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[OT] Re: Bester Desktop für Debian? Keine Glaubensfrage...



Hi Christian!

Am Freitag, 17. Februar 2012 schrieb Christian Stubbs:
> Martin Steigerwald <Martin@lichtvoll.de> writes:
> > Das sind 24 kWh pro Monat oder 292 kWh pro Jahr. Ich beziehe meinen
> > Strom von einem seriösen Ökostrom-Anbieter. Da achte ich tatsächlich
> > nicht auf jede kWh-Stunde. Aber mal hochgerechnet, dass alle
> > Computer so nutzen würden wie Du, und das mit gewöhnlichen
> > Stromanbietern mit hohem Atomkraft/Kohle-Anteil, dann sähe ich
> > ernsthafte Probleme mit dem not- wendigen Paradigmenwechsel bei der
> > Stromversorgung.
> 
> Prozentual wird das am Gesamtverbrauch wahrscheinlich nicht mal
> auffallen.

Rätst Du oder weißt Du?

Ich las mal, dass alleine der Standby-Verbrauch aller Elektrogeräte zwei 
AKWs ausmacht. Die Wikipedia gibt 22 Milliarden kWh für 2004 an mit einem 
Gegenwert von 4 Milliarden Euro.¹ Der gesamte Energieverbrauch für 2004 
ist 608 TWh.² Kilo, Mega, Giga, Tera. 1000 Kilowatt = 1 Megawatt, 1000 
Megawatt = 1 Gigawatt und 1000 Gigawatt gleich = 1 Terawatt, wenn ich 
jetzt nicht völlig daneben liege. 1 Milliarde hat 9 Nullen. Also dürften 
22 Milliarden kWh 22 TWh sein. Denn Tera ist: 1.000.000.000.000... 1 
Milliarde ist 1.000.000.000 * 1.000.  Also ein Anteil von 3,61% am 
gesamten Stromverbrauch. Und hier ist nur von Leerlaufverlusten die Rede.

Ihr dürft das gerne mal nachrechnen, da ich ehrlich gesagt nicht 100%ig 
sicher bin, ob ich die Nullen richtig gezählt hab.

Ein Gerät in vollem Betrieb laufen zu lassen, ist da nochmal eine ganz 
andere Nummer, auch wenn 2004 so einige Geräte das mit dem Standby-Betrieb 
nicht so eng sahen. Selbst an sich so sparsame FTS-Workstations auf der 
Arbeit fielen durch erstaunlich hohen Standby-Verbrauch auf. Die sind aber 
auch schon wieder einige Jahre alt.

Eine recht knackige EG-Richtlinie, um den Standby-Verbrauch neuer Büro und 
Haushaltsgeräte ab 2010 auf maximal 2 Watt und ab 2014 auf maximal 1 Watt 
zu reduzieren, kommt sicherlich auch nicht von irgendwoher³.

So oder so... 22 Milliarden KWh und 4 Milliarden Euro finde ich, vollkommen 
unabhängig vom prozentualen Anteil schon ziemlich heftig. Wenn alle ihre 
PCs 24/7 laufen lassen, ist es meiner groben Abschätzung nach damit bei 
weitem nicht getan. Denn 40 Watt ist schon etwas mehr wie 2 Watt, um jetzt 
mal beim von Dietrich genannten Beispiel zu bleiben und von einem Standby-
Verbrauch statt komplett vom Netz trennen auszugehen.

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Leerlaufverlust

[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Stromverbrauch

[3] http://www.it-recht-kanzlei.de/standby-verbrauch-eg-verordnung.html

> > Ich glaube aber nicht, dass es jeder so macht, wie Du. Zum Glück.
> > 
> > Diese 292 kWh pro Jahr wären für mich eine Steigerung des
> > Stromverbrauches um ca. 35%. Mein Stromverbrauch lag bislang immer
> > bei 700-800 kWh im Jahr. Auch wenn mich das bei Greenpeace Energy
> > sogar weniger kosten würde als 28 Cent/kWh.
> 
> Dein Stromverbrauch ist sehr niedrig, der Durschschnitt für eine Person
> wird meistens mit etwas 1500 kWh angegeben.

Und das zeigt jetzt was?

Selbst dann wären es noch fast 19,5 Prozent (ich hab die 35% von den 
höheren 800 kWh aus gerechnet). Gut, durch den Grundpreis wirken sich die 
20% nicht voll auf den zu bezahlenden Preis aus, aber ein Fünftel des 
Stromverbrauchs nur für die Bequemlichkeit, den Rechner laufen zu lassen?

Und auch das zeigt, dass bei entsprechender Verbreitung von PCs durchaus 
ein spürbarer prozentualer Anstieg des Gesamtverbrauchs zu erwarten ist. 
10% bei einem 2-Personenhaushalt, 5% bei einem 4-Personenhaushalt, wenn 
denn 4 Personen wirklich 4 Mal so viel Strom verbrauchen würden und wenn 
es denn bei einem PC bleibt. Dann der Anteil von Haushalten mit PCs. Also 
das spricht für mich schon deutlich gegen Dein "Prozentual wird das am 
Gesamtverbrauch wahrscheinlich nicht mal auffallen."

Ciao,
-- 
Martin 'Helios' Steigerwald - http://www.Lichtvoll.de
GPG: 03B0 0D6C 0040 0710 4AFA  B82F 991B EAAC A599 84C7


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