Hallo Leute, nachdem ich gestern meinen Desktop von Lenny auf Squeeze umgestellt habe, funktioniert mein Sound praktisch nicht mehr. Ich verzweifle an der Konfiguration. Hintergrund ist, das ich vor Kurzem eine neue ATI-Soundkarte eingebaut habe, die auch einen HDMI-Ausgang hat. Weil mein Monitor keine Lautsprecher hat, verwende ich DVI und brauche den HDMI-Sound nicht. Bislang habe ich immer den Onboard-Sound verwendet. Bereits unter Lenny hatte ich danach Schwierigkeiten, weil als erste Soundkarte die ATI erkannt wird. Mit Hilfe des Konfigurationstool von Gnome konnte ich System-weit wieder den Sound auf die zweite Soundkarte einstellen und Totem, gxine, Rhythmbox, audacious funktionierten wieder. Lediglich Flash spielte im Browser keinen Sound mehr ab :-( Jetzt ist es noch schlimmer. Ich finde kein Gnome-Tool für die System-weite Konfiguration des Soundsystems mehr. Unter System/Einstellungen/Klang lässt sich nur der Mixer öffnen, der auch korrekt das Gerät "HDA VIA VT82xx (Alsa mixer)" anzeigt (der andere ist zwar als Gerät gelistet, bietet aber gar keine Einstellmöglichkeiten an). Totem zeigt Video, gibt aber kein Audio aus. Die Ausgabe kann man nirgendwo auswählen. Audacious spielt - nach erneuter Einstellung - wieder Musik ab. Rhythmbox bringt beim Versuch des Abspielens eines Titels die Meldung: "Wiedergabefehler Die konfigurierte Audiosenke bin0 funktioniert nicht." Auch hier gibt es keine Möglichkeit der Einstellung (und was bitte soll "bin0" sein?). gxine bietet zwar Möglichkeiten zur Einstellung, aber egal ob ich explizit "Alsa" auswähle oder "Auto", es kommt auch hier kein Ton. Video funktioniert. Das gnash-Plugin für Mozilla spielt zwar Flash-Videos ab (zumindest auf Heise.de, andere Seiten scheinen nicht zu funktionieren), aber wiederum ohne Ton. Es scheint sich also um ein generelles Problem zu handeln. Leider gibt es "alsaconf" offenbar nicht mehr, das hat früher immer geholfen. Wieso eigentlich? Das empfohlene "alsactl init" bringt rein gar nichts. Laut Beschreibung sichert es lediglich die Einstellungen für die Soundkarte (für welche eigentlich?). Eine mehr oder weniger halbautomatische Hilfe zur Konfiguration gibt es also nicht. Wieso wird die Konfiguration von Hardware unter Linux immer komplizierter anstatt einfacher? Ehrlich gesagt wundert mich nicht, das sich Linux auf dem Desktop nicht behaupten kann :-( Für einen Laien - und ich bin eigentlich keiner mehr - ist die Konfiguration kaum noch zu durchschauen. Die Dokumentation im Debian-Wiki ist widersprüchlich und zu alt. Eine /etc/modprobe.d/sound gibt es nicht mehr, denn .conf muss hinten dran. Das Hinzufügen zu bestimmten Gruppen sollte auch nicht mehr notwendig sein, wenn ich die Release-Info zu Squeeze richtig verstanden habe. Die im "inoffiziellen" ALSA-Wiki http://alsa.opensrc.org/MultipleCards aufgeführten Befehle zum Restart von ALSA funktionieren nicht (gibt es nicht unter Debian). Die Konfiguration in .asoundrc betrifft nur den jeweiligen User, das möchte ich nicht. Weiterhin sind bei mir noch eine /etc/modprobe.d/alsa.conf wie auch eine /etc/modprobe.d/alsa-base.conf vorhanden. Ich habe versucht, wie beschrieben nach der neueren "slots"-Methode, die Reihenfolge der Soundkarten zu verändern, damit der Onboard-Sound als erstes Device eingerichtet wird, was ja wohl dann "default" bedeuten soll - ohne Erfolg. Allmählich bin ich frustriert und weiß nicht mehr, wo ich ansetzen soll. Wahrscheinlich muss ich von Null anfangen, den Kram zu begreifen :-( Kann jemand einen Tipp geben, wie man eine solche Konfiguration am Einfachsten hin bekommt? Mit freundlichem Gruß Jan Kappler
Attachment:
signature.asc
Description: OpenPGP digital signature