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Re: Vorstellung + aus KDE herunterfahren



Am Freitag, 1. November 2013, 15:52:04 schrieb Martin Klaiber:
> Victoria <sternengruppe85@web.de> wrote:
> > Für mich ist das größte Hindernis die gewisse Unübersichtlichkeit -
> > zahllose bunte Bildchen auf einem Haufen versammelt, das verwirrt
> > mich und macht die Suche nach dem, was ich schnell finden möchte,
> > recht langwierig und als ohnehin schnell abgelenkter Mensch vergesse
> > ich dann auf der Suche zwischen all den Bildchen, was ich eigentlich
> > suchte...
> 
> Ack. Auch auf die Gefahr hin, den einen oder anderen "Hausmeister" ob
> der "Missstände" auf den Plan zu rufen: Genau deshalb verwende ich die
> Konsole. Da muss man eben nicht erst z.B. den Kalender in irgendwelchen
> Menüs und Unterordnern suchen, sondern man tippt ncal ein und hat ihn.
> Ebenso, wenn man eine Datei sucht: locate <Dateiname>. Schneller und
> übersichtlicher geht es IMHO kaum.

Ich würde sagen, ja + nein: Ich sehe einerseits die Vorteile einfacher 
Kommados, andererseits muss man auch die erst einmal sich aneignen und auch 
das bedarf unter Umständen (v.a. bei größerer Zahl, nämlich also wenn man 
möglichst alles auf Kommando-Weg suchen und tun möchte), ziemlicher Gewöhnung, 
eines guten Wissens um die vielen Eingabe-Möglichkeiten und auch eines guten 
Gedächtnisses, denn damit dies wirklich einfacher ist, muss man doch auch im 
Geist parat haben, was man eingibt, ansonsten ist das Suchen in irgendwelchen 
Anleitungen, Beschreibungen, gar ganzen Büchern noch mühseliger und 
langwieriger als jedes Suchen durch bunte Bilder hindurch. Die "Sprache (auf) 
der Konsole" ist einem nicht in die Wiege gelegt und das Aneignen der Vokabel 
durchaus erst einmal eine Aufgabe für sich, nicht?
Auch dies scheint mir insofern wiederum eine Sache zu sein, die manchem eher 
taugt, manchem weniger; und vielleicht ist eine Form von "Goldenem Mittelweg" 
(Terminal/Konsole für einiges, aber nicht alles, Desktop für einiges, aber 
nicht alles) für manchen PC-Nutzer insgesamt praktikabler?

> Das entspricht auch dem üblichen Vorgehen im Alltag. Wenn wir keine Uhr
> dabei haben und wissen wollen, wie spät es ist, fragen wir jemanden und
> fummeln nicht am Ärmel des anderen nach der Uhr. Analog "fragt" man auf
> der Konsole: date, und der Rechner schreibt es raus.

Ich habe zum Fragen des Nächsten eine Sprache seit der Kindheit erlernt, um 
ihmn fragen zu können. Hinsichtlich der Sprache der Konsole dürfte sich dies 
leider anders verhalten und einige können Sprachen schnell und gut lernen, 
andere tun sich gnadenlos schwer damit und finden das Visuelle wiederum 
leichter.

> Das geht prinzipiell für alle Befehle, hat natürlich Grenzen, z.B. bei
> der Bildbearbeitung (Retusche, usw.). Und so ein reiner Textbildschirm
> wirkt für manche natürlich auch recht schmucklos. Aber abgelenkt wird
> man damit immerhin nicht ;-)

ja, das ist dann schon eben ein wertvoller Vorteil.

> > Ich finde diese Thematik ehrlich gesagt ohnehin recht interessant
> > und füge nun etwas allgemeiner einen Gedanken hinzu hinsichtlich
> > der visuellen Überfrachtung, die das Internet (meines Erachtens)
> > mit sich bringt: Es scheint vielen Menschen (jedenfalls in meiner
> > persönlichen Umgebung) nicht ganz so leicht zu fallen, Texte über
> > Bildschirme zu erfassen als am Papier.
> 
> Die meisten Monitore haben eine deutlich geringere Auflösung als ein
> Drucker. Vielleicht liegt es daran. Es gibt aus dem Grund ja auch
> spezielle Schriften für Bildschirme, die eine höhere Lesbarkeit haben.

ich persönlich finde auch das Leuchten schwierig. Meine Augen finden es 
angenehmer, wenn sie ein von außen beleuchtetes Blatt Papier sehen, anstatt 
einen entgegenleuchtenden Monitor, von dem sie oftmals geblendet sind, obwohl 
ich den Monitor grundsätzlich ziemlich dunkel halte, während das umgebende 
Licht gut sein muss,auch wenn es den Monitor noch dunkler erscheinen lässt.

> > Ausgabe $ ps -e
> > 
> > normaler "Modus"
> 
> [snip]
> 
> >>> Symptom-Modus:
> [snip]
> 
> Um mal noch ein bisschen Werbung für die Konsole zu machen ;-) Solche
> Listen lassen sich damit ideal verarbeiten. Unix/Linux beinhaltet viele
> kleine tools, die im Wesentlichen Text verarbeiten können, also Text
> einlesen, ausgeben, filtern, usw. Das ist ein wesentliches Merkmal der
> Stärke von Unix/Linux. Der Kernel gibt z.B. im Verzeichnis /proc seine
> internen Zustände in Form von virtuellen Dateien heraus, und das ist
> letztendlich auch Text. Wenn Du also z.B. eine Warnung erhalten willst,
> wenn Dein Akku-Stand unter 20% fällt, kannst Du es dort nachlesen und
> Dir ein kleines script basteln, das im Hintergrund läuft und Dir dann
> eine Meldung auf der Konsole rausgibt.
> 
> Um auf Deine Listen zurückzukommen: Auch dafür schreibst Du Dir einfach
> ein kleines Script, z.B. so etwas:
> 
>    #!/bin/bash
> 
>    cat liste1 | sed 's/.*[0-9] //' | sort | uniq > normal
>    cat liste2 | sed 's/.*[0-9] //' | sort | uniq > symptom
> 
>    diff normal symptom | egrep "<|>" | sed -e 's/</normal:/' -e
> 's/>/symptom:/' | sort
> 
> Die Ausgaben von ps -e speicherst Du in liste1 (für den normalen
> Zustand) und liste2 (für den Symptomzustand). Das geht auf der
> Konsole auch einfach als Ausgabeumleitung: z.B. "ps -e > liste1".
> Die Ausgabe des scripts sieht dann für die beiden hier gemailten
> Listen so aus:
> 
>    normal: amarok
>    normal: gvfsd
>    normal: kgpg
>    normal: kio_http_cache_
>    normal: klipper
>    normal: kmix
>    normal: korgac
>    normal: krunner
>    normal: kworker/0:3
>    normal: kworker/1:1
>    normal: kworker/2:0
>    normal: nepomukcontroll
>    normal: nepomukindexer
>    normal: polkit-kde-auth
>    normal: pulseaudio
>    normal: rtkit-daemon
>    normal: tracker-store
>    symptom: dolphin
>    symptom: kio_file
>    symptom: kio_trash
>    symptom: kworker/0:0
>    symptom: kworker/1:0
>    symptom: kworker/2:1
> 
> Ich kann damit leider nichts anfangen, aber vielleicht kann Dir jemand
> anderes damit weiterhelfen. Zumindest sieht man, dass im Normalzustand
> deutlich mehr Programme laufen.
> 
Solche Antworten finde ich toll, auch wenn sie mein Problem noch nicht lösen. 
Es sind die Antworten, die mir jedenfalls zeigen, dass man mit PC-Problemen 
auch einen anderen Weg gehen kann als unter Win, wo "man" (zumindest "Otto-
Normalverbraucher") an der Oberfläche herumbastelt und schraubt, um per Versuch 
und Irrtum eine Antwort auf das Problem zu fínden. Deine Antwort muss ich mir 
mal noch ausführlicher zu Gemüte führen, weil ich gerne verstehe, was ich 
(warum) tue, wenn ich e(twa)s tue. Danke jedenfalls dafür! :-)

Ich hatte die Listen mit meinen Augen durchgearbeitet, und hatte ähnliches 
wahrgenommen, aber schon auch etwas abweichend. Ich bin die einzelnen Prozesse 
durchgegangen und habe abgehakt, was bei der anderen Liste fehlt/anders ist 
(außer der Reihenfolge).

> > Von mir aus muss es keineswegs KDE sein - vor allem, wenn es immer
> > wieder Probleme gibt. (Die ich hinsichtlich Programmabstürzen nun
> > auch schon hatte.) Ich hatte ja noch zwei offizielle Debian DEs
> > nicht ausprobiert und Mate hat am Netbook bisher einen sehr guten
> > Eindruck hinterlassen bei mir. Es ging mir eigentlich nur um
> > Ausweichmöglichkeiten zu Gnome3. Was würdest Du denn empfehlen,
> > darf ich fragen?
> 
> Bei Linux ist man ja in der komfortablen Situation, viele grafische
> Oberflächen zur Auswahl zu haben. Ich benutze, wenn ich mal eine
> brauche, IceWM. Das ist aber wirklich nur ein Fenstermanager, da hat
> man kein einheitliches Aussehen und Bedienungskonzept der einzelnen
> Programme, wie bei KDE und Gnome. Musst Du wissen, ob Dir das reicht.
> Dafür sind diese einfachen Fenstermanager schön übersichtlich und
> schlank.
> 
> Auch wenn sich meine Beiträge vielleicht wie KDE-Bashing anhören: So
> ist das nicht gemeint. Ich hatte früher selbst mal KDE verwendet, aber
> das ist lange her, war Version 1.1. Ab Version 2.x wurde es mir schon
> zu überladen und ich habe gewechselt. Dennoch: Als Umsteiger hat es
> mir geholfen. Insofern: Wenn Du mit KDE klarkommst, benutze es. Es ist
> nur so, dass Du wegen der Komplexität von KDE Dich auch mit Problemen
> rumschlagen musst, die Du ohne KDE nicht hättest, und die vielleicht
> mit Deinem eigentlichen Anliegen, nämlich mit dem PC zu arbeiten, gar
> nichts zu tun haben.
> 
> Schöne Grüße und in der Hoffnung, niemandem auf die Füße getreten und
> niemandes Ordnungssinn gestört zu haben,
> 
> Martin

Grüße
Victoria


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