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Re: Gedankenspiel neuer Server - Filesystem



On Sat, Jun 29, 2013 at 11:55:12AM +0200, Martin Steigerwald wrote:
> Hi Dirk,

Hi Martin, schön dass Du dir Zeit nimmst;-)

> > ich will mir einen neuen Heimserver aufsetzen. Gedacht ist momentan:
> > SoftRAID-1 auf 3TB Toshiba mit zwei md-Devices. md0 bekommt ein
> Warum Toshiba?

Die sind preisgünstig, verbrauchen wenig Strom und ich habe keine
negativen Erfahrungen gefunden. Sind wohl auf Basis der HGST. Kann ich
auch drei von kaufen und eine als Spare in's Regal legen.

> Ich würde immer LVM nehmen.

Ich sehe für mich darin bisher noch keinen Vorteil, ausser dass das
System komplizierter wird. Mein Problem ist manchmal, das Debian
einfach jahrelang einfach nur funktioniert und ich dann bei Problemen
erstmal wieder herausfinden muss, wie passende tools uswusf. überhaupt
heißen. Sollte ich für irgendwas jemals mehr Speicher benötigen, kann
ich ja immer noch unkompliziert einfach noch eine Platte in's System
hängen. Ich denke, _ich_, der ich jetzt noch 120GB auf'm Server nutze,
bin mit 3TB für die nächsten 10 Jahre gerüstet, da kann ich alle meine
externen Festplattendaten draufkopieren und habe immer noch Platz frei.
Der Super-GAU wäre so etwas, wie es vor einigen Jahren passiert ist: da
wurde beim Update von Debian Version X auf Version Y (ich weiß wirklich
nicht mehr genau, wann das war) alles (auch IDE) von /dev/hdX auf
/dev/sdX umgestellt. Das hat das RAID-1 durcheinandergebracht und alles
andere auch, es hat mich viel Nerven gekostet, das ohne Datenverlust
wieder an's Rennen zu bekommen. Mittlerweile bin ich auf UUID.

Aber, rein zur Info: in welcher Reihenfolge baue ich denn ein System
auf, wenn ich das doch nutze?
LVM-RAID_1-Dateisystem-Verschlüsselung
Oder anders? Und vor allem: warum?

> Ich habe mit XFS seit 2.6.16 keine Probleme mehr gehabt. Ich setze es aber 
> auch nicht mehr so häufig sein wie früher.

Hier laufen alle Systeme mit XFS. Funktioniert, aber nur so lange der
Rechner nicht richtig hängt und weil die Rechner alle an einer USV
hängen. Bei hartem Abschalten zeigte XFS nahezu immer das Problem, das
bestimmte files, vorwiegend logfiles, hinterher defekt waren und
deshalb z.B. das logging nicht mehr funktioniert hat.

> denke mehr als zwei Jahren ein BTRFS RAID 1. Das läuft. Das letzte Scrubbing 
> initierte ich glaube ich vor einem Monat etwa, und das lief sauber durch.

Was ist scrubbing? Noch nie gehört.

> Ein weiterer Grund gerade für die Backup-Platten ist die Snapshot-Fähigkeit. 

Was genau bedeutet denn diese snapshot-Fähigkeit? So ganz habe ich das
nicht verstanden.

> 1) Nimm vor allem für größere Datenbanken auf rotierenden Datenträgern ein 
> anderes Dateisystem. Ich empfehle XFS oder Ext4. Warum? BTRFS fragmentiert, 
> indem es neue Daten immer an einen neuen Ort schreibt (COW – Copy On Write), 
> die Datenbank-Dateien erheblich. Auch die Mount-Option autodefrag kann das 
> meines Wissens bislang nicht vollständig ausgleichen. Auf einer SSD macht das 
> wenig aus.

Die einzige nennenswerte Datenbank wird wohl der innd sein, und news
nutze ich immer weniger. Ob das dann noch relevant ins Gewicht fällt?

> 2) Sei bereit, den 3.2er-Kernel in Wheezy zu aktualisieren. Entweder durch 
> etwaige Backport-Pakete oder auf eigene Faust. Auch wenn SUSE für SLES 11 SP 2 

Das wäre kein Problem. Hauptsache, ich muss nicht das filesystem neu
aufsetzen, denn das stelle ich mir dann doch eher kompliziert vor. Wenn
es also reicht, mit einer aktuellen Wheezy-Installation btrfs
aufzusetzen und dann eventuell später backports-Kernel zu nutzen, sehe
ich da überhaupt kein Problem drin.

> 3) Falls Du BTRFS für / einsetzen möchtest,
> a) nimm ein ein /boot auf Ext4 oder so. Ich glaube zwar, dass GRUB 2 auch ein 
> BTRFS RAID 1 unterstützt, aber gesehen habe ich das noch nicht. Oder teste es 
> halt vorher, ich bin bei der Partition für /boot jedoch lieber etwas 
> konservativer. Und 200-500 MB dafür zu reservieren ist bei aktuellen 
> Datenträger-Größen auch kein Problem.

Hmm. Ich wollte nicht so kleinteilig partitionieren. Auf dem derzeit
noch verwendeten Server liegt alles in /dev/md0, ein Problem hatte ich
damit seit Debian 3 nicht. Ich will möglichst nur ein Filesystem
benutzen.
Aber das wäre natürlich noch wichtig zu wissen, ob der grub2 aus Wheezy
btrfs raid-1 unterstützt. Wobei ich da wie selbstverständlich von
ausgegangen bin.

> b) prüfe, ob die Initial Ramdisk von Wheezy das wirklich frisst. Auf meiner 

Wie?

> 4) Informiere Dich eingehend. Vorher oder sei zumindest bereit, Dich zu 
> informieren. Bei BTRFS ist Einiges doch etwas anders als mit den Dir bekannten 
> Dateisystemen. So ist die Angabe des freien Speicherplatzes bei df bestenfalls 
> als Schätzwert. Und ein BTRFS RAID 1 funktioniert auch anders als ein SoftRAID 
> 1.

Das mit dem df wäre nicht so wirklich ein Problem, aber was heißt das,
daß das BTRFS-SoftRAID-1 anders als ein mdadm-SoftRAID-1 funktioniert?
Mir geht es beim RAID-1 ja "nur" um das, was es kann: erhöhte
Ausfall- und Datenverlustsicherheit (gg. mechanische Schäden) durch
Spiegelung.

> Falls Du Dich entscheidest, BTRFS einzusetzen, kann ich was die Einrichtung 
> von Subvolumes und passende mkfs- und mount-Optionen angeht, noch weitere 
> Hinweise geben.

Danke! Bin halt noch in der Findungs-Phase, als ich XFS erstmalig
eingesetzt habe, war das auch noch nicht wirklich verbreitet. Im Grunde
sind das alles - denke ich - lösbare Probleme, einzig eine Sache ist
für mich Pflicht:
Einmal aufgesetzt darf es nicht dazu kommen (z.B. aufgrund eines
Kernel-update), dass ich das Filesystem nochmal neu auf die Platte
einrichten muß. Das wäre der worst-case und mit so viel Arbeit
verbunden, das ginge gar nicht.

> Ich hab den Artikel dementsprechend jetzt auch einfach mal gar nicht gelesen. 
> Wenn Du da eine spezielle Frage zu hast, formuliere sie bitte hier aus.

Danke nein, der war nur ein "Startpunkt" für mich.


ciao, Dirk


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