Re: Gedankenspiel neuer Server - Filesystem
Marc Haber <mh+debian-user-german@zugschlus.de> wrote:
> On Tue, 2 Jul 2013 17:07:36 +0200, Dietrich Clauss
> <dc2@clauss.dyndns.org> wrote:
[btrfs-RAID]
>>Das RAID würde ich noch nicht einsetzen und erstmal die weitere
>>Entwicklung abwarten.
>
> Warum nicht?
Weil z.B. 'df' noch nicht richtig funktioniert. Wenn man dann hier[1]
liest:
| If everything is RAID-1 (or RAID-0, or in general all the same RAID
| level), then yes, we could give a sane and consistent value from df.
| However, we have plans to allow per-subvolume and per-file RAID levels.
| In this case, it becomes impossible to give a sensible estimate as to
| how much space there is left.
Per-file RAID levels. Wie soll das aussehen? Wenn ich dann in einem
RAID-1 eine Festplatte tausche, verschwinden dann auf einmal Dateien?
Das scheint mir vom Gesamtkonzept her noch ziemlich unausgegoren zu
sein. Wenn ich die benötigten Funktionen auch mit ausgereiftem Zeugs
bekomme, hier also ext-irgendwas und raid-1, dann gebe ich doch dem den
Vorzug und warte ab, wohin die Entwicklung geht.
>> Ich glaube nicht, daß zwei konkurrierende
>>RAID-Implementationen auf längere Zeit im Kern überleben werden.
>>Entweder werden die Funktionen des btrfs-RAID ins md-RAID übernommen,
>
> Dann müsste das md-RAID Interna von btrfs kennenlernen. Bei btrfs
> kannst Du unterschiedliche RAID-Levels für Daten und Metadaten
> festlegen, die obendrein auch noch performancefreundlich miteinander
> vermischt werden. Das ist nichttrivial in einem filesystemagnostischen
> RAID-Layer einzubauen.
Performancefreundlich vielleicht, aber wie redundant ist das dann noch?
Sobald irgendwo ein RAID-0 beteiligt ist, ist die Redundanz des
Gesamtsystems gleich null, bei Ausfall eines Datenträgers muß das Backup
eingespielt werden. Da kann man auch gleich ein RAID-0 nehmen.
Aber auch so eine Funktion ließe sich in ein MD-RAID einbauen. Dazu muß
das FS eben auf zwei Geräten operieren, eins für jeden RAID-Level.
>>oder aber das btrfs-RAID wird so umgebaut, daß es auch mit anderen
>>Dateisystemen funktioniert.
>
> Wie soll das gehen?
Indem man von den FS-Interna sinnvoll abstrahiert und dem MD-Gerät die
Informationen liefert, die es wirklich wissen muß.
Eine SSD möchte auch gern wissen, welche Blöcke ungenutzt sind. Dafür
wurde der TRIM-Befehl erfunden. Niemand kommt hier auf die eigenartige
Idee, das Wear-Leveling müsse deshalb von den Dateisystemen erledigt
werden.
[...]
>>Da das Beispiel des schnelleren RAID-rebuild genannt wurde: Das kann
>>durchaus stimmen, ist aber in der Praxis irrelevant. Ein RAID-rebuild
>>ist nur selten nötig und läuft idR unbemerkt im Hintergrund ab.
>
> Und während er läuft ist das RAID verletzbar. Da ist jede Sekunde
> weniger besser für die Daten.
Die Rede war von einem Heimserver mit RAID-1 auf zwei Festplatten, nicht
drei. Es ist also keine spare vorhanden. Geht bei so einem System eine
Festplatte kaputt, so ist das RAID üblicherweise tage- oder wochenlang
verwundbar, nämlich so lange, bis sich der Betreiber bequemt, eine neue
Platte zu besorgen und sie einzubauen. Ob das Rebuild dann eine Stunde
mehr oder weniger braucht, ist in so einem Fall schlicht irrelevant.
Gruß,
- Dietrich
[1] https://btrfs.wiki.kernel.org/index.php/FAQ#Why_does_df_show_incorrect_free_space_for_my_RAID_volume.3F
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