Re: Wie kriege ich zwei Prozessorkerne unter Dampf
Am 19.11.2011 16:53, schrieb Hugo Wau:
Hallo,
Kann mit wheezy AMD64 auf einem System mit (leider nur) 4GB RAM und
zwei Prozessorkernen in etwa die doppelte Leistung eines 32-Bit
Systems mit 1GB RAM erwartet werden, oder muss man da etwas tun, um
beide Prozessorkerne auszulasten wie.Z.B. zwei Betriebssysteme
gleichzeitig laufen lassen, o.ä.?
Das kommt drauf an[TM]
Generell bringt nen paralleler Betrieb von zwei Betriebssystemen vor
allem eins: Unterm Strich geringere Leistung für das Gesamtpaket. Und
sofern "Leistung möglichst optimal ausreizen" das Ziel ist und nicht
Sicherheitsbedenken, System-Management oder Arbeit mit z.B.
Windows-Programmen obwohl man gerne GNU/Linux benutzt ist, macht nen
zweites Betriebssystem so gar keinen Sinn. Alleine weil gewisse Teile
dann eben "doppelt" Ressourcen verbrauchen. Eben die
Grundressourcen-Bedürfnisse des jeweiligen Betriebssystems an CPU / RAM
/ Festplatte.
Auch bringt die Nutzung von 64bit ggü. 32bit per se keine 100%
Performancesteigerung. Im Extremfall kann nen 64bit-System sogar mehr
Ressourcen benötigen wie nen 32bit-System auf der selben Hardware. Alles
nicht sooo einfach, aber les im Zweifel einfach mal
http://de.wikipedia.org/wiki/64-Bit-Architektur und da die Abschnitte
über Vor- und Nachteile.
Aber sicher is nen aktuelles 64bit-System um Faktoren schneller wie nen
32bit Rechner der 5 Jahre auf dem Buckel hat. Das liegt aber nicht an
der doppelten Breite der Adressregister, sondern an besseren
Chipdesigns, höherer Taktfrequenz, mehr Kerne (die Anwendungen die
mehrere Kerne halbwegs effektiv nutzen können nimmt stetig zu) und
zusätzlichen Features der neuen CPUs (siehe SSE, MMX und dergleichen).
Performancesteigerung ergab sich hier und da auch durch die Auslagerung
einiger Rechenoperationen auf die Grafikkarte (siehe cuda, vdpau und
Konsorten), wobei dieses nicht bei allen rechenintensiven
Aufgabenstellungen immer Sinn macht.
Das System wird neu aufgesetzt. Es dient der Bidbearbeitung mit
Imagemagick (scriptgesteiuert), wobei ein Scriptlauf auf dem 32-Bit
System so fast eine halbe Woche braucht. Könnte Imagemagick auf dem
neu auzusetzenden Doppelprozessorsystem gleichzeitig beide
Prozessorkerne nutzen oder würde ein System Sinn machen, bei dem zwei
solche Skripte (jedes auf einem Prozessorkern) parallel laufen?
Schau einfach mal mit top, iostat und Konsorten wieviel Last ein
imagemagick Prozess hat und ob es dabei nur einen Kern benutzt. Am End
gibts sogar ne Möglichkeit die GPU der Grafikkarte dafür zu verwenden.
Jedenfalls kannst Du am besten selbst grob ausrechnen und testen wie Du
den Rechner am sinnigsten dimensionierst. Generell scheint mir
jedenfalls die Festplatte da nicht der Flaschenhals zu sein, aber
dennoch lohnt evtl. der Blick Richtung SSD oder RAID0 mal.
Wenn ja, wie sieht die beste Lösung aus, um mehrere (Betriebs-)Systeme
gleichzeitig und parallel für ein Mehrprozessorsystem aufzusetzen?
Die beste Lösung heißt: selber schauen und "ausrechnen" was Du bereit
bist zu investieren um von momentan ner halben Woche Rumrechnerei auf
nen paar Stunden zu kommen. Ich sage mal so für knapp 1000€ kann man
schon nen recht ordentlichen "number-crunsher" für private Zwecke
basteln. Eventuell könntest Du auch den Kram für schmales Geld "in die
Cloud" werfen. Sprich, bei nem Serviceanbieter für Cloud-Dienste eben
nen bissl Rechenkraft anmieten.
Grüße
Michael
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