Re: Fotos wech
Am Freitag, 7. September 2012 schrieb Klaus Pieper:
> Hallo debian gurus,
Hi Klaus!
> ist hier noch was zu machen?
[…]
> [ 1008.061896] scsi 6:0:0:0: Direct-Access SanDisk SDDR-113
> 9412 PQ: 0 ANSI: 0
> [ 1008.063822] sd 6:0:0:0: Attached scsi generic sg2 type 0
> [ 1008.196914] sd 6:0:0:0: [sdb] 7744512 512-byte logical blocks: (3.96
> GB/3.69 GiB)
> [ 1008.198130] sd 6:0:0:0: [sdb] Write Protect is off
> [ 1008.198138] sd 6:0:0:0: [sdb] Mode Sense: 03 00 00 00
> [ 1008.198143] sd 6:0:0:0: [sdb] Assuming drive cache: write through
> [ 1008.201240] sd 6:0:0:0: [sdb] Assuming drive cache: write through
> [ 1008.201249] sdb:
> [ 1012.889494] sd 6:0:0:0: [sdb] Device not ready
> [ 1012.889502] sd 6:0:0:0: [sdb] Result: hostbyte=DID_OK
> driverbyte=DRIVER_SENSE
> [ 1012.889510] sd 6:0:0:0: [sdb] Sense Key : Not Ready [current]
> [ 1012.889519] sd 6:0:0:0: [sdb] Add. Sense: Medium not present
> [ 1012.889530] sd 6:0:0:0: [sdb] CDB: Read(10): 28 00 00 00 00 00 00 00
> 08 00
> [ 1012.889549] end_request: I/O error, dev sdb, sector 0
>
>
> # sfdisk -l /dev/sdb
> /dev/sdb: No medium found
>
> sfdisk: cannot open /dev/sdb for reading
Das sieht so aus, als ob die SD-Karte oder was das hier auch ist, sich
beim Host nicht mehr korrekt meldet.
Daher fallen so Sachen wie photorec aus dem Testdisk-Paket wohl aus.
Anderer Kartenleser zum Testen ist schon sinnvoll. Ich hab hier
Lese/Schreib-Fehler mit dem eingebauten Kartenleser eines ThinkPat T520,
während der USB-Karten-Leser hier einwandfrei tut. (Das übrigens mit der
unten erwähnten 32 GB Sandisk, die über den MMC-Treiber wohl sogar fstrim
kann.)
Ich hab so etwas Ähnliches mit einer Take MS 4 GiB-Karte gehabt. Da war
dann schon das Plastik-Gehäuse defekt, aber ich hab mir da nichts dabei
gedacht. Bis dann die Karte komplett futsch war. Das mit den Plastik-
Gehäuse ist laut Amazon.de-Rezensionen übrigens ein bekanntes Problem für
dieses Karten-Modell. Wie auch das spontane kaputtgehen.
Allerdings hat sich da im Syslog zunächst einmal vor allem das FAT-
Dateisystem gemeldet. Soweit ich mich erinnere, da war aber dann am Ende
auch auf Block-Ebene was kaputt, also wie bei Dir auf Linux-Ebene gar nix
mehr erkannt.
Ja, hier hab ich noch was aus alten Mails:
May 21 22:12:51 localhost kernel: Buffer I/O error on device sdc, logical
block 8649
May 21 22:13:15 localhost kernel: sd 4:0:0:1: [sdc] Unhandled sense code
May 21 22:13:15 localhost kernel: sd 4:0:0:1: [sdc] Result: hostbyte=0x07
driverbyte=0x08
May 21 22:13:15 localhost kernel: sd 4:0:0:1: [sdc] Sense Key : 0x4
[current]
May 21 22:13:15 localhost kernel: sd 4:0:0:1: [sdc] ASC=0x0 ASCQ=0x0
May 21 22:13:15 localhost kernel: sd 4:0:0:1: [sdc] CDB: cdb[0]=0x28: 28
20 00 01 11 c8 00 00 08 00
May 21 22:13:15 localhost kernel: end_request: I/O error, dev sdc, sector
70088
(Ich denke da fehlt was, aber mehr hab ich grad nicht.)
Ich hab das Ding dann, weil ein halbes Jahr ungesicherte Fotos drauf
waren, dann zu einem Datenretter geschickt.
Der Controller defekt und musste für diese und einige weitere Karte erst
neu reverse-engineered / ent-wickelt werden. Daher kostete mich das Spaß
dann nach etwas Verhandeln immer noch 170 Euro.
Das hats dann aber gebracht. Ich bekam eine DVD mit allen Fotos. Es war
ein Haufen Geld, aber mir war es das wert.
Ich lernte daraus, dass ich SD-Karten einigermaßen regelmäßig sichere,
auch wenn ich nicht zum Einsortieren der Fotos komme – dann halt per rsync
in ein Bilder-Import-Verzeichnis.
Und dabei bleibe ich, wenn ich sehe, dass bei Dir auch eine Marken-Karte
futsch gegangen ist und das noch 1-2 Jahren!
Und das einigermaßen regelmäßige Backup half auch, als ich meine alte
Kamera verlor. Zum Glück gingen da nur ca. 1 Monat an Fotos verloren.
Immer noch blöd, aber besser als ein halbes Jahr.
So oder so bekomme ich nach dem Lesen von:
https://lwn.net/Articles/428584/
Und diversen Artikeln auf linaro.org den Eindruck¹, dass viele SD-Karten
ziemlicher Schrott oder zumindest nicht für typische Linux-Dateisysteme
geeignet (oder andersherum). Viele scheinen auf FAT32 optimiert zu sein.
Mit Ext3/4 gibts dann leicht langsame Schreibgeschwindigkeiten und/oder
höheren Wear-Leveling. Soweit ich mittlerweile gelesen habe, ist wohl
sinnvoll Partitionen an 4 MiB-Grenzen auszurichten und in 32 oder 64 KiB-
Blöcken auf die SD-Karte zuzugreifen. Zudem ist bei vielen SD-Karten nur
am Anfang, also da wo die FAT ist, ein Bereich, wo wahlfreie Zugriffe gut
funktionieren.
Das ist alles nicht mit wesentlich teuereren und schnelleren SSDs
vergleichbar.
Die Kingston-SDs, die ich bislang hatte, 3 Stück, 1x2 GB, 2x8GB haben alle
gehalten, bis ich sie mit der alten Kamera verlor. Jetzt habe ich eine
neue 32 GB-Sandisk Extreme 32 GB mit theoretisch 45 MB/s, die über USB 2
aber eh nicht gehen. Diesmal ne Sandisk, da schneller. Zudem verbaut
Kingston wohl ohnehin Fremdkomponenten von Sandisk und anderen
Herstellern.
Auf der 32 GB-Karte hab ich für die neue gebrauchte Canon PowerShot 710 IS
mit Canon Hack Development Kit (CHDK) zwei Partitionen drauf. Einmal 2 GB
FAT 16 fürs automatische Booten von CHDK - kann die alte Kamera nicht von
FAT 32, aber so kann ich ca. 650 Fotos auch ohne CHDK machen (auf die FAT
16-Partition). Und einmal 16 GB FAT 32 für die Fotos, die ich mit CHDK
mache. Den Rest lasse ich einfach mal unpartitioniert. Könnte mir
vorstellen, dass das ähnlich wie bei SSDs dem Wear Leveling hilft.
Irgendwie erinnern mit SD-Karten an Disketten von der Zuverlässigkeit her.
Aber ich denke mal, die 32 GB Sandisk wird schon tun.
Trotzdem Backups!
Mit USB-Sticks hatte ich indes noch nie Probleme. Da ist kein einziger
bisher kaputt gegangen. Selbst der olle 512 MB Transcend, der
wahrscheinlich auch noch mit SLC-Chips kam. Eine Festplatte ist mir auch
noch nie so richtig ausgefallen. Es gab mal SMART-Probleme mit einer
Samsung, die aber wahrscheinlich nur Fake-Meldungen wegen zu geringer
Stromversorgung via USB waren.
[1]
https://wiki.linaro.org/WorkingGroups/Kernel/Projects/FlashDeviceMapper
https://wiki.linaro.org/WorkingGroups/Kernel/Projects/FlashCardSurvey
Ciao,
--
Martin 'Helios' Steigerwald - http://www.Lichtvoll.de
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