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2 x DSL-Anschluss bündeln - Sinn und Zweck



Hallo Liste,

div. Hersteller bieten Router mit der Option, mehrere DSL-Anschlüsse zu
bündeln. Hier stößt mir die technische Umsetzung jedoch sehr auf und ich
hätte gerne meine Theorie bestätigt. 

Bitte kein gefährliches Halbwissen, hab bereits den Vormittag damit
verbracht, die wenigen sinnvollen Infos von den Vermutungen und
Spekulationen zu trennen.

Es gibt mehrere Einsatzzwecke für zwei unabhängige DSL-Anschlüsse, z.B.
eine Lastverteilung oder eine Erhöhung der Redundanz, falls ein Anbieter
Probleme hat. Im Fall der Lastverteilung hab ich mir
Documentation/networking/bonding.txt durchgelesen. Viele wertvolle Infos
dort gefunden, jedoch zu dem Schluss gekommen, dass für die
Lastverteilung eine gewisse Logik nötig ist bei DSL-Anschlüssen.

Im lokalen Netzwerk kann bonding verwendet werden, um z.B. mit 2 Nics
den Durchsatz vom Server zum Switch und dann eben ins restliche Lan zu
erhöhen. Cisco nennt das EtherChannel. In meinem Fall jedoch
unbrauchbar, ich kann die Daten ja nicht auf das selbe Medium durch zwei
unterschiedliche DSL-Anbieter legen.

Auch wenn ich mit raffinierten routing-Entscheidungen den Verkehr
grundlegend auf zwei Leitungen aufteile, (z.B. Web über Anbieter A und
VPN über Anbieter B), erhöhe ich für einzelne Verbindungen den Durchsatz
nur marginal oder garnicht.

Die Gegenstelle (z.B. FTP-Server) handelt ja mit mir über Leitung A eine
TCP-Verbindung aus und schert sich herzlich wenig drum, wenn nun über
Leitung B der Rest vom Handshake erledigt wird. Wenn ich jedoch den
kompletten Hanshake über Leitung A durchführe, kann ich auch nicht durch
Leitung B einzelne TCP-Segmente einschieben - wird ja direkt verworfen.

Richtig also, dass eine Erhöhung des Durchsatzes mit zwei
unterschiedlichen DSL-Leitungen (welche nicht durch den Anbieter mit
Techniken wie MPPP gebündelt werden) bei nicht wechselnden Gegenstellen
nicht möglich ist?

--

Stefan


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