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Re: Wie Server dokumentieren und Administration erleichtern?



Hallo Alexander,

Alexander Dahl schrieb am Montag, den 17.09.2018 um 14:48:
> Hallo zusammen,
...
> Für einen Teil der Server dort haben wir die nötige Dokumentation in
> einem Wiki versucht, aber das erfordert viel Disziplin bei den Admins
> und tendiert dazu, dass einfach vergessen wird Dinge da einzutragen.
> 
> Die Folge ist, dass die Einrichtung nur undokumentiert durch sich
> selbst spricht, was den Aufwand gerade auch für Neu- oder
> Wiedereinsteiger unfair erhöht. :-/
> 
> Ich nehme an, dass die Administration und Dokumentation von Servern im
> Team kein neues Problem ist und andere auch schon davor standen. Kennt
> Ihr Tools, die das erleichtern können und könnt Ihr welche empfehlen?

Wie Sven Hartge schon schrieb:
Mit "Tools" alleine ist das bestimmt nicht zu lösen.  
Bei uns im Betrieb haben sich u.a. folgende einfache Maßnahmen 
bewährt, um das gemeinsame Administrieren ohne "Chef", "Puppet" usw.
zu verbessern:

   * Regelmäßig miteinander sprechen!

   * Es gibt eine **KURZE** Anleitung (nicht mehr als eine Seite), die jeder
     verstehen (und die jeder Neue lesen ☺) sollte.

   * Alle benutzen zur Administration die gleiche Shell (bei uns ist es BASH).

   * In $HOME/.bashrc werden für alle Administratoren folgende
     Umgebungsvariablen vordefiniert:
        export HISTTIMEFORMAT="%F %T "
	export HISTSIZE=100000

   * Es gibt noch eine Verabredung: Für jeden Server/virtuelle
     Maschine gibt es ganz einfaches textuelles Journal (sozusagen
     eine Art Kapitäns-Logbuch), in dem die vorgenommenen
     Admin-Tätigkeiten mit Datum, ausführender Person,
     deren Ziel und eventuellen Fragen notiert werden.
     Ein Shell-Funktion benutzt das BASH-Kommando "history",
     um dieses Journal sozusagen halbautomatisch jedesmal vorab
     zu füllen.  Selbst wenn der jeweilige Admin aus was für
     Gründen auch immer gerade mal etwas schreibfaul ist, kann
     so später noch nachvollzogen werden, welche Kommandos wann
     und von wem ausgeführt worden sind.  Das "Warum" ist dabei
     die Frage, die wohl kein Tool automatisch beantworten kann ☺.

   * Diese Journale und alle Konfigurationsdateien (meist
     also /etc) werden grundsätzlich zusätzlich in irgendeinem
     Versions-Verwaltungssystem eurer Wahl (früher mal: CVS,
     heute eher: Mercurial oder git) aufbewahrt.  Es bietet
     sich an, dort für jeden Server und jede virtuelle
     Maschine ein eigenes Unterverzeichnis anzulegen.
     Zusätzlich gibt es bei uns noch ein Verzeichnis für
     gemeinsame Konfigurationsdateien, die sowieso auf allen
     Rechnern gleich sind (sein sollen).

Ich hoffe, diese Anregungen waren hilfreich.

Viele Grüße, Peter.
-- 
Peter Funk, ✉home: Oldenburger Str.86, D-27777 Ganderkesee
<http://www.artcom-gmbh.de/>
✉office: ArtCom GmbH, Haferwende 2, D-28357 Bremen, Germany


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