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Re: [OT] Bloatware und wie man Programme kleiner macht



Bjoern Meier wrote:
> Am 22. Februar 2009 03:26 schrieb Michelle Konzack <
> linux4michelle@tamay-dogan.net>:
>> Aber es ist wirklich interessant, was die Leute so alles machen...
>> Ich meine, ich habe 1982 (Damals war ich 14)  meinen  ersten  8039
>> (mit Huckepack 2716) von Hand mit 20 Schaltern und  einem
>> ms-MonoFlop  timer programmiert...
[...]
> Was mich an der Situation
> der heutigen Software ärgert ist nicht nur der verschwenderische
> Umgang mit Resourcen (wobei diese "Tricks" in dem Text eigentlich nur
> Spielereien sind, die aber jeder gute Programmierer kennen sollte),
> sondern viel mehr, dass viele Programmierer überhaupt nicht mehr
> Wissen wie man vernünftig mit Resourcen umgeht.

So habe ich auch mal gedacht. Mittlerweile sehe ich das vollkommen
anders. Das was Du Bloat nennst, sind in der Regel in einem länglichen
Prozess entstandene Schnittstellen, die einfache Wiederverwendung
erlauben. Du hast größere Funktionen, Datenstrukturen, die zig-mal
abstrahiert wurden usw., /damit/ Programme bestehenden Code nutzen
können.

Und es ist ja nicht so, dass der Code dadurch langsamer wird. Wenn die
Codeteile brach liegen und nie genutzt werden, belegen sie nur
Speicherplatz. Ich stelle diesen Platz gerne ohne Murren zu Verfügung,
weil ich weiß, dass Softwareentwicklung damit einfacher und besser
wird. Letztlich hilft dies, Komplexität (beim Design und der Implemen-
tation) zu verringern.

Ich schimpfe ja auch gerne auf KDE, Gnome und Konsorten. Aber letztlich
weiß ich warum es sie gibt und dass sie ihre Daseinsberechtigung haben.

> Es fehlt das Know-How
> oft. Ich finde auch, dass die Hochsprachen und die Interfaces einfach
> zu viel wegnehmen (s. C# und .NET). Da werden Programme einfach
> zusammen geklickt.

Toll, wie einfach das geht, nicht? Es gibt Fälle, da können sich
Unternehmen den teuren Consulter sparen, weil jemand aus der Buch-
haltung mit Access (das ist doch diese MS-Produkt mit Datenbanken und
Klicki-GUIs, nicht?) etwas zaubern konnte.

> Wer kennt denn unter Windows z. B. heute noch
> CreateWindowEx auswendig und weiß wie Nachjrichtenbehandlung
> aussieht.

Wohl wenige. Und, schlimm? Was nützt Dir das Wissen um CreateWindowEx,
wenn Du Frameworks hast, die das gleiche einfacher ermöglichen?
Abstraktion bis zu einem bestimmten Grad ist immer sinnvoll und gerade
bei dem GUI-Geraffel bin ich froh, dass es so viele Frameworks gibt.

Diese schenken Dir dann, neben der oft einfacheren Programmierung, in
manchen Fällen gleichzeitig plattformunabhängige Datenstrukturen und
Unterstützung mehrerer GUI-APIs auf vielen Betriebssystemen.

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