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Re: rsync ändert bei Ziel atime und ctime obwohl das Ziel ext3 FS mit noatime und nodiratime gemountet ist



Pierre Bernhardt - 12.10.18, 00:16:
> >> pierre@nihilnihil:~$ rsync --stats --info=DEL2,NAME1,STATS2
> >> --modify-window=2 --noatime --delete --delete-during -aHAX -e
> >> "${SSHCOMMAND}" --remote-option='--noatime' ~/dir/
> >> "pierre@${TARGETHOST}:~/dir/"
> > 
> > Schau dir mal genau an, welche Optionen "-a" enthält. Dann hast du,
> > denke ich, die Antwort auf deine Frage.
> 
> Leider nein. Die -a Option enthält die Optionen
> -rlptgoD
> Ich nehme an Du spielst auf die enthaltene Option -t für times
> an. Leider wird aber laut man-page times nur die mtime anpassen.

Die ctime passt das Dateisystem immer an, sobald sich der "Status" des 
Dateisystem-Objektes ändert. Also Inhalt geändert, Datei umbenannt, 
Rechte angepasst usw. Da gibt es meines Wissens auch keine Mount-Option, 
um das komplett abzuschalten. Die Mount-Option "lazytime" verzögert 
diese Updates nur. Keine Ahnung, inwiefern bereits in Kernel 4.9 
Dateisysteme diese Option unterstützen (siehe Manpage von "mount"). Ext4 
vielleicht.

Was die "atime" anbetrifft, weiß ich nicht exakt, wie sich ein 
Dateisystem verhält, wenn es *ohnehin* entweder die "mtime" oder die 
"ctime" ändert. Möglicherweise wirkt "noatime" nur bei Lesezugriffen. 
Die Manpage von "mount" erwähnt dazu nichts. Jedoch war das Unterbinden 
von "atime"-Updates bei Lesezugriffen soweit ich das verstanden hab die 
Haupt-Motivation hinter "noatime". Also eine Option für mehr Performance 
durch weniger Schreibzugriffe. Wenn das Dateisystem die Inode ohnehin 
anfasst, um andere Zeitstempel zu ändern… spielt es Performance-
technisch auch keine Rolle mehr, inwiefern es die "atime" anfasst.

So oder so: Was für ein Problem versuchst Du eigentlich zu lösen? Oder 
andersherum gefragt: Wieso stört dich, dass Linux die atime anpasst?

Ich mounte meine Haupt-Dateisysteme mit "noatime" und schaue 
dementsprechend auch nicht auf die "atime". Die interessiert mich 
einfach nicht mehr.

Falls Dich das wirklich entsprechend interessiert, empfehle sich Dir auf 
der "fsdevel"-Mailingliste der Kernel-Entwickler in Englisch direkt 
nachzufragen. Möglicherweise ist das Verhalten der einzelnen 
Dateisysteme da auch nicht ganz einheitlich. Ich weiß nicht, wie viel 
davon im VFS (Virtual Filesystem Switch, einer Abstraktionsschicht mit 
gemeinsamen Funktionen für alle Dateisysteme) implementiert ist.

Ciao,
-- 
Martin



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