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Re: Firewall, die genau eine Webseite ermöglicht



Am 15.04.2018 um 17:17 schrieb Christoph Schmees:
Am 14.04.2018 um 23:43 schrieb Christian Schnitz:
On Sat, Apr 14, 2018 at 11:38:49AM +0200, Hartmut Niemann wrote:

Ich mag mich irren, aber wäre es nicht besser sich mit dem Sohn
hinzusetzen und die Vokabeln zu lernen?

Sperren für Kids ist häufig sehr zweischneidig.

Selbst wenn nur die eine Website erreichbar ist, holt er sich er alles
andere was ier schauen möchte via Smartphone oder Freunde.

abgesehen vom TOFU schließe ich mich voll an: Soziale oder
pädagogische Aufgabenstellungen mit technischen Mitteln lösen zu
wollen, hat sich schon immer als verfehlte Strategie erwiesen.

meinjanur,
Christoph

Hallo Christian!

Klar, ist zweischneidig. Ist ja auch nicht so, dass das das einzige ist, was wir machen.
Aber es ist halt nicht in unserem Sinn, dass das Vokabelprogramm und die
Youtube-Videos auf das gleiche Internet-Zeitkontingent gehen.
Sonst ist klar, wie viel Zeit für Vokabeln bleibt. Nur noch dieses eine Video,
aber dann gleich ... ;-)

Nach unseren Erfahrungen verträgt es mein Junior deutlich besser, wenn ihm
ein Computer emotionslos die falsch eingetippten Buchstaben rot hinterlegt, als wenn
meine Frau oder ich ihm sagen, dass das Wort falsch geschrieben ist.

Und ja, klar kann er bei Freunden Sachen sehen, die bei uns verboten oder
nicht möglich sind, wenn sie dort gehen. Das ist Restrisiko, aber auch sicherer Hafen Zuhause und "dann muss er zumindest aus dem Haus gehen und mit echten Menschen reden".

Hallo Christoph!

Da bin ich - nach bisherigen Erfahrungen, und ich mache
das mit diesem Kind schon ein paar Jahre mit - nicht deiner Meinung.

Es ist um Welten angenehmer für alle - das Kind, die Eltern, die
Familienstimmung - wenn dem Handy nach X Minuten einfach
die Internetanbindung vom Router gekappt wird, als wenn man
jeden Tag eine halbe Stunde gestritten wird, dass jetzt *SOFORT*
das Handy abzugeben sei. Wenn nach der vereinbarten Zeit
Youtube der Benutzer automatisch ausgeloggt wird, gibt das
weniger als 10 Sekunden Gemaule, statt minutenlangem Kampf.
Jungs in der Pubertät wollen klare Ansagen. Und Computer sind
genial darin, klare Ansagen zu machen und stoisch durchzusetzen.
"You will be logged out in 120 seconds." ...
"You have been logged out."
Er mault noch etwas, dass die Vorwarnung es nicht schafft, an
einem Videoplayer im Vollbildmodus vorbeizukommen, da muss ich noch mal
schauen was los ist, aber das ist ein anderes Thema.
Ich hätte stundenlang erfolglos auf ihn einreden können, dass es ungesund ist,
auf dem Handy Videos zu schauen. Erlaubt war es nicht, aber möglich.
Als es irgendwann nicht mehr ging,
hat er es nicht kommentiert, und als neulich die Sprache darauf kam,
dass ich die Verbindung des Handys auf das VDR-Archiv auf dem Server
geblockt habe, kam nur ein "Ach, so was geht? Ich dachte, da wär was kaputt."

Verbote technisch durchzusetzen, ist natürlich nicht alles, aber es hat sich
für uns wirklich bewährt.

Viele Grüße
Hartmut


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