Re: Schlanke grafische Oberfläche für MediathekView gesucht
Am 10.01.2015 um 16:10 schrieb Joachim Hartmann:
> Hallo,
> ich betreibe bei mir einem kleinen Server mit Debian (wheezy). Diesen
> steure ich per putty oder WinSCP.
> Des weiteren nutze ich MediathekView - mit Begeisterung - auf meinen
> Windowsrechner, die Downloads werden aber auf dem Server gespeichert.
> Was ist nun näher liegend als Mediathekview auf dem Linux-Rechner zu
> installieren! Die Bedienung soll dann per VNC-Server mit Java-Applet
> über den Browser erfolgen.
> Wo ich gar keine Ahnung habe sind grafische Oberflächen unter Linux.
Darf ich sagen: Man merkt's? ;-)
Dein Plan klingt reichlich abstrus.
Was genau hast Du denn nun vor?
So wie ich das verstehe, hast Du einen Debian-Linux-Server, an dem Du
keinen Monitor angeschlossen hast, und einen Windows-PC mit Monitor und
Ton und PuTTY/WinSCP, richtig?
Dann wirst Du keine Freude daran haben, Dir eine Remote-Oberfläche auf
den Windows-Rechner zu ziehen.
Bildddaten auf diese Weise zu übertragen, klappt immer deutlich
schlechter als das Streamen der Datei zu einem lokal auf dem Abspiel-PC
installierten Player. Das frisst übelst Bandbreite, Du wirst Aussetzer,
Ruckler im Bild haben, usw. Noch dazu hast Du bei VNC keine Tonübertragung.
> - Ich suche also eine resourcenarme Oberfläche mit passendem X-Server dazu.
Wenn Du unbedingt einen Linux-Player auf Deinem Windows-PC haben willst,
dann nimm X2Go. Aber auch da gilt das oben gesagte: Es ist bei weitem
nicht so performant, wie die Datei übers Netz zu ziehen und einem
lokalen Player zuzufüttern. Spaß wirst Du damit nicht haben.
Aber bei X2Go hast Du wenigstens Ton, und brauchst gar keine komplette
Oberfläche, weil die GUI der Player-Anwendung "seamless" übertragen
wird, sich also wie eine lokale Anwendung als einzelnes Fenster
darstellt. Nur ändert das nichts an der schlechten Performance, aus den
oben genannten Gründen.
Youtube-Kucken über ein Gigabit-Netzwerk funktioniert damit, aber
irgendwas fullscreen und womöglich noch FullHD oder gar 4k - vergiss es.
Spiel die Datei übers Netz, aber mit einem lokalen Player ab und gut.
Mit allem anderen wirst Du bei der Konstellation nur Frust haben.
NB: Anders sähe die Sache aus, wenn Du Deinem Server Monitor und
Audioanschluss spendierst. Dafür gibt es speziell angepasste
Mediacenter-Linuxdistributionen, und selbst wenn Du nicht auf eine
solche wechseln willst, lässt sich da relativ einfach was frickeln, dass
Du einen Player "fullscreen" angezeigt bekommst. VLC (nicht VNC!) lässt
sich dann zum Beispiel dazu überreden, über den direkt am Server
angeschlossenen Bildschirm (und das Audiogerät) ein Video abzuspielen,
während Du den Windowsrechner oder ein beliebiges Mobiltelefon im
gleichen Netz per Webbrowser zum Steuern der VLC-Funktionen (Abspielen,
Stopp, vor, zurück, usw.) verwendest.
> - Bei laufender grafischer Oberfläche kann ich weiterhin per putty auf
> die Konsole zugreifen?
Nein, wenn Du das versuchst, kommt die Microsoft-GUI-Polizei vorbei und
verhaftet Dich, weil Du ein elender Konsolenkommunist bist. Spaß
beiseite: Natürlich geht das.
Gruß
Stefan
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