[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

Re: [Semi-OT] Sicherung ja -- aber wie?



-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
Hash: SHA1

Lieber SchmiTTT, V., Val. usw.,

Du schreibst hier Sachen, die grundlegend falsch sind und verbreitest
darueber - ohne naeher darauf einzugehen - bei evtl. Neulingen grund-
lose Panik.

On 02/14/2012 01:15 AM, SchmiTTT wrote:
[...]
> ich meinte speziell Hitzestau in der Naehe von Heizkoerpern

Hitzestau - besagt schon das Wort - kommt in der Naehe von Heizkoerpern
und somit in (!) Geraeten nur dann vor, wenn die Betriebstemperatur des
Geraetes nicht entweichen kann oder, wenn die Raumtemperatur zzgl. der
Betriebstemperatur dauerhaft (!) ueber (!) einem Grenzwert liegt.

Um ein Notebook oder einen PC des 21. Jahrhunderts soweit zu bringen,
dass die Festplatte verreckt, muesste man

   1. heizen, wie ein Wahnsinniger
   2. auf den Systemen Rendern, was das Zeug haelt - selbst "Kernel-
      Dauer-Kompilieren" duerfte nicht ausreichen und
   3. das System derart unter dem Tisch oder einer Ecke verbaut sein,
      dass keine vernuenftige Lueftung moeglich ist.

Die aelteren Semester unter uns kennen vielleicht noch die Bildroehren-
fernseher. Diese hatten die Angewohnheit, wenn sie in den schoenen TV-
Schraenken standen, bestimmte Transistoren aufgrund der hohen Waerme-
entwicklung regelmaessig zu zerschiessen.
Nahm man die Rueckwaende aus den Schraenken heraus und klaerte die
Kunden dahingehend auf, dass sie nach dem Ausschalten des Geraetes die
Schranktueren nicht sofort schliessen, ging das Geraet nicht kaputt.

> Es geht nicht um infrarot-Strahlung, sondern um Waermestrahlung, 
> beschrieben auch als Waermeuebertragung.

Was Du meinst, nennt sich nicht Waermestrahlung, sondern - wie oben
beschrieben - Waermeentwicklung im (!) Geraet. Es sei denn, Du beziehst
Dich auf das Aufheizen (!) - z. B. in einem Pkw im Hochsommer.

Darueber hinaus duerften nach Deinen Ausfuehrungen, Server eine
Ueberlebensdauer von etwa 1 Stunde haben. Denn genau da schlaegt Deine
sog. "Uebertragung/Strahlung" zu. Die Server strahlen Waerme ab, und
das nicht zu knapp - insbesondere, wenn die Schranktueren geschlossen
sind. Und die Klimaanlage kuehlt nicht (!) die Geraete selbst, sondern
die Umgebung.

> Sie ist nicht gut fuer Elektronik. Ihr koennt ja einen Selbst-Test 
> machen mit Eurem Notebook / USB-Festplatte. Legt sie ab, direkt
> nahe an der Heizung. Heizung auf 3 oder 5 stellen. Die Geraete
> machen dann nicht so lange mit, wie wenn sie in einem kuehlen Raum
> in Betrieb genommen werden (ohne Heizkoerper).

Du vergleichst hier Aepfel mit Birnen. AFAIK handelte es sich bei der
Fragestellung um einen Privatanwender.

   1. Man kann keine (!) Aussage ueber die Zuverlaessigkeit von
      Geraeten geben. Es gibt 10-Euro-Geraete, die laufen 1 Jahr und
      es gibt 1000-Euro-Geraete, die fallen bereits nach einer Woche
      aus.
      Und wer von Elektrotechnik ein wenig Ahnung hat, weiss, dass
      kein Geraet baugleich mit einem anderen ist (Stichwort: Toleranz)

   2. Die Aussage ueber den kuehlen Raum ist nur bedingt richtig. Wenn
      es danach geht, sind also gut gekuehlte Umgebungen gut?!
      Das ist leider auch falsch. Denn bei einer zunehmenden Waerme-
      entwicklung in einem kuehlen Raum kann sich sog. Kondenswasser
      an oder gar im Geraet bilden - was letztlich zur Zerstoerung
      des Geraetes fuehren kann.

      Und da diese beiden - ich nenne sie mal uebertrieben "Extrem-
      Temperatur" - auch bei einem Transport auftreten koennen,
      liegen Notebooks und anderen Elektrogeraeten meistens 1-2
      kleine Salz-Saeckchen bei. Die dienen dazu das evtl. auf-
      tretende Kondenswasser zu absorbieren.

> Sicher. Es waere ein Langzeit - Test. Thema war Verfuegbarkeit von 
> Festplatten ... und das macht eben Jahre aus.

Richtig, und der aktuelle Stand ist Folgender:
Nach 14 (!!!) Jahren ist meine Festplatte "kaputt". Nicht, weil sie
"kaputt" ist, sondern weil ich sie absichtlich "kaputt" gemacht habe
(Anm.: Ist im uebrigen gar nicht so einfach, sie mit Hammer und Meissel
zu zerlegen). 14 Jahre lang musste die Festplatte eine Zimmertemperatur
im Sommer von bis zu 36 Grad ertragen.

Darueber hinaus, was spielt neben der sog. Betriebs- und Umgebungs-
temperatur noch ein Rolle?

Richtig,

   o   Schreib- und Lesezugriffe
   o   Ein- und Ausschalten
   o   Lagerung bzw. Transport (allg. Umgang mit der Festplatte)

Beschaeftige Dich mal mit 'smartmon' und Hochverfuegbarkeit.

> Wenn Ihr aeltere Hardware-Teile schon gerippt habt, koennt Ihr
> sehen, wie Waermestrahlung auf die Hardware einwirkt. Nicht nur im
> Netzteil... auch am Prozessor und Luefter ... Die Heizung 
> beschleunigt die Waerme-Entwicklung in einem Geraet ! Ist doch wohl
> logisch !

Nein, das ist absolut unlogisch und auch teilweise falsch. Denn

   1. nach Deiner Ausfuehrung ist lediglich die Umgebungstemperatur
      fuer einen langfristigen Betrieb ausschlaggebend. Und das ist
      flasch!

   2. damit die Betriebstemperatur in einem Geraet derart beschleunigt
      wird, muesste der PC fast mit der Heizung verschweisst werden und
      die Luftzirkulation eingeschraenkt/manipuliert sein.

Und

   3. Bei vielen Geraeten ist zudem eine Schutzschaltung eingebaut, die
      somit ein Ueberhitzen verhindern. Sogar mein alter Intel Celeron,
      mit seinen bahnbrechenden 256 MB RAM und 600 MHz hatte sich
      einst ausgeschaltet, als mein Luefter nicht mehr genuegend Kraft
      zur CPU-Kuehlung aufbrachte.

EOD
Holger

-----BEGIN PGP SIGNATURE-----
Version: GnuPG v1.4.11 (GNU/Linux)
Comment: Using GnuPG with Mozilla - http://enigmail.mozdev.org/

iQIcBAEBAgAGBQJPOdciAAoJEP5CTzRumgIk3H4P/A0UzTVG7CoUyXdKm7xM3bug
kILJ9Tu3+TCNIGg7fp2yQ/w98cUgSjl95evwnex4hUjkzAhSlY/VEn+NgKf1a4eg
2JdbYXIh7dT5Y0ds0bhZmGOCZe+BuG2KX0/yrRVcB7c3F7YjkJDam2VGo0EYd5xz
nlXT9qzW+j+94oH4oX11WhFJ5X67tWsmYOjv8g7l6r7OCe1bVWV4C7dw/2kDmuZj
3iSRi5pfFSLzisd2SSkpExMW3weq9i6NiMq9oTd/+q1iZdUfsAJTS65axexEK8nm
4GRB7THO2M9r6MYaGbjEw51KLvFF9G6nSEhv35fmInAGAJ2nbSZomFj643Lr+DrB
g2H0MTOxiXrp/k2ZvhjyX1EU1yOMC0WG8jPKHt+LjcAqJiDWP1xr6TuC8lfyWcBl
Fhnm6SfvfrtoxHm9sInVPrjwAY/9Rlaew8ZHxvF0oOkVXBH1C8S79I6gEamSPHs5
zpsdHlZQyEu05cABhiSaFeADOsHFnd9pmaUvUtEZaqo+nvcf6bWOIskB1BCLr2bv
HnwCmW5ldhvzmebO/lZR6ryE9eKaHjAoJcHqRchJs6w+aVvlZ0SIafszLHUfsi6s
bju/Ssspk7tPJTxfVCHVQB3A/sR/+G1j0KvjwjVcSHLMcCkDp3vun+lp2DtjtLEm
j1IgYMd+CquYY658ko8b
=9FDp
-----END PGP SIGNATURE-----


Reply to: