Re: "Dezentrales" Proxysystem bei fehlender Namensauflösung

[Martin Klaiber <martinkl@zedat.fu-berlin.de>]

Bjoern Meier <bjoern.meier@gmail.com> wrote:
> Am 18. Februar 2014 00:54 schrieb Jan Kappler <public@jan-kappler.de>:

>> Suche mal bei http://varia-store.com, dort habe ich (vor einiger Zeit)
>> mein Alix-Board gekauft. Das ALIX.2D13 gibt es dort für knapp 110 Euro
>> inkl. MwSt.
>> Ob das Alix leistungsstärker als ein RasbPi ist, wage ich freilich zu
>> bezweifeln. Immerhin hat (zumindest diese Version) aber mehrere
>> Ethernet-Ports.
>> Demnächst gibt es ein neues APU-Board von PC Engines, das deutlich
>> leistungsfähiger sein wird. Einen Preis habe ich aber noch nicht finden
>> können.

> Finde ich immer noch zu teuer. Zumal ich 10/100er ETH ports für sehr
> nutzlos empfinde, da man fast nur noch gigabit-switche und so bekommt.

Die Thin Clients Futro A200 bis A250 von Siemens-Fujitsu basieren auf
ähnlicher Hardware wie die Alix-Geräte und werden in der Elektrobucht
immer wieder billig angeboten.

Ich schwankte vor etwa einem Jahr zwischen Alix und Raspberry-Pi und
hatte den Futro eigentlich nur als Übergangslösung gekauft. Nun läuft
das Gerät aber so zuverlässig, dass ich mir um einen Wechsel zur Zeit
gar keine Gedanken mache.

Installiert hatte ich wheezy mit dem netinst-Image auf einem USB-Stick.
Der Futro bootet davon. Die Installation lief problemlos durch.

Nachteil gegenüber den Alix-Modellen: Nur ein LAN-Port (dafür Gigabit),
kein Platz für Festplatte im Gehäuse, nur 40-poliger IDE-Slot intern
(keine Stromversorgung für Festplatte), nicht ganz so stromsparend wie
Alix, aber noch ok (etwa 8 Watt incl. Netzteil, nachgemessen).

Wirklich überrascht war ich davon, wie weit man mit so einer schwachen
CPU kommt. Bei mir dient das Gerät als Server für ntp, mail und news,
für stündliche Backups mittels rsync und als zentrales repository zur
Synchronisierung der Rechner im LAN mittels unison (ca. alle 5 min).
Das sind zwar keine rechenintensiven Anwendungen, aber dass die Load
so niedrig liegt, hat mich dann doch überrascht:

  martinkl@tempo:~$ procinfo
  Memory:        Total        Used        Free     Buffers
  RAM:          238392      228444        9948       15736
  Swap:        1048572           0     1048572
  
  Bootup: Sun Feb  9 14:23:27 2014   Load average: 0.00 0.04 0.05 1/70
  24628
  
  user  :           02:21:07.94   0.3%  page in :          9326741
  nice  :           01:26:22.21   0.2%  page out:         27037064
  system:           03:29:47.90   0.5%  page act:          4202171
  IOwait:           12:44:58.98   1.7%  page dea:           491433
  hw irq:           00:00:02.47   0.0%  page flt:         29603655
  sw irq:           00:34:07.37   0.1%  swap in :                0
  idle  :     4w 1d 21:06:58.42  97.2%  swap out:                0
  uptime:     1m 2d 19:42:33.79         context :        198168648
  
  [Rest gesnippt]

Wie man sieht, wartet die CPU die meiste Zeit auf die CF-Karte. Deshalb
möchte ich sie demnächst gegen eine Industrial-Karte austauschen. Aber
selbst das wäre eigentlich nicht nötig. Aktuell ist eine Transcend-133
verbaut. Überrascht war ich auch, dass das RAM von 256 MB ausreicht
(Swap wird nicht benutzt). Man kann aber bis zu 1 GB einbauen (jedoch
nur ein SO-DIMM-Steckplatz).

Die uptime ist so niedrig, weil mir wegen einer defekten Audio-Endstufe
kürzlich die Sicherung rausflog. Dabei wurde mir auch der IMHO größte
Nachteil des Geräts wieder bewusst: Es startet nach einem Stromausfall
nicht von alleine wieder neu. Es gibt im BIOS keine Option dafür. Weiß
jemand, ob die Alix-Geräte das können?

Gruß, Martin