorgungspfade sind mit 'dreckig' nur untertrieben beschrieben.

Ich propagiere daher nach Möglichkeit, den Einsatz von Digitaltechnik
auf Notwendigkeiten zu beschränken, kann mich dennoch selbst leider
nicht von der gelegentlichen Nutzung zu Unterhaltungszwecken freisprechen.
Besonders schlimm finde ich die die synthetisch geschaffenen
Begierlichkeiten, die machen, dass jeder Depp nach Ablauf seines
'Vertrages' ein neues Sprechbrikett in die Hosentasche gesteckt bekommt
- ganz zu schweigen von den dadurch entstehenden gesellschaftlichen
Degenerationseffekten.

Grüße,


Boris

Am 31.08.19 um 19:27 schrieb Werner Mahr:
> Am Samstag, 31. August 2019, 17:28:29 CEST schrieb Christoph Schmees:
> 
>> Das Argument, dass doch dieselbe Datenmenge übertragen werden müsse,
>> egal ob Streaming oder Download, sticht nicht.
>> Der hohe Energieverbrauch wird nämlich nicht primär durch die
>> *Menge* an Daten verursacht, sondern durch die erforderliche
>> *Datenrate* - die Bandbreite.
>> Streaming benötigt in allen beteiligten Komponenten das Vorhalten
>> einer genügend hohen Bandbreite mit genügend Reserve. Das ist eine
>> der Ursachen, weshalb Streaming im Stromverbrauch besonders "teuer"
>> ist.
>> Für DL brauche ich die Bandbreite nicht, da reicht mir auch ein
>> lahmer Transport über Torrent oder langsame Verbindungen.
> 
> Prinzipiell richtig, wenn nicht das hier empfohlene Mediathekview (was auch 
> ich sehr schätze) genau die gleichen Resourcen nutzen würde. Die dort 
> angesprochenen Server dürften garnicht mit einem Download rechnen, was ja auch 
> gewünscht ist.
> 
> Normalerweise sollten die beteiligten Komponenten bei Nichtaulastung auch in 
> Energiesparendere Modi wechseln können, wodurch die Bandbreitenreserve eben 
> nur eine Reserve ist.
> 
> Desweiteren glaube ich nicht an Einsparungen durch niedrigere Geschwindigkeit.
> 
> Zum Ersten, da 1 Minute mit 32MBit relativ gleich zu 2 Minuten mit 16 oder 4 
> Minuten mit 8 sind.
> 
> Zum Zweiten (vergleiche Netzteile mit 80+ Label), kann es durchaus sparsamer 
> sein wenn die Beteiligten Komponenten kurzzeitig unter Vollast aber dafür 
> effizienter laufen, und danach in tiefere Stromsparmodi fallen.
> 
> Deine Links dazu sind (mal abgesehen davon das 3 sich auf die Vierte berufen) 
> insofern nicht aussagekräftig, da zwar das Streaming, bzw. Netflix als Beispiel 
> genannt wurde, aber keinerlei Gegenüberstellung zu Alternativen stattfindet. 
> Also an sich richtig, aber angeprangert wird in der Studie eher der Energiemix 
> als der Verbrauch.
> 
> Wenn man durch Datenverkehr Energie sparen will, sollte eher mal der 
> Cloudspeicher betrachtet werden. Wenn eigene Inhalte (größtenteils nicht 
> öffentlich) um die halbe Welt geschickt werden, statt sie lokal vorzuhalten, 
> ist das definitiv Bullshit. Beim streamen sollte man in die Berechnung z.B. 
> auch einfließen lassen, was eine DVD (Produktion, Transporte usw.) an 
> Energiebilanz aufweisen.
> 
> Versteh mich bitte nicht falsch, dein Anliegen an sich ist schon 
> gerechtfertigt, aber bei einer Frage zu technischen Problemen, sollten auch 
> eben Lösungen für dieses Problem diskutiert werden, und nicht Altenativen 
> diskutiert werden, die im speziellen Fall umweltfreundlicher sind, aber 
> allgemein auch woanders auftreten können, wo diese spezielle Alternative eben 
> nicht hilft.
> 
> Umweltschutz ist gut und richtig, aber genau wie politische Einstellungen (ist 
> ja bald Wahl) bzw. die persönliche Präferenz dieser, nicht geeignet überall 
> und zu jederzeit vorgebracht zu werden.
> 
> Wenn bei meinem Porsche SUV (so einen Blödsinn habe ich natürlich nicht) der 
> Anlasser kaputt ist, erzählt mir ja auch niemand, dass ein Tesla keinen 
> braucht.
> 


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