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Re: off topic: Cluster-Lösungen gesucht



Hallo,

Ralf Prengel <ralf.prengel@rprengel.de>:

>ich versuche gerade ein wenig einen Überblick über Clusterlösungen zu 
>bekommen.
>Konkret will ich neben  Webservern auch einen Cups-Server hoch-verfügbar 
>machen bei dem es aus diversen Gründen leider nicht reicht einfach einen 
>zweiten Cups-Server in das Netz zu hängen.

Um einen sinnvollen Vorschlag zu machen, müsste man wissen, welches diese
Gründe sind.

Generell gibt es bein einem Printserver eine Reihe von Möglichkeiten, ihn
hochverfügbar zu machen.

Die (aus Sicht des Serveradmins) einfachste ist wirklich, zwei gleich
konfigurierte Printserver aufzusetzen. Auf jeder Workstation wird jeder
Drucker zweimal eingerichtet. Wenn der eine nicht geht, nimmt der Anwender
eben den anderen.

Wenn es den Anwendern nicht zuzumuten ist, manuell den Drucker auszuwählen,
kann man zu verschiedenen Automatismen greifen, z.B. dynamischem DNS, Load
Balancer, virtuelle IP-Adresse oder virtuelle MAC. Für die meisten davon
braucht man eine Art von HA Cluster Software, z.B. Pacemaker mit Heartbeat
oder Corosync.

Die bisher genannten Varianten haben den Nachteil, dass es kein gemeinsames
"Gedächtnis" gibt, d.h. wenn einer der Printserver ausfallen, sind die dort
gespoolten Printjobs nicht mehr verfügbar. Um das zu ändern, braucht man
irgend eine Form von Shared Storage, z.B. ein mit DRBD gespiegeltes
Filesystem, Ceph oder ähnliches. Hierbei muss man aber genaustens aufpassen,
dass sich parallel laufende Printserver nicht in die Quere kommen können. Ein
solcher Cluster lässt sich aus Standardkomponenten (CUPS, DRBD, Pacemaker,
...) zusammenbauen, aber das Setup ist deutlich komplexer als bei den vorher
genannten Varianten.

Eine weitere Möglichkeit ist, den gesamten Dienst "Printserver" in einer
virtuelle Maschine zu kapseln, wobei ich hier eine Container-Lösung (LXC oder
Linux-VServer) einer echten virtuellen Maschine (KVM, Xen) vorziehen würde. 
Über eine Clustersoftware wird gesteuert, dass der Dienst nur auf einem
Knoten läuft und im Falle eines Ausfalls automatisch auf der anderen Seite
gestartet wird. Auch das ist mit Pacemaker machbar, aber es gibt auch eine
Reihe weiterer Lösungen wie z.B. OpenStack, OpenNebula, Eucalyptus, OpenQRM,
Ganeti... wobei ich, wenn es um möglichst geringe Komplexität geht,
wahrscheinlich erstmal mit OpenNebula anfangen würde.

>Ich suche letzlich eine Lösung bei der der qualifizierte Kunde mittels 
>Tools/Webinterafce zumindestens einfach einen Status und ggf. Hinweise 
>auf Probleme erkennen kann.
>Weiter sollte die Lösung so zu bedienen sein da man sich nicht jedes 
>Jahr neu tagelang einarbeiten muss sondern zuminndestens einfache 
>Konfigurationen wie auch immer mit Hilfen unterstützt werden.

Alle genannten Lösungen lassen sich z.B. mit Nagios überwachen. Tools
wie OpenNebula haben eigene Web-Interfaces. Für Pacemaker gibt es Hawk
als webbasiertes GUI (ob es intuitiv verständlich ist, liegt in den
Augen des Betrachters).

Gruß, Harald


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