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Re: RAID-Platte von einem Server zum anderen migrieren?



Am 01.09.2011 19:22, schrieb Jan Braun:
> Hallo zusammen,
Hallo,

ich habe schon gelesen, dass das Problem nicht mehr wegen fehlendem Raid
im alten Rechner existiert, wollte aber trotzdem kurz meine eigene Erfahrung
hier unter bringen, da das Problem generell nicht trivial ist, aber auch
wieder nicht schwierig, wenn man das richtige Vorgehen kennt ;-)

> folgendes Szenario.  Mein alter Server stirbt, der neue nimmt langsam die 
> Fahrt auf.
War bei mir auch so

> Ich habe im alten Server eine recht neue SATA-Platte, die nun im neuen Server 
> ihren Dienst tun soll.  
So wie bei mir.

> Im neuen Server gibt es bereits ein RAID-1 als /dev/md0 mit zwei Festplatten.  
> Auf dem RAID liegt ein LVM und darin ext-4 FS.
So ähnlich wie bei mir, nur das es ext-3 FS sind.

> Ich würde gerne die Platte aus dem alten Server in den neuen Server einbauen 
> (erscheint hier als /dev/sdd) dort als Teil eines RAID-1 (ohne zweite Platte) 
> laufen lassen, um die Daten auf das neue RAID zu schieben, dann die alte Platte 
> formatieren um sie anschließend dem /dev/md0 als dritte Platte (oder spare) 
> hinzuzufügen.
> 
> Ich würde den Befehl
> 
>    mdadm --create /dev/md1 --level=1  --raid-device=2 missing /dev/sdd1
Das wäre schlecht.

Generell geht es, es kann aber Schwierigkeiten machen, wenn die VG vom alten
System genau so heisst wie vom neuen System. Ich hatte meine Volumegruppen
auf dem neuen System einen anderen Namen gegeben, so das ich das Problem nicht
hatte. Das aber nur nebenbei.

Also
a)
	Du musst die Platten alle in den neuen Rechner eingebaut haben. Diese
	müssen vom Kernel erkannt worden sein und man muss auf die Partitionen
	zugreifen können. Weiter mit b)

b)
	Als erstes versuchst du mit mdadm --examine /dev/deinepartitionen
	heraus zu finden wie die uuid des Raid-Sets ist. Wenn Du alle Partitionen
	des entsprechenden Raid-Arrays heraus gefunden hast dann brauchts Du
	zum Starten diese Array uuid. Verwechsel die Array-uuid nicht mit der
	Deevice-uuid der raid-partition.
	Wenn Du weniger Partitionen hast, kannst Du auch starten, soweit das
	möglich ist (raid-1 mit nur einer Platte, Raid-5 mit n-1 Platte und
	Raid-6 mit n-2 Platten)
c)
	Gebaut wird das Raid Array dann als mdxxx mit:
	mdadm --assemble --uuid=Array-UUID --no-degraded /dev/mdxxx
	mdxxx kann dann mehr oder weniger beliebig sein, da die Erkennung über
	die uuid erfolgt. Prüfe mit cat /proc/mdstat ob das Array nun verfügbar
	ist.
d)
	Manchmal, warum auch immer, ist das Array dann noch nicht gestartet. In
	dem Fall müsstest Du das Array starten können mit:
	mdadm --run /dev/mdxxx
	Nun sollte das Array gestartet sein und man sollte auf das Array zugreifen
	können.

Hinweis:
Manchmal bekam ich das Array nicht gestartet. Ich habe dann einfach mit --stop das
Array angehalten (dann sollte es auch aus der /proc/mdstat raus fallen) und noch mal
von vorne angefangen.

e)	
	ein LVM macht es hier recht einfach:
	vgscan sollte nun deine alte vg erkennen. Da bei mir der Name != Neuer Name
	war hatte ich kein Problem beim starten aller Volumes mit
	lvchange -a y alterVgName

f)
	Am einfachsten ist es, Du hast noch kein neues lvm auf das neue Array gebaut. Dann kannst Du mit
	pvmove die komplette vg vom alten Array in auf das neue Array verschieben.
	Du kannst auch erst das neue Array hinzufügen mit
		vgextend {altervgname} {neuesArray}
	und dann das alte array aus der vg entfernen mit
		vgreduce {vgname} {altesArray}
	Die Daten werden dann beim vgreduce verschoben, soweit genug Platz vorhanden ist.
	Ich persönlich habe auf dem neuen Array einfach die gleichen lv angelegt und die Daten mit buffer
	oder dd verschoben.

Fragen?

PS: Eigentlich ist das gesamte lvm Geraffel echt nicht schlecht. Was Ihm fehlt ist, dass es
direkt mit dem SoftRaid zusammen arbeitet. Dann wird es recht mächtig. (Veritas VM lässt grüßen ;-)
So kann es nur einfaches spiegeln (Raid-1) und nur mit externen Bitmap.
Dann auch noch Verschlüsselung, und ich wäre begeistert ;-)

MfG...
Pierre Bernhardt
	




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