Re: LPI-Sinn (Was: Re: geloest ! : Fwd: lpisim will ein app ?)
Am Montag, 6. Februar 2012 schrieb SchmiTTT:
> Am 2012-02-06 16:15, schrieb Holger Posny:
> > On 02/06/2012 02:34 PM, Peter Blancke wrote:
> > [...]
> >
> >> NS: Man beachte meine dreifache Verwendung des Wortes "vermutlich".
> >
> > Ob der gute Richard oder Linus LPI-zertifiziert sind?!
> > Wenn nicht, dann sind es eben doch "nur" Amateure, womit der
> > Personal- chef nichts anfangen kann... :->
> >
> > SCNR
>
> Stimmt schon.
>
> Eine Pruefung bei der nur angekreuzt wird, wie beim Fuehrerschein,
> ist nicht dasselbe, wie eine Pruefung, wo man die Antworten selbst
> formuliert. Bei 4 moeglichen oder 5 moeglichen Antworten, kann man
> sehen, dass 2 oder 3 mit Sicherheit falsch sind.
Die meisten Prüfungen, die ich kenne, wenn nicht sogar (fast) alle,
verfehlen meines Erachtens das Thema.
In der heutigen Zeit mit dem schnellen Wissenswachstum kommt es längst
nicht mehr so stark auf statisches Wissen an wie früher. In einer
komplexen, technisierten Welt, insbesondere im IT-Umfeld, ist es
wesentlich wichtiger das Lernen zu lernen.
Ich empfehle dazu:
"Lernen als Lebensform. Ein Manifest wider die Hüter der richtigen
Antworten" von Peter B. Vaill
als Lektüre.
Gewiß, als Admin im Linux-Umfeld ist ein gewisser Grundstock an Wissen
einfach wichtig, um effizient zu arbeiten. Aber darüberhinaus geht es viel
mehr um das sich zurecht finden im System, um die Nutzung von
Suchmaschinen, Manpages, /usr/share/doc, --help, Vervollständigung mit
Tabulatortasten, das Suchen von Dateien, das Greppen und ein
Grundverständnis, wie so ein Linux-System tickt, damit man sich auch dann
zurecht findet, wenn ein Cut&Paste-HOWTO einfach nicht 1:1 auf das
vorhandene System zutrifft.
Ich versuche das soweit möglich in meinen Kursen zu vermitteln,
insbesondere, weil ich merke, dass es manchmal schon schwer ist, mit dem
Aktualisieren der Folien nachzukommen. GRUB 2, Systemd/Upstart, HAL wurde
abgelöst von udisks/upower und Co, GPT, UEFI und Einiges weitere mehr,
Paketquellen-Management in unterschiedlichen Distros mit apt/aptitude,
zypper, yum. Gerade bei letzterem ist ein grundlegendes Verständnis
sinnvoll, denn dann ist egal, ob welchen der Paketquellen-Manager man
einsetzt, da sie alle ähnliche, aber eben nicht ganz baugleiche
Unterbefehle und Optionen bieten.
Und besonders im Umfeld Performance Analyse&Tuning, beim Linux Kernel,
werfen die Entwickler unsere Folien in einem Tempo über den Haufen, dass
es schon ne gewisse Herausforderung ist, am Ball zu bleiben.
Klar, abgesehen davon sieht es wohl so aus, als ob ls -lh auch in
absehbarer Zukunft noch ls -lh bleiben wird ;) und auch ein Debian in 5
Jahren sich wohl noch mit apt/aptitude administrieren läßt.
--
Martin 'Helios' Steigerwald - http://www.Lichtvoll.de
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