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Re: Die alte Backupfrage...



Am Freitag 01 Oktober 2010 schrieb Heinz Diehl:
> On 01.10.2010, Dirk Salva wrote:
> > rsync -aHvzx --numeric-ids --delete --sparse --stats --exclude
> > "proc/*" --exclude "sys/*" /quelle /ziel
> > 
> > Weiss jemand ad hoc, wo der Unterschied zwischen den beiden o.g.
> > Befehlen bzw. Optionen ist (also in Auswirkungen ausformuliert)?
> 
> Die kurze Variante von mir reicht aus fuer deine Zwecke :-)
> "numeric-ids" kannst du dir sparen,

Wenn die Synchronisation auf einen anderen Rechner geht, kann es ohne --
numeric-ids ziemliche Probleme geben:

Ich habe auf dem Quellsystem zum Beispiel zwei Benutzer:

1000 martin
1001 daniela

Auf dem Zielsystem habe ich:

1000 klaus
1001 martin

und keine "daniela".

rsync übersetzt in diesem Fall martin namensgebunden auf 1001 und läßt 
daniela ebenfalls bei 1001 ;-). Da wünsche ich viel Spaß beim späteren 
Auseinanderbasteln der Eigentümer von Dateien.

Bevor ich über solche Konstellationen nachdenke, nehme ich beim Backup auf 
ein Fremdsystem *immer* --numeric-ids.

> ebenso wie das excluden von /proc
> usw., es macht keinen Sinn, da das meiste sowieso wieder dynamisch
> angelegt wird.

Schonmal versucht, ein System aus dem laufenden Betrieb heraus via rsync 
ohne "/proc" zu excluden, zu sichern? Je nach verwendetem Kernel wünsche 
ich Dir viel Spaß dabei.

Nun, okay, es scheint nicht mehr ganz so schlimm zu sein, wie früher:

shambhala:~#23> du -sch proc 
13M     proc
13M     insgesamt

shambhala:~#23> du -sch sys
11M     sys
11M     insgesamt

Aber trotzdem sind das 24 MiB, die rsync vollkommen überflüssigerweise 
mitsichert.

Bei früheren Versuchen hatte ich noch eine Kernel-Option drin, die den 
gesamten Speicherinhalt über eine Datei in /proc zugänglich macht. Und das 
waren da einer nochmal zwei MiB extra.

Ganz zu schweigen von den vielen Fehlermeldungen beim Versuch /proc und 
vor allem /sys zu sichern. Ich sehe lieber nur die Fehlermeldungen, die 
für mich relevant sind. Gerade bei /sys dauert das Kopieren via rsync 
durch die komplexe Hierarchie auf meinen ThinkPad T42 gefühlt mindestens 2 
Minuten.

Auch /tmp/**, /var/tmp/** und bei den heutigen Internet-Geschwindigkeiten 
in der Regel auch /var/cache/apt/archives/*.deb ist vollkommen überflüssig 
mitzusichern. Daher bleibt mein Votum:

shambhala:~> cat backup/debian-exclude 
/dev/.udev
/proc/**
/sys/**
/tmp/**
/var/cache/apt/archives/*.deb
/var/tmp/**


> Der GROSSE Unterschied ist das "--delete", es bewirkt, dass "Ziel"
> genau auf "Quelle abgeglichen wird". Sind also Dateien bereits in
> "Ziel", welche in Quelle fehlen, dann werden sie einfach geloescht.
> Das ist zu empfehlen, wenn du oft auf das gleiche Backup abgleichst,
> ansonsten ist es mehr fehlertraechtig als nuetzlich.

Es ist nur in einem Fall fehlerträchtig: Wenn Quelle und Ziel nicht exakt 
aufeinanderpassen. Bei regelmäßigen Backups der gleichen Quelle auf das 
gleiche Ziel halte ich --delete für sehr empfehlenswert, sonst bleiben im 
Backup Dateien erhalten, die in der Quelle längst gelöscht sind, was sogar 
dazu führen kann, dass rsync neu erstellte gleichnamige Dateien nicht 
anlegen kann. In diesem Fall würde ich aber mit einem Skript arbeiten, wo 
ich einmal ganz genau geprüft habe, dass Quelle und Ziel aufeinander 
passen.

rsync -n ist da durchaus auch hilfreich, um erstmal einen Probelauf zu 
starten.

> > BTW: gibts ausser proc und sys (und wohl auch tmp) nochwas, was man
> > excluden kann?
> 
> Vergiss' es, mach einfach dein Backup, alles wird gut :-)
> Der Aufwand lohnt sich nicht.

Da bin ich anderer Meinung. 2-3 Minuten und >500 Fehlermeldungen weniger 
lohnen sich. Zumindest wenn das Backup regelmäßig erfolgt. Und eine 
geeignete exclude-Datei einzubinden, wie ich sie nun in diesem Thread zum 
zweiten Mal anbot, finde ich nun wirklich nicht aufwendig.

Ciao,
-- 
Martin 'Helios' Steigerwald - http://www.Lichtvoll.de
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